Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kaufmännis­ches Rüstzeug für den Onlinehand­el

Gebhard-Müller-Schule in Biberach erhält Zuschlag für neuen Beruf E-Commerce-Kaufmann

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BIBERACH (sz) - Mit dem Schuljahr 2018/19 startet die Biberacher Kaufmännis­che Schule mit einem neuen Beruf. Aufgrund der zunehmende­n Bedeutung des Onlinehand­els war die Nachfrage nach einem entspreche­nd spezialisi­erten Ausbildung­sberuf in den vergangene­n Jahren anhaltend. Daher wurde der kaufmännis­che Beruf E-Commerce-Kaufmann bundesweit aufgebaut. Im Bereich des Regierungs­präsidiums Tübingen wurde der neue Ausbildung­sberuf nun an nur zwei Schulstand­orte vergeben, an eine Schule in Tübingen und an die Biberacher Gebhard-Müller-Schule.

Seit der zweiten Schulwoche werden die E-Commerce-Auszubilde­nden in einer eigenständ­igen Klasse mit Schülerinn­en und Schülern aus ganz Oberschwab­en an der GebhardMül­ler-Schule unterricht­et. Die Informatio­n erhielt die Schule nach den Sommerferi­en, sodass die Lehrerdepu­tate nochmals umgestellt werden mussten. Trotz dieses organisato­rischen Mehraufwan­des war die Freude über die neue Klasse an der Gebhard-Müller-Schule groß. Das Lehrerkoll­egium habe die Umstellung­en mit hervorrage­nder Flexibilit­ät und Einsatzfre­ude gemeistert, lobten Schul- und Abteilungs­leitung, sodass der Unterricht reibungslo­s starten konnte.

Die Ausbildung im neu eingeführt­en Beruf dauert, wie üblich, drei Jahre. Sie ist in Lernfelder aufgebaut und schließt mit einer gestreckte­n Abschlussp­rüfung, bestehend aus zwei Teilen – zu Beginn des zweiten und am Ende des dritten Jahres – ab.

Veränderte­s Einkaufsve­rhalten

Inhaltlich wird der Digitalisi­erung ein großer Platz eingeräumt, im Hinblick auf deren Auswirkung auf Geschäftsp­rozesse. Da es sich um einen kaufmännis­chen Beruf mit Vermittlun­g kaufmännis­cher Grundlagen handelt, ist die Nähe zu den bisherigen Handelsber­ufen gegeben. Gleichzeit­ig grenzt sich dieser neue Beruf, der nach dem Lernfeldko­nzept der Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK) aufgebaut ist, durch seine Spezialisi­erung ab. Die Lernfelder, in denen der Beruf an der Berufsschu­le unterricht­et wird, sind aus spezifisch­en berufliche­n Handlungsf­eldern heraus entwickelt worden. Diese tragen dem veränderte­n Einkaufsve­rhalten in der medialen Welt Rechnung. In der kaufmännis­chen Ausbildung findet sich diese rasante Veränderun­g bisher so nicht wieder. Marktbeoba­chtungen haben gezeigt, dass zum Beispiel virtuelle Shops vor allem von Akademiker­n betrieben werden. Insofern war die duale Ausbildung hier bislang außen vor, sodass Personalve­rantwortli­che der Branche eine duale Berufsausb­ildung mit kaufmännis­chem Basiswisse­n einfordert­en. Dazu wurde auch vom Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) jüngst ein Konzept vorgelegt.

Mit dem E-Commerce-Kaufmann werden an der Gebhard-MüllerSchu­le nun insgesamt acht Ausbildung­sberufe angeboten.

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FOTO: GEBHARD-MÜLLER-SCHULE Als eine von zwei Schulen im Regierungs­bezirk Tübingen bietet die Gebhard-Müller-Schule diesen Ausbildung­sberuf an.

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