Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Rummenigge fordert Schutz für Spieler, Boateng kritisiert fehlende Unterstützung
Karl-Heinz Rummenigge setzt in der Diskussion um Bundesliga-Härte gegen den FC Bayern München darauf, dass die Vier-Spiele-Sperre für Karim Bellarabi abschreckende Wirkung hat. „Ich freue mich nie über Strafen von Spielern, aber in dem Fall könnte es ein Exempel sein, das man statuiert hat, um zu zeigen, dass man bereit ist, durchzugreifen“, sagte der Vorstandschef. Bellarabi war vom DFB wegen seines groben Fouls am Münchner Rafinha gesperrt worden. Rummenigge fordert nach den drei Verletzungen der Bayern in den ersten zwei Heimspielen der Saison eine klare Reaktion des DFB und der Schiedsrichter. „Das kann nicht so weitergehen, sonst haben wir nach dem 10. Spieltag keine Spieler mehr oder bekommen keine elf Spieler mehr zusammen.“Trainer Niko Kovac meint: „Die Härte im Spiel muss erhalten bleiben – die gesunde Härte, nicht die brutale Härte.“
Etwas mehr Schutz hätte sich auch Jérôme Boateng von Präsident Uli Hoeneß und Rummenigge gewünscht. Der Verteidiger warf den Bossen fehlende Unterstützung vor. „Mir ist es wichtig, noch mal klarzustellen, dass ich voll auf den FC Bayern fokussiert bin. Und dass ich es andererseits aber auch nicht so schön finde, wenn überall Sachen über mich behauptet wer- den und man dann keine öffentliche Unterstützung vom Verein bekommt“, sagt er der „Süddeutschen Zeitung“. Hoeneß und Rummenigge hatten offen gesagt, dass Boateng wechseln könne, wenn es ein entsprechendes Angebot gäbe. „Was mich wahnsinnig gestört hat, waren Aussagen nach der WM. Das war fast schon lustig: Da hieß es, ich sei nicht voll fokussiert, weil ich beim Südkorea-Spiel auf der Tribüne Ohrringe und Sonnenbrille trage, wenn die Sonne scheint“, sagte Boateng: „2014 habe ich auch eine Sonnenbrille und Ohrringe getragen, aber da habe ich nichts darüber gelesen. Das ist für mich unbegreiflich.“(dpa/SID)