Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Auf Christine Vogt folgt Joachim Feßler

BUS-Stadträtin ist aus dem Aulendorfe­r Gemeindera­t ausgeschie­den – Frauenquot­e sinkt weiter

- Von Karin Kiesel

AULENDORF - BUS-Stadträtin Christine Vogt ist am Montag aus dem Gemeindera­t der Stadt Aulendorf verabschie­det worden. Sie verlässt das Gremium auf eigenen Wunsch und gab „familiäre und gesundheit­liche Gründe“für ihr vorzeitige­s Ausscheide­n an. Zu ihrem Nachfolger wurde einstimmig Joachim Feßler gewählt.

Bürgermeis­ter Matthias Burth würdigte in der Sitzung das Engagement von Christine Vogt, die dem städtische­n Gremium seit 2014 für das Bündnis für Umwelt und Soziales (BUS) angehörte und bereits seit 2009 dem Ortschafts­rat Tannhausen, in dem sie weiterhin als Rätin tätig bleiben wird. „Der Gemeindera­t verliert ein engagierte­s Mitglied. Sie waren in der Bürgerscha­ft sehr beliebt und haben immer ein Ohr bei der Bevölkerun­g gehabt. Dass Sie nun ausscheide­n, ist sehr schade, aber die Gründe sind nachvollzi­ehbar und gilt es zu respektier­en“, sagte Burth.

In den vergangene­n vier Jahren als Gemeinderä­tin seien angesichts dieser „vergleichs­weise kurzen Zeit“gemeinsam viele Aufgaben und komplexe Sachverhal­te zu bearbeiten gewesen – als Beispiele nannte er den Ausbau der Poststraße, die Sanierung des Schulzentr­ums oder die Erschließu­ng der Parkstraße. Besonders eingebrach­t habe sich Vogt, die knapp ein Jahr lang die Funktion der zweiten stellvertr­etenden Bürgermeis­terin innehatte, bei den Themen Radwegever­bindungen, Barrierefr­eiheit am Busbahnhof, Schulsozia­larbeit, Unterbring­ung und Integratio­n von Flüchtling­en, Natur- und Klimaschut­z oder für den Steeger See. „Soziale Themen lagen Ihnen immer am Herzen“, betonte Burth. Auch das freie WLAN mittels Freifunk-Technik sei auf Initiative von Vogt angegangen worden. Zudem bedankte sich das Stadtoberh­aupt bei der scheidende­n Stadträtin nicht nur „herzlich für die Arbeit und das Engagement“, sondern auch für Vogts „offene und ehrliche Art, auch wenn wir nicht immer der gleichen Meinung waren – aber das gehört dazu“.

Lobende Dankeswort­e gab es auch von BUSSpreche­rin Karin Halder.

Sie dankte ihrer Fraktionsk­ollegin zum Abschied für ihre stets „klaren Worte“sowie für ihre „Bodenständ­igkeit und Geradlinig­keit“, für die

Vogt allseits sehr geschätzt worden sei. Als ihre besonderen Verdienste ergänzte Halder die vorangegan­gene Auflistung um die Aktionen „Bäume statt Tütenmüll“und das Stadtradel­n, das dank Vogts Engagement nun auch landkreisw­eit umgesetzt worden sei. Halder bedauerte Vogts Ausscheide­n nicht zuletzt auch deswegen, da die kaum vorhandene Frauenquot­e im Aulendorfe­r Rat nun noch weiter sinke. Ohne Vogt verbleiben nun mit Karin Halder und CDU-Stadträtin Stefanie Dölle zwei Frauen im Gremium, denn Vogts Nachfolger ist ebenfalls wieder ein Mann: Joachim Feßler.

Burth bedankte sich bei Feßler, dass er das Amt annehme und sich in die Kommunalpo­litik einbringen wolle. „In heutigen Zeiten ein wichtiges Zeichen, denn in unserer Gesellscha­ft wird viel hinterfrag­t und auch kritisiert. Es ist wichtig, dass sich Menschen engagieren.“Die Arbeit im Gemeindera­t habe viele Vorteile und unmittelba­re Auswirkung­en auf das direkte Lebensumfe­ld. „Sich für die Sache und die Gemeinscha­ft einsetzen und die Zukunft einer Stadt mitzugesta­lten, macht viel Freunde und Spaß.“Nach der Einsetzung Feßlers beschloss der Gemeindera­t ebenfalls einstimmig die Neubildung der Ausschüsse und wählte BUS-Stadtrat Franz Thurn zum Nachfolger als zweiten stellvertr­etenden Bürgermeis­ter nach Konrad Zimmermann (CDU) und vor Günter Spähn (SPD, dritter stellvertr­etender Bürgermeis­ter).

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FOTOS: KARIN KIESEL Herzliche Dankeswort­e und Abschiedsg­eschenke erhielt Christine Vogt von Bürgermeis­ter Matthias Burth.
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Der neue BUSStadtra­t im Aulendorfe­r Gremium: Joachim Feßler.

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