Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Saison beginnt mit einem Debakel

Ravensburg­s Handballer haben gegen Biberach keine Chance

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Das Derby in der Handball-Landesliga zwischen dem TSB Ravensburg und der TG Biberach sollte ein spannender Schlagabta­usch zu Saisonbegi­nn werden. Stattdesse­n wurde es vor rund 300 Zuschauern in der Kuppelnauh­alle jedoch eine einseitige Begegnung, die bereits Mitte der ersten Halbzeit entschiede­n war.

Die Rams kamen überhaupt nicht in die Gänge. Es war bei den Ravensburg­ern eine Mischung aus übermotivi­ert und nervös. Zwei Beispiele: Bei einem Gegenstoß lief Joel Schwarz frei aufs Biberacher Tor zu, beim Wurf rutschte ihm der Ball aber über die Hand und er ging meterweit über das Tor. Bei einem weiteren Konter war wieder Schwarz am Ball, Dominik Hensel lief mit. Doch anstatt sich freizulauf­en, blockte Hensel Biberachs Moritz Kehm viel zu hart und hatte Glück, dafür keine zwei Minuten bekommen zu haben. „Die erste Halbzeit der Saison ist vielleicht schon die schlechtes­te Halbzeit der Saison“, sagte Ravensburg­s Trainer Levente Farkas schon Mitte der ersten 30 Minuten zu seinen Spielern auf der Bank.

Acht Minuten ohne Tor

Kaum etwas klappte aufseiten der Rams. Fast acht Minuten hatte Ravensburg gebraucht, um durch Marius Mathes das erste Tor der neuen Saison zu erzielen. Biberach hatte da schon durch Julian Betz und Stefan Bursuc Rares auf 3:0 vorgelegt. Und so ging es weiter. Die erste Auszeit nahm Farkas beim Stand von 1:4, die zweite bei 3:10. „Wir haben anfangs sehr viel verworfen und haben gegen die 6:0-Abwehr keine Mittel gefunden“, sagte Farkas. Vorne tat sich Ravensburg also sehr schwer und scheiterte ein ums andere Mal auch am stark haltenden TG-Torwart Simon Ellek. Hinten offenbarte­n sich bei den Rams teils große Lücken. Ohne die Paraden von Joachim Neff wäre der Rückstand noch größer geworden. Doch auch so warfen Rares, Moritz Kehm und Markus Böck eine vorentsche­idende 15:6-Pausenführ­ung für Biberach heraus. Nach dem Seitenwech­sel trafen die Ravensburg­er zwar etwas regelmäßig­er. Doch spannend wurde es in der Kuppelnauh­alle nicht mehr. „Gegen einen starken Gegner sind wir nicht mehr zurückgeko­mmen“, lobte Farkas die TG. Während Ravensburg um den Klassenerh­alt kämpfen wird, sind die Ambitionen der Biberacher deutlich größer. „Mit unserem Kader wollen wir in die Top Drei kommen“, sagte Trainer Cosmin Popa.

Hektik am Ende

Die Klasse dazu hat die TG allemal. Hinten zeigte Torwart Ellek ein klassse Spiel, vorne gab es immer wieder gute Spielzüge – und so auch freie Würfe. In der zweiten Halbzeit traf bei den Biberacher­n Bogdan Ionut Botezatu regelmäßig von Rechtsauße­n. Mit dem Tempo der Biberacher hatten die Ravensburg­er große Probleme. Die TG überdrehte angesichts des hohen Vorsprungs von 27:13 in den letzten zehn Minuten zwar etwas und am Ende gab es einigermaß­en unnötig noch zahlreiche Zwei-Minuten-Strafen und Diskussion­en. Doch am völlig verdienten Ausgang dieses Derbys gab es keine Zweifel mehr.

Ravensburg Rams – TG Biberach 21:31 (6:15) – TSB: Neff, Sangry; Langlois (4/1), Bruder (4), Schwarz (4), Farkas (3), Geiß (2), Schockenho­ff (1), Ober (1), Mathes (1), Hensel (1), Paul, Müller, Schirmer – TG: Ellek, Schätzle; Botezatu (6), Kehm (6), Rares (6/3), Böck (4), S. Krais (3), Krattenmac­her (3), Betz (2/1), D. Krais (1), Lazar, Markov, Wille, Schweigard­t.

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FOTO: ROLF SCHULTES Für Joel Schwarz und Maximilian Ober (rechts) vom TSB Ravensburg gab es im ersten Saisonspie­l eine herbe Pleite gegen die TG Biberach (Armin Schweigard­t).

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