Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Auf dem Schadenhof soll es sprudeln
Bauausschuss favorisiert Fontänenfeld an neuem Platz in Biberach
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BIBERACH - Schon bald könnten Fontänen nicht nur am Alten Postplatz in Biberach Wasser spucken, sondern auch auf dem Schadenhof. Die Mitglieder des Bauausschusses haben sich in ihrer Sitzung am Montagabend nämlich – wieder einmal – mit den Brunnen in Biberach beschäftigt. Der Tenor: Die Stadt soll die Planungen für ein Fontänenfeld auf dem Schadenhof vorantreiben. Damit folgten die Stadträte den Wünschen mancher Bürger.
Während der Sommermonate startete die Verwaltung einen Brunnenwettbewerb für den Schadenhof. Bürger waren aufgerufen, ihre Vorschläge als Foto oder Skizze einzureichen. Ein Biber auf einer Kugel sitzend; Kinder, die zwischen Fontänen toben; oder schlichte Wasserflächen – insgesamt sind 44 Beiträge auf den Schreibtischen des Stadtplanungsamts gelandet. Manche Einsender zeichneten die Brunnen mühevoll mit der Hand, andere kreierten Modelle am Computer und wieder andere schickten Motive von bereits bestehenden Wasserspielen. Besonders häufig seien Fontänen (15 Beiträge) und figürliche Brunnen (neun Beiträge) vorgeschlagen worden, wie die Stadtplanungsamtsleiterin Carola Christ dem Gremium darlegte. „Wir sind gespannt, was die Mehrheit des Gremiums favorisiert.“Baubürgermeister Christian Kuhlmann sprach von einer „spannenden Frage, in welche Richtung es geht“.
Trog beim Baderhaus?
Alle Fraktionen zeigten sich erst einmal beeindruckt von den abgegebenen Entwürfen. „Uns ist klar, dass das nicht das wichtigste Thema in Biberach ist, aber eines, das bewegt“, sagte Friedrich Kolesch (CDU). Wie im SZ-Fraktionsgespräch angekündigt, plädierte er für ein Fontänenfeld. Jenes am Alten Postplatz werde gut angenommen, begründete der Stadtrat seinen Vorstoß. „Biberach hat Platz für ein zweites Fontänenfeld.“Dieses solle aber auf dem erhöhten Bereich des Schadenhofs angelegt werden und nicht an der Ecke Bürgerturmstraße, wo sich die jetzige Wasserstele befindet. Die Platzverhältnisse dort seien zu beengt und eine Fontäne könnte einer möglichen Außengastronomie an dieser Stelle in die Quere kommen. Statt der Wasserstelle könnte er sich einen anderen Brunnen vorstellen. Genaueres wolle er aber erst entscheiden, wenn klar sei, was mit dem Baderhaus passiert.
Dieses Ansinnen wurde im Gremium überwiegend gut aufgenommen. „Wir sind positiv überrascht, dass so viele ein Fontänenfeld vorgeschlagen haben“, sagte Lutz Keil (SPD). Dieses ergänze den Spielcharakter des Schadenhofs gut. Statt der Stele kann er sich einen Wassertrog „ohne viel Schnickschnack“vorstellen: „Viele Menschen trauern dem ehemaligen Trog an dieser Stelle nach.“Ulrich Heinkele (Freie Wähler) befürwortete ebenfalls die Idee der CDU.
Zustimmung signalisierte auch Josef Weber (Grüne), gab aber auch zu bedenken, die Kosten für Bau und Unterhalt im Blick zu behalten: „Wir hätten auch mit der Stele weiterleben können.“Alfred Braig (FDP) wünschte sich dagegen erst einmal eine ganzheitliche Planung für den Schadenhof – nicht nur was die Zukunft des Baderhauses angeht: „Wir sollten das Pferd schon von vorne aufzäumen.“Er befürchtet, dass jetzt ein Fontänenfeld gebaut wird, was später stören könnte.
Einen Wassertrog für die Ecke Bürgerturmstraße sobald die Sanierung des Baderhauses abgeschlossen ist und ein Fontänenfeld auf dem Schadenhof anstelle der bunten Kletter- beziehungsweise Sitzmöglichkeiten – so fasste Baubürgermeister Kuhlmann den Tenor des Gremiums zusammen. „Das mit dem Wassertrog wäre sicherlich einfach möglich“, sagte Kuhlmann.
Beim Fontänenfeld wolle die Verwaltung nun die Kosten untersuchen. Er könne sich vorstellen, dass man hierbei in einem ähnlichen Rahmen wie beim Alten Postplatz unterwegs sei. Er nannte 50 000 bis 60 000 Euro als Größenordnung. Sobald Näheres vorliegt, sollen die Stadträte sich nochmals damit beschäftigen. Eine Fortsetzung der Brunnendebatte in Biberach gilt damit also als sicher.