Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Moritz Bader gewinnt Einzelzeitfahren
Lydia Ettenhofer nimmt mit über 70 Jahren am 28. Bad Waldseer Radrennen teil.
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BAD WALDSEE - Zum 28. Mal hat gestern das Radrennen hinauf zur Grabener Höhe, dem Waldseer „Alpe d’Huez“, stattgefunden. Erneut schickte die veranstaltende LRG Möhre Bad Waldsee ein großes und leistungsstarkes Teilnehmerfeld auf die Strecke. 132 Radsportler – überwiegend aus Oberschwaben und dem Allgäu – kamen, um sich in der Disziplin des Einzelzeitfahrens zu messen.
Den zahlreichen Zuschauern an der Strecke wurde ein buntes Bild geboten, denn die Radsportler aller Altersund Leistungsklassen starteten mehrheitlich in farbigen Trikots ihrer Vereine und Gruppierungen. Mit „hopp, hopp“oder „zieh, zieh“feuerte das Publikum die Radsportler an – vor allem an der ansteigenden, schattigen Walddurchfahrt von Osterhofen nach Graben und dann am letzten Steilhang ins Ziel hinauf zur Grabener Höhe.
Dort oben wehte eine leichte Brise. Es war sonnig, aber die Aussicht zu den Alpen über das Wurzacher Ried und zum Bussen war eingetrübt. Vom ambitionierten Hobbybis zum Leistungssportler, vom 13-jährigen Schüler bis zu den Senioren 70 plus: Ihr Ziel war ein gemeinsames: „So schnell wie möglich, hinauf zur Grabener Höhe gelangen.“
Das Wetter war optimal beim diesjährigen Radklassiker. Auch hatten die Veranstalter von der LRG Möhre dafür gesorgt, dass alles reibungslos klappte. Streckenposten und Einweiser waren im Einsatz, das Zielgericht arbeitete konzentriert, für Getränke, Kaffee und Gebäck hatte Bruni Brielmayer gesorgt. Erfreulicherweise musste dass Team des DRK-Ortsverbands Bad Waldsee nicht eingreifen und Hilfe leisten, was auch ein Beweis dafür war, dass die Teilnehmer ihre Kräfte einzuteilen wussten. Erstaunlich dann, wie etliche mit voller Kraft und aus dem Sattel steigend den Steilhang hinauf rauschten. Andere wiederum taten sich schwerer, mussten nochmals tief Luft holen, schafften jedoch ebenfalls den letzten kräftezehrenden Buckel, bestärkt durch die Anfeuerungsrufe und den kraftvollen Applaus. Letzterer schwoll an, wenn Mama oder Papa auch noch einen Anhänger mit ihrem Nachwuchs hinter sich herzogen. Am schnellsten schaffte das Rennen gegen die Uhr in diesem Jahr Moritz Bader von der TG Bad Waldsee, der die 10 Kilometer lange und mit 228 Höhenmetern sehr anspruchsvolle Strecke in einer Zeit von 16:23 Minuten bewältigte. Damit holte er sich zugleich den Titel des Stadtmeisters. Auf Platz zwei mit 16:52 Minuten folgte Michael Walter (Sport Haschko Team) und Platz drei in der Gesamtwertung belegte Fabian Neß (VC Mindelheim) in 16:54 Minuten.
Das Rennen der Radrennfahrerinnen gewann mit einer Zeit von 19:43 Minuten Silke Wunderwald (Colavilla), gefolgt von Clara Baumgärtner (TSG Leutkirch) in 20:34 Minuten und Mona Fakler (TG Biberach) in 21:00 Minuten.
Auch bei den parallel ausgetragenen Stadtmeisterschaften konnten die Bad Waldseer Radfahrer ihre Kräfte messen. Den Pokal sicherte sich der Tagesbeste Moritz Bader. Auf dem zweiten Platz folgte Daniel Steinhauser (LRG Möhre Bad Waldsee), der nach genau 17:51 Minuten die Ziellinie überquerte und im Gesamtklassement den ausgezeichneten 7. Rang belegte. Dahinter folgte Hubert Maurer (LRG Möhre Bad Waldsee) auf dem dritten Platz in 19:02 Minuten.
Lydia Ettenhofer landetauf Platz 2
Die Frauenwertung der Stadtmeisterschaften gewann Miriam Wegener (LRG Möhre Bad Waldsee) in 24:51 Minuten, gefolgt von der in der Altersklasse der über 70-Jährigen startenden Lydia Ettenhofer (36:30 Minuten) auf Platz 2 und von Jutta Löw (LRG Möhre), die im Anhänger ihre beiden Kinder im Schlepptau hatte und die Strecke in der beachtlicher Zeit (41:04 Minuten) schaffte. Wacker geschlagen haben sich auch der jüngste Teilnehmer Louis Remensberger (23:43 Minuten) von der TG Bad Waldsee in der Klasse M13 und der älteste Reinhold Stitzenberger (SG Kißlegg) in M70 in 24:08 Minuten. Beide rangieren in ihren Klassen auf dem 1. Platz.
Abgerundet wurde die Veranstaltung wie jedes Jahr durch die Verlosung zahlreicher gesponserter Preise und die abschließende Siegerehrung in der Gaststätte zur Versteigerungshalle in Hopfenweiler.