Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kultur Wangen kommt einheitlich daher
Erscheinungsbild der städtischen Kulturreihen in Wangen ist aufgefrischt
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WANGEN - Stadtverwaltung und Kulturgemeinde haben weiter am öffentlichen Erscheinungsbild und an der Vermarktung des Theaterprogramms und der Altstadtkonzerte gefeilt: Nachdem 2017 ein einheitliches Logo für diese städtischen Veranstaltungen unter dem Namen „Kultur Wangen“eingeführt worden war, gibt es vor Beginn der neuen Saison erstmals einen Überblick über die Veranstaltungen beider Reihen in gebündelter Form. Premiere hat außerdem das Misch-Abo, bei dem Kulturliebhaber vier Veranstaltungen aus beiden Sparten kombinieren können.
„Wir wollen eine Marke aus dem Kulturprogramm machen“, erklärt Silke Vielhaber, im Kultur- und Sportamt seit 2017 Koordinatorin für Veranstaltungen wie diese. Dies soll sich in diversen Medien bemerkbar machen: dem Programmheft, den Flyern und den Plakaten. Vielhaber sagt: „Ich bin froh, dass wir das erreicht haben. Aber es ist ein Anfang.“Denn sie denkt weiter: Möglich wäre, im Heft das Joy-Kleinkunstprogramm – ausführlicher als jetzt – ebenso zu integrieren wie Auftritte der Stadtkapelle oder anderer mit der Stadt verbundenen Organisationen.
Zusätzliches Abo-Angebot
Mit dem aufgefrischten, erweiterten Außenauftritt geht auch ein zusätzliches Abo-Angebot einher: Erstmals können sich Interessierte insgesamt vier Veranstaltungen aus den je sechs Theater- und Konzertterminen heraussuchen. Laut Silke Vielhaber gebe es erste Buchungen, allerdings müsse sich diese Möglichkeit noch weiter herumsprechen. Wobei sie überzeugt ist: „Immer weniger Besucher binden sich für sechs Veranstaltungen. Die Leute wünschen sich mehr Flexibilität.“Und Jörg van Veen, Vorsitzender des Theaterbeirats, unterstreicht: „Das ist auch der Wunsch der Beiräte.“
In deren Reihen gibt es ein neues, wenngleich in der Kulturszene sehr bekanntes Gesicht: Georg Enderwitz, Kirchenmusiker und Kantor von St. Martin. Er ist als Musikbeirat auf Adolf Wetzel gefolgt, der sich aus Altersgründen zurückgezogen hatte. Zusammen mit Silke Vielhaber kann er aus Sicht der Organisatoren erfreuliche Zahlen verkünden: Für die Altstadtkonzerte sind bereits jetzt rund 100 Abos verkauft worden.
Laut Vielhaber bietet diese Reihe erneut ein „breites Spektrum“von Gastspielen etablierter, weltweit auftretender Künstler bis hin zum musikalischen Nachwuchs. Dabei wird auch die Jugendmusikschule eingebunden. Und das entspricht den Zielen von Enderwitz: Er will mehr junge Wangener für (klassische) Musik begeistern. Im kommenden Winterhalbjahr konzentrieren sich die Konzerttermine örtlich allerdings fast ausschließlich auf die Stadthalle. Das hat Gründe: Zum einen ist das an sich beliebte Weberzunfthaus zu klein. Dort dürfen – unter anderem aus Brandschutzgründen – nur noch maximal 100 Menschen gleichzeitig unterkommen. Zu wenig, bedenkt man, dass die Musiker in diese Zahl mit eingerechnet werden müssen. Auch die Pfarrkirche St. Martin, vergangenes Jahr erstmals Ort eines Altstadtkonzerts, entfällt. Dort steht bekanntlich auf Sicht die Sanierung an.
Etwas anders verhält es sich beim Theaterprogramm. Dessen Bühne steht – neben der Stadthalle – vornehmlich im Festsaal der Waldorfschule. Außerdem gibt es einen neuen, bis dato für dieses Genre abwegigen Aufführungsort: den Jazz Point in Beutelsau. Das passe zum Stück („Eine Sommernacht“), das in einer Weinbar in Edinburgh spielt, sagen Vielhaber und van Veen.
Außerdem folgt die neue Spielstätte der Idee, über Stadthalle und Waldorfschule hinaus zu gehen. Der Vorsitzende des Theaterbeirats denkt dabei schon weit in die Zukunft – und zwar an künftige Möglichkeiten im früheren Pförtnerhaus der Erba, das zu einem vielfältig nutzbaren Veranstaltungsort umgebaut werden soll.
Das Programm für die Theaterreihe und die Altstadtkonzerte ist online abrufbar
Gedruckt liegt es an zahlreichen Stellen aus, etwa im Gästeamt, im Bürgerbüro, in der Stadtbücherei, in Geschäften und Arztpraxen.