Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kurioser Kampf in Fellbach
Baienfurt-Ravensburg-Vogt siegt in der Oberliga 36:0
FELLBACH (sz) - Der Auftakt der Oberligasaison bot für die Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt sportlich wenig Aufregendes. Aber das Geschehen rund um die Kampfbegegnung beim Aufsteiger SV Fellbach hatte kuriose und aufregende Momente. Weil Fellbach die erforderliche Mannschaftsstärke von mindestens acht Kämpfern nicht aufbieten konnte, siegte die KG mit 36:0.
Baienfurt hoffte durch den Einsatz von Lukas Buck im stilfremden Freistilpart bis 66 Kilogramm und den somit freiwerdenden Ausländerplatz für Hasmat Akbari (Freistil, bis 76 kg) auf eine bessere Punktausbeute. Trainer Patryck Dworczyk pausierte dafür. Gleichzeitig war klar, dass aufgrund eines DRB-Lehrgangs von Jan Zirn in Polen die Punkte erst mal kampflos an Fellbach gehen würden – Zirn hätte aber im Zweifel einen Nachholkampf in Fellbach machen dürfen. Das wurde dann aber nicht nötig. Auf der Waage stellte Kampfrichter Manuel Senn fest, dass eine Unterschrift zur Datenschutzerklärung Zirns fehlte. Die Option eines Nachholkampfes war dahin – vier Punkte wurden den Fellbachern aus Sicht der KG-Verantwortlichen geschenkt.
Der Glaube der Oberschwaben auf einen Auftakterfolg schwand. Christoph Dornfeld komplettierte die Mannschaftsstärke von zehn Ringern trotz Übergewicht – das wurde zum Glücksfall. Auf der Matte ging Fellbach durch einen Schultersieg von Ramaz Darchidze gegen Moritz Buck (Freistil, bis 57 kg), und den kampflosen Punkten, mit 8:0 in Führung. Einem Schultersieg von Magomed Makaev über Dennis Seliwertsow (griechisch-römisch, bis 61 kg) folgten vier kampflose Punkte für KG-Ringer Timofei Xenidis, da Fellbach im Freistil bis 98 Kilogramm keinen Gegner stellte.
Lukas Buck traf aus den genannten taktischen Gründen auf den klar favorisierten Murtuz Magomedov. Beim Stand von 5:18 stand der Baienfurter knapp vor einer Überlegenheitsniederlage – doch mit seinen Greco-Qualitäten überraschte er den Freistilspezialisten mit einer Schleuder. Der nicht eingeplante Schultersieg sorgte für Beruhigung in der KG-Betreuerecke. Danach verhalf ein Überlegenheitssieg Roman Berkos (Greco, 86 kg) über Paul Wahl und ein Schultersieg Patrick Sorgs (bis 71 kg) über Tobias Rieger zu einem beruhigenden Vorsprung.
Kämpfer kommt zu spät
Den Fauxpas des Abends leisteten sich dann die Gastgeber. Fellbachs Pouria Taherkhani kam gegen Christoph Dornfeld zu spät zu seinem Kampf. Die Begegnung wurde zuerst mit 0:0 bewertet, doch aufgrund der daraus resultierenden zu geringen Mannschaftsstärke wurde Fellbach disqualifiziert. Die verbleibenden Kämpfe von Hesmat Akbari (Schultersieg über Otto-Christian Madejczik) und Benedikt Rebholz (14:2Punktsieg über Niklas Wahl) waren nur noch eine Randnotiz. Die KGRinger sehen sich nun gut gerüstet für den Heimkampf am Samstag. Im ASV Nendingen kommt ein härterer Kontrahent nach Baienfurt.