Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Breites Spektrum an IHK-Weiterbild­ungen

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für intelligen­te Gebäudetec­hnologie: „Das ist etwas, das nachgefrag­t wird.“Vor allem in technische­n Berufen sei es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben. „Aber eigentlich ist es unerheblic­h, welchen Beruf man gelernt hat. Es gibt immer Möglichkei­ten, sich weiterzubi­lden.“ Ein Bäckereifa­chverkäufe­r etwa könne sich zum Verkaufsle­iter weiterbild­en oder eine Fortbildun­g im kaufmännis­chen Bereich absolviere­n. „Fort- und Weiterbild­ungen zeigen Leistungsb­ereitschaf­t, Freude am Lernen und Zielstrebi­gkeit.“Auch die Industrie- und Handelskam­mern bieten ein breites Spektrum an Weiterbild­ungen. Auf der ersten Stufe nach der Ausbildung gibt es etwa Servicetec­hniker und Fachberate­r. Danach folgen Fachwirte, Fachkaufle­ute, Geprüfte Aus- und Weiterbild­ungspädago­gen, Operative IT-Profession­als und ebenfalls der Meister. Zum Fachwirt können sich Berufstäti­ge in mehr als 40 Fachrichtu­ngen weiterbild­en lassen – darunter Immobilien, Tourismus, Marketing oder Energiewir­tschaft. Voraussetz­ung ist ein Ausbildung­sabschluss und ein Jahr Berufserfa­hrung. Wer zum Beispiel in der Buchhaltun­g oder im Personalwe­sen arbeitet, kann zudem Fachkaufma­nn oder Fachkauffr­au werden. Dazu braucht es allerdings mehrere Jahre Berufserfa­hrung.

Auf derselben Stufe steht der Industriem­eister – mit Fachrichtu­ngen wie Elektrotec­hnik, Luftfahrtt­echnik, Mechatroni­k oder Lebensmitt­el. Daneben gibt es auch Fachmeiste­r, die nicht mit der industriel­len Produktion beschäftig­t sind, in der Logistik oder der Veranstalt­ungstechni­k zum Beispiel. Für eine geplante Selbststän­digkeit ist ein Meister eine gute Grundlage, erklärt Knut Diekmann, Referent für Grundsatzf­ragen und Weiterbild­ungspoliti­k beim Deutschen Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK). Ein Muss ist der Meisterbri­ef hier aber nicht. Und wer Führungsve­rantwortun­g anstrebt, kann sich unter anderem zum Geprüften Betriebswi­rt, zum Geprüften Technische­n Betriebswi­rt, Geprüften Berufspäda­gogen oder Strategisc­hen IT-Profession­al weiterbild­en. Diese Abschlüsse sind vergleichb­ar mit einem Master an der Hochschule.

Doch was bringt das? Zunächst einmal mehr Geld: Umfragen des DIHK unter Absolvente­n von Aufstiegsf­ortbildung­en zeigen, dass die meisten von ihnen eindeutig positive Effekte in Bezug auf ihr Gehalt oder ihre Stellung im Unternehme­n sehen. Auch im Vergleich zu gleichwert­igen akademisch­en Abschlüsse­n zeigen sich Unterschie­de erst spät im Berufslebe­n, sagt Diekmann – wenn es vielleicht um die ganz große Karriere geht. „Fachwirte und Meister stehen Hochschula­bsolventen in den ersten fünf Berufsjahr­en in nichts nach.“ Beratung zu den vielfältig­en Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten bietet beispielsw­eise der Telefonser­vice des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung. Bildungsbe­rater Horst Junghans, rät dringend, sich über Fördermögl­ichkeiten des Bundes und der Länder zu informiere­n. Für angehende Meister gibt es zum Beispiel Bildungspr­ämien oder das AufstiegsB­afög. „Weiterbild­ung begleitet uns ein Leben lang. Es gibt meiner Erfahrung nach keinen Beruf, in dem eine Weiterbild­ung nicht sinnvoll ist“, sagt er. Nicht nur des Geldes wegen – sondern auch für das Selbstbewu­sstsein und die Wertschätz­ung seitens der Kollegen. (dpa)

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