Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Empfang für neuen Chefarzt
Andreas Suckel wurde Chefchirurg am Bad Waldseer Krankenhaus.
BAD WALDSEE - Der eine erhielt großen Applaus für 14 Jahre Chefarzttätigkeit, der andere wurde herzlich empfangen an der „Gelenkklinik Oberschwaben“: Das neue Waldseer „Krankenhaus-Tandem“Karl Utz und Andreas Suckel stand bei einem Festakt zur Einführung des 50-jährigen Chirurgie-Chefarztes am Freitag im Mittelpunkt. OSK-Geschäftsführer Sebastian Wolf betonte vor gut 100 geladenen Gästen aus Kommunalund Kreispolitik sowie Gesundheitswesen, dass das Waldseer Krankenhaus innerhalb des OSK-Verbundes immer eine „Sonderrolle“eingenommen habe. Daher sei es nicht verwunderlich, dass hier erstmals eine Doppelspitze aus „Chef“und „Senior Operateur“agiere, wie es selten vorkomme.
Große Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Haus
In seiner Begrüßung unterstrich Wolf, dass es am OSK-Standort Bad Waldsee „schon lange kein Ereignis von so großer öffentlicher Resonanz“mehr gegeben habe, als dies bei der Einsetzung des Chefarztes der Abteilung Chirurgie (die SZ berichtete) der Fall sei. „Daran sehen wir, wie groß die Verbundenheit der Bürger mit ,ihrem’ Krankenhaus ist“, so der Geschäftsführer. Er bezeichnete es als „Glücksfall“, dass der bisherige Chefarzt Utz noch ein paar Jahre im Team bleibe. „Sie sprechen die Sprache der Menschen aus der Region, und Sie sind ein anerkannter Gelenkchirurg“, würdigte Wolf den bescheiden auftretenden Mediziner, der gleich zwei Mal stehende Ovationen des Publikums erhielt.
Die OSK hätten es sich bei der Suche nach einem Nachfolger „deshalb auch nicht einfach gemacht und alles gründlich abgewogen. Mit Professor Suckel haben wir nicht nur einen fachlich hervorragenden Kollegen gefunden, sondern einen Arzt, der menschlich zum Team passt“, unterstrich Wolf. „Obwohl er 20 Jahre auswärts tätig war, ist er hier hervorragend vernetzt, und das kommt der Klinik für Gelenkmedizin und dem Standort Bad Waldsee sehr zugute“, ist Wolf überzeugt.
Auch Harald Sievers zeigte sich beeindruckt von Suckels Kompetenz. „Er hat uns überzeugt mit seinen strategischen Überlegungen, und es wundert mich nicht, dass er gleich in der ersten Arbeitswoche gut angekommen ist im Haus“, sagte der Landrat. „In diesem Haus stimmt eben der Mix zwischen innerer Basismedizin und der überregional bedeutsamen Spezialisierung auf Gelenkmedizin“, weiß Sievers.
Diese Botschaft kam bei den anwesenden Gemeinde- und Kreisräten gut an. Folgerichtig hieß Roland Weinschenk Suckel „in unserem Krankenhaus willkommen“. Zwar sei nicht die Stadt Klinikträger, sondern der Kreis. „Aber meinen Worten entnehmen Sie, wie gut die Beziehung der Bürger zu diesem Krankenhaus ist, und wir werten Ihre Verpflichtung als Zeichen für den OSK-Standort Bad Waldsee“, erklärte der Bürgermeister unter Beifall der Zuhörer.
Danach ergriff Utz das Wort und erinnerte an seine Einsetzung vor 14 Jahren. „Damals gab’s weniger Presse und Hochglanzpapier und mein Ruf ereilte mich beim Holzmachen hinterm Haus“, so der Chirurg trocken. „Ich wurde nicht sorgfältig ausgesucht, sondern kam halt, als einer abgesprungen ist.“
Dass er eine gut Wahl war, ist in der Bevölkerung unumstritten und das Chirurgie-Team hat großen Anteil daran, dass das kleine Haus schwarze Zahlen schreibt. „Ich bin zwar nicht übertraurig, dass ich ein Stück Verantwortung abgeben kann. Aber ich bleibe gerne im Team, weil den Ruhestand noch keiner überlebt hat“, scherzte der „Senior-Operateur“.
Den Schlusspunkt auf der Rednerliste setzte der neue Chefarzt. Suckel dankte seinen Vorrednern und blickte kurz zurück auf seine beruflichen Anfänge, die ihn – wie berichtet – ans hiesige Krankenhaus führten. Er gab seiner Freude über die Berufung als Chefarzt Ausdruck und betonte, dass er die Klinik zu einem führenden Endoprothetikzentrum zwischen Ulm und Bodensee ausbauen möchte.
Musikalisch untermalt wurde der Festakt vom „Just Friends Trio“mit Lothar Kraft (Piano), Klaus Bermetz (Kontrabass) und Stefan Sigg (Trompete). Nach dem offiziellen Teil gab es bei einem kalt-warmen Büfett noch Gelegenheit zu Gesprächen mit dem neuen (und alten) Chefarzt.