Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Auf Zeitreise im Aulendorfer Schloss
Stadt eröffnet am Samstag ihren Schloss-Erlebnis-Parcours.
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AULENDORF - Mit einer Stadtrallye, historischen Schwertkämpfen und allerlei Mitmachprogramm setzt Aulendorf am kommenden Samstag, 22. September, die offizielle Einweihung des Schloss-Erlebnis-Parcours in Szene. Mit diesem multimedialen Schlossrundgang bringt die Stadt ein neues museales Element ins Schloss, nachdem das ehemalige Aulendorfer Schlossmuseum vor knapp einem Jahr wegen stetig rückläufiger Besucherzahlen geschlossen worden war.
Die Belebung des Aulendorfer Schlosses, das war das Ziel, an dem sich die Stadtverantwortlichen bei der Suche nach einem Nachfolger für das Schlossmuseum orientierten, auch, um künftig mehr Tagestouristen in die Stadt zu locken. Mittlerweile gibt es regelmäßige Kostümführungen im Schloss, bei denen eine Schlossführerin in die Rolle von Gräfin Paula von Königsegg-Aulendorf schlüpft und den Besuchern mit unterhaltsamen Anekdoten Geschichte näherbringt. Nun soll auch der seit Ende August quasi im Probemodus eröffnete Schloss-Erlebnis-Parcours offiziell eingeweiht werden.
16 Stationen im und ums Schloss
Besucher gehen dabei, so schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung, mit einem Smartphone oder Tablet-PC, eigen oder bei der Stadt ausgeliehen, auf Zeitreise. In kleinen Filmen führt der Chronist Anselm Büchle zurück ins 19. Jahrhundert. Seine Erzählungen an insgesamt 16 Stationen in und um das Schloss werden mit Schattenspielen in Filmsequenzen ergänzt. Vertiefendes Hintergrundwissen gibt es in einer weiteren Leseebene der App, dem kleinen Programm, das sich Besucher auf ihr Smartphone oder Tablet installieren müssen, um den Parcours nutzen zu können. Kinder können an jeder Station Quizfragen lösen. Die App „Aulendorfer Schlossgeschichten“war am Dienstag allerdings im PlayStore für Android-Geräte noch nicht vorhanden, im App-Store von Apple ließ sie sich kostenfrei herunterladen. Die Stadt empfiehlt, beim Rundgang Kopfhörer zu benutzen.
Stadt investiert rund 58 000 Euro
Für die Ausarbeitung der „Aulendorfer Schlossgeschichten“hatte die Stadt neben dem Geschichtsverein Traditio und mit Holger Starzmann und Michael Osdoba, zwei ausgewiesenen Kennern der Aulendorfer Stadtgeschichte, auch ein Museumsplanungsbüro mit ins Boot geholt. Insgesamt 178 000 Euro sind für die Einrichtung dieses medialen Schlossrundgangs veranschlagt. Die Stadt geht davon aus, dass der Kostenrahmen eingehalten wird. Bezuschusst wird der Parcours über das Leader-Förderprogramm mit knapp 90 000 Euro, und auch der Landkreis gibt eine Kulturförderung dazu. Rund 58 000 Euro investiert die Stadt aus ihrer eigenen Kasse.
Für den laufenden Betrieb veranschlagt die Stadt derzeit lediglich die Kosten für die Gästeinformation. Diese liegen mit den jetzigen Öffnungszeiten bei rund 15 000 bis 20 000 Euro jährlich. Die Idee, den Parcours ohne Personal zu betreiben, um Kosten einzusparen, war an der praktischen Umsetzung gescheitert. Fest hält die Stadt indes an dem Konzept, keinen Eintritt für den multimedialen Schlossrundgang zu erheben. Lediglich für das Ausleihen eines Tablets erhebt sie eine Gebühr von vier Euro.
Die „Aulendorfer Schlossgeschichten“haben folgende Öffnungszeiten: mittwochs, donnerstags und freitags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.