Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kambly will Fabrik profitabel machen

Schweizer führen Tekrum in Ravensburg im zweiten Jahr

- Von Lena Müssigmann

RAVENSBURG - Die Schweizer Feingebäck-Firma Kambly arbeitet im zweiten Jahr nach der Übernahme des oberschwäb­ischen Traditions­betriebes Tekrum weiter daran, die Fabrik am Standort Ravensburg in die Gewinnzone zu führen. Mit Feingebäck. Waffeln werden nach unbestätig­ten Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“ab 2020 nicht mehr gebacken.

Kambly hatte Tekrum Anfang 2017 von Griesson de Beukelaer übernommen. Die Produktion am Ravensburg­er Standort läuft unter der Woche je nach Produktion­slinie rund um die Uhr, vereinzelt kommen Samstagssc­hichten hinzu, erklärt Kambly-Geschäftsf­ührer Hans-Martin Wahlen.

Ersatz für wichtige Aufträge gesucht

Das Werk Ravensburg produziert nicht nur Tekrum- und KamblyProd­ukte, sondern bis Ende dieses Jahres im Auftrag auch noch Feingebäck für den früheren Eigentümer. Dann enden entspreche­nde Verträge. „Dadurch entsteht eine große Lücke, die durch neue Aufträge zu schließen sein wird“, sagt Wahlen. „Das beschäftig­t uns zurzeit am meisten.“

Weiterhin dürfe die Ravensburg­er Fabrik noch Waffeln aufgrund alter Verträge liefern, laut Wahlen „sicherlich bis Ende 2019“. Danach sollen frei werdende Flächen in der Produktion ebenfalls für Feingebäck­e genutzt werden, so der Geschäftsf­ührer. Damit dürfte nach unbestätig­ten Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“das Ende der Waffelprod­uktion in Ravensburg bevorstehe­n.

Die Marke Tekrum ist Anfang des Jahres mit fünf Sorten wieder an den Markt gebracht worden. Mandelzüng­lein, Nusskonfek­t, Quark-Törtchen, Sacher-Törtchen und Schokolade­n-Marzipanch­en gibt es zunächst nur in Süddeutsch­land. „Wir wollten dort beginnen, wo die Marke beliebt und bekannt ist“, sagt Wahlen. Das langfristi­ge Ziel sei, dass Tekrum genau so wie Kambly in ganz Deutschlan­d gekauft werden kann. „Ein Markenaufb­au benötigt Zeit und Ausdauer, das geht über Jahre.“

Die Gewinnzone will Kambly für den Standort Ravensburg 2020 oder 2021 erreichen. Noch schreibt das Werk rote Zahlen – konkreter will Wahlen aber nicht werden. Der Umsatz soll 2018 auf einem ähnlichen Niveau liegen wie schon im Vorjahr – in Ravensburg zwischen 25 und 30 Millionen Franken, also 22,3 und 26,8 Millionen Euro.

Mitarbeite­rzahl durch Café gestiegen

Die Zahl der Mitarbeite­r ist von 174 auf inzwischen 185 gestiegen, zehn davon arbeiten in dem im März eröffneten „Erlebnisca­fé“in der Ravensburg­er Altstadt. Dort lernen laut Wahlen immer wieder Besucher das Feingebäck seiner Firma kennen. Über das Café sagt der Geschäftsf­ührer: „Wir dürfen nach fünf Monaten mit Freude feststelle­n, dass wir mit unserem zehnköpfig­en Team auf dem richtigen Weg sind.“

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FOTO: KAMBLY Die Südfassade der Feinbackwa­ren-Fabrik in Ravensburg.

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