Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die letzten neun Minuten der Nummer 9
Sascha Pauls Abschiedsspiel bei den Lindau Islanders
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LINDAU - 09:09 Minuten zeigte die Anzeigetafel am Sonntagabend als Restspielzeit an, als die Unparteiischen das Testspiel der EV Lindau Islanders gegen den EV Füssen in der Eissportarena im Eichwald im Schlussdrittel für kurze Zeit unterbrachen. Die Nummer 9 des EVL nahm den Helm ab und fuhr schnurstracks auf Bernd Wucher zu, der sich soeben aufs Eis begeben hatte. In wenigen Sätzen würdigte der Erste Vorsitzende die Verdienste von Sascha Paul für die Islanders. Kurz darauf begab sich der EVL-Stürmer, der den Lindauer Eishockeysport als Sportlicher Leiter weiterprägen wird, vor 399 Zuschauern auf seine Ehrenrunde und wurde dabei mit großem Applaus bedacht.
„Tausend Schüsse geblockt“
Paul hatte Tränen in den Augen, als er die Eisfläche der Eissportarena verließ. Auf insgesamt 288 Einsätze hat es der 30-Jährige in 13 Jahren beim EV Lindau gebracht und dabei 207 Scorerpunkte (93 Tore) erzielt.
Noch aufschlussreicher ist die inoffizielle Statistik, die Bernd Wucher parat hatte: „Tausend Schüsse hast du in der Zeit geblockt und dir dabei tausend blaue Flecken an deinem Körper geholt.“Kein Wunder: War für Sascha Paul das Unterzahlspiel doch vor allem sein Ding. „Sein Spiel war geprägt von Leidenschaft“, betonte Wucher, der das Amt des Sportlichen Leiters an Paul abgegeben hat.
Der Geehrte zeigte sich gerührt. „Danke für alles, wir sehen uns“, sagte Sascha Paul in seiner kurzen Rede. Als „unglaublich“bezeichnete er seine Jahre bei den Islanders, die ihn von der Landesliga bis hinauf zur Oberliga führten. Und er bedankte sich bei seiner Ehefrau Sandra für die entbehrungsreiche Zeit.
Ein Tor war Paul bei der 4:5-Testspielniederlage der Islanders nicht vergönnt. Immerhin reichte es für den 30-Jährigen zu einer Zwei-Minuten-Strafe beim vermeintlichen Versuch, einen Füssener Gegenspieler zu behindern. Es war EVL-Hallensprecher Dieter Eibl vorbehalten, das Türchen zur Strafbank zu öffnen und den Sünder mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu empfangen.
Ob das Trikot mit der Nummer 9 – wie schon die Nummer 17, mit der in früheren Zeiten Bernd Wucher für die Lindauer aufgelaufen war – künftig ebenfalls hoch über der Eisfläche in der Eissportarena hängen wird, bleibt abzuwarten.