Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Supersamstag: Weniger Besucher als erhofft
Stadt und einige Händler hätten sich mehr Gäste gewünscht.
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AULENDORF - Der Supersamstag rund um die Eröffnung der „Aulendorfer Schlossgeschichten“ist für Händler und Stadt durchwachsen ausgefallen. Einerseits loben Geschäftsinhaber und Verwaltung rückblickend die gelungene gemeinsame Veranstaltung, denn nicht nur im Schloss, sondern auch in der gesamten Innenstadt gab es am Supersamstag ein vielfältiges Rahmenprogramm– zudem hatten die Geschäfte bis 17 Uhr geöffnet. Enttäuscht sind die Verantwortlichen im Rathaus und einige Händler jedoch über die Besucherzahlen, die geringer ausgefallen sind, als erhofft wurde.
„Es war eine tolle Eröffnung mit einem schönen Rahmenprogramm und eine gute Zusammenarbeit mit dem HGV“, sagte Bürgermeister Matthias Burth am Dienstag auf SZAnfrage. Auch von Besuchern habe es viele begeisterte Rückmeldungen gegeben und die „Aulendorfer Schlossgeschichten“seien gut angekommen. Allerdings bezeichnet das Stadtoberhaupt die Besucherresonanz als unbefriedigend. „Es hätten mehr Leute in der Stadt sein dürfen. Da haben wir höhere Erwartungen gehabt und waren enttäuscht.“Zwar seien insgesamt mehr Menschen in der Stadt unterwegs gewesen als an einem gewöhnlichen Samstag, aber nachdem im Vorfeld viel Werbung und Marketing betrieben worden sei, „haben wir und die Händler schon deutlich mehr erwartet“.
„Es war ein Trauerspiel“
Das bestätigte Susanne Spenninger von Marco Moden, die sich sehr unzufrieden äußerte: „Es waren nicht viele Leute in der Stadt unterwegs, es war ein Trauerspiel.“In ihrem Geschäft, das normalerweise voll sei, seien nur vereinzelt Kunden gewesen. Sie bezeichnete es als sehr bedauerlich, dass das Rahmenprogramm so wenig Menschen nach Aulendorf gezogen habe. „Auf den Straßen waren nicht viele Leute unterwegs.“
Gleiches war bereits am Montagabend im Aulendorfer Gemeinderat zu hören gewesen. Stadtrat Pierre Groll (BUS) fand es „schade, dass so wenig Aulendorfer auf das Programm angesprungen“seien. Insgesamt sei es ein toller Tag und eine tolle Eröffnung des Erlebnis-Parcours gewesen. Das bestätigte auch CDU-Stadträtin und Buchhändlerin Stefanie Dölle, die die Zusammenarbeit zwischen HGV und der Stadt lobte. „Die Absprachen waren toll, wenn man etwas zusammen angeht, kommt etwas sehr Gutes dabei heraus.“
„Sehr zufrieden“mit dem Einkaufssamstag zeigte sich auf Nachfrage Silvia Kellinger vom Schuhhaus WeberHenkel in der Unterstadt, wo zusätzlich zu den verlängerten Öffnungszeiten eine Märchenstunde und Kürbisse bemalen für Kinder angeboten wurde. Es sei einiges los gewesen, allerdings nicht so dicht gedrängt, sodass noch genügend Zeit für die Beratung geblieben sei. „Auch von Kunden und Familien gab es positive Resonanz auf die Angebote in der ganzen Stadt“, so Kellinger. Dass die Stadt Aulendorf mit dem modernisierten Schloss- und Tourismuskonzept mehr Gäste und Tagesbesucher in die Stadt locken will, bewertet die Händlerin als richtigen Weg. „Ein Miteinander ist immer gut, und wenn in der Stadt etwas geboten wird, ist das für jeden gut und wirkt sich vorteilhaft aus.“Mit den zwei langen Einkaufsabenden pro Jahr, einem verkaufsoffenen Sonntag und einer Aktion wie diesem Supersamstag sei zudem insgesamt eine sehr gute Mischung gefunden worden.
Als eine „rundum schöne Sache“bezeichnete auch Christiane PickelPepe vom Modehaus Scheffold in der Allewindenstraße den Einkaufssamstag, der „sehr gut angenommen“worden sei. Auffällig sei gewesen, dass an diesem Tag viele Kunden vom Schloss zu Fuß in ihr Geschäft gekommen seien. „Da wir etwas außerhalb sind, kommen die meisten normalerweise mit dem Auto.“Genauso wie Verkaufssonntage sei der Samstag „gut gelaufen“, und auch für die Kunden seien solche Aktionen „immer etwas Besonderes“. Im Gegensatz zur Alltagshektik sei an diesen Tagen ein anderes Flair in der Stadt, und die Menschen würden sich in den Geschäften treffen und hätten dann auch mal Zeit, ein bisschen miteinander zu plaudern.
Edgar Raisch vom Frischemarkt Raisch war ebenfalls zufrieden mit dem Einkaufssamstag. „Bei uns waren ständig Kunden im Laden, was erstens durch die Stadtrallye und zweitens durch unsere Zwiebelkuchen und Suserprobe bei Live-Musik begründet war.“Es seien am Supersamstag Leute in der Stadt gewesen, jedoch „nicht in Massen“beim Einkaufen. „Man sollte ein solches Event aber nicht nur am Umsatz messen, sondern auch am ,Wir haben eine lebendige Innenstadt-Effekt’.“Wie der Sprecher des Handels- und Gewerbevereins (HGV) betonte, gelte der Dank besonders auch der Stadt Aulendorf und „Frau Johler, die unsere gemeinsamen Ideen so engagiert und toll umgesetzt hat“.