„Das Ehrenamt braucht Unterstützung“

Innenminister dankt Waldseer Firmen, die Mitarbeitern einen ehrenamtlichen Einsatz ermöglichen

BAD WALDSEE (sz) - Der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl, hat 23 Arbeitgeber ausgezeichnet, die ihren Mitarbeitern den ehrenamtlichen Einsatz während der Arbeitszeit ermöglichen. Unter ihnen sind nach Angaben der Stadt auch die beiden Bad Waldseer Firmen B+K Bregler & Klöckler GmbH Baumaschinen und Real GmbH. Mit der Auszeichnung möchte das Land diesen Arbeitgebern seine Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen.

Das Ehrenamt brauche Unterstützung, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Wer seine Freizeit für andere Menschen opfere und wer sogar bereit sei, sich für andere in Gefahr zu begeben, der brauche ein Umfeld, das ein solches Engagement unterstützt. Wichtig sei dabei die Unterstützung der Arbeitgeber. „Sie ermöglichen es Menschen, die sich freiwillig im Bevölkerungsschutz engagieren, dieses wichtige und unbezahlbare Ehrenamt ausüben zu können“, sagte Minister Strobl bei einer Feierstunde in Villingen-Schwenningen.

Ansonsten sei die Bewältigung von verheerenden Naturkatastrophen, Bränden, Verkehrsunfällen und großen Unglücksfällen unmöglich. „Technisches Hilfswerk, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Malteser, Johanniter, Arbeiter-Samariter-Bund, DLRG, Bergwacht und Rettungshundestaffeln haben eine tragende Säule – und die heißt: Ehrenamt“, so Strobl. „Auf diese breite Vielfalt und Kompetenz im Bevölkerungsschutz, die wir auch heute wieder in unseren Reihen sehen, können sich die Menschen in unserem Land verlassen.“

Und weiter: „Ein Unfall hält sich nicht an Schichtpläne und Brände brechen nicht nur nach Feierabend aus. Das heißt für Arbeitgeber: Sie müssen improvisieren, wenn ein Mitarbeiter während der Arbeitszeit alarmiert

wird, um Menschen in Not zu helfen. Findet sich auf die Schnelle kein Ersatz für die fehlende Arbeitskraft, kann dies zu einer Unterbrechung der Betriebsabläufe führen.“

Strobl wies außerdem darauf hin, dass die Arbeitgeber auch von den Kenntnissen der Ehrenamtlichen profitieren. „Der im Bevölkerungsschutz tätige Mitarbeiter ist es gewohnt, auch unter Druck und großer Anspannung anhand klarer Strukturen Entscheidungen zu treffen, und nicht zuletzt ist er es gewohnt, aktiv zu sein und anzupacken. Oder um es anders zu sagen: So jemand ist das Schaffen einfach gewohnt.“

Die Firma B+K Bregler & Klöckler GmbH Baumaschinen wurde von der

Bad Waldseer Feuerwehr für die Auszeichnung vorgeschlagen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen eine starke Zahl von acht Feuerwehrangehörigen, die teils in Bad Waldsee und teils im Umland im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst aktiv sind. Die Firma Real wurde vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) vorgeschlagen. Sie beschäftigt seit Jahren DRK-Mitglieder sowie Feuerwehrangehörige.

Bürgermeister Roland Weinschenk sowie Feuerwehrkommandant Alois Burkhardt gratulieren den beiden Firmen zur Auszeichnung und richten an sämtliche Betriebe, die ehrenamtlich Tätige für deren Dienst an der Allgemeinheit während der Arbeitszeit freistellen, ein großes „Vergelt’s Gott“.

FOTO: STADT BAD WALDSEE Zwei Bad Waldseer Firmen wurden dafür geehrt, dass sie Mitarbeiter für den Dienst an der Allgemeinheit freistellen. Im Bild überreicht Minister Thomas Strobl die Auszeichungsurkunde an Susanne Real. Ebenfalls zu sehen sind (von links) Stadtrat Dominik Souard (vertrat Bürgermeister Roland Weinschenk), Erwin Real und Paul Schäfer (Mitarbeiter bei der Firma Real und ehrenamtlich beim Roten Kreuz aktiv) . Nicht abgebildet ist Feuerwehrkommandant Alois Burkhardt, der mit anwesend war. Die ebenfalls ausgezeichnete Firma B+K Bregler & Klöckler konnte die Ehrung nicht während der Veranstaltung entgegennehmen.