Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kindergart­enleitung bekommt mehr Zeit

Freistellu­ng für Verwaltung­saufgaben gilt in Aulendorf nicht für eingruppig­e Einrichtun­gen

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AULENDORF (pau) - Sich um das pädagogisc­he Konzept kümmern, Personalpl­anung, neue Mitarbeite­r einlernen, mit Eltern sprechen – die Verwaltung­saufgaben von Leiterinne­n von Kindergärt­en sind vielfältig und benötigen Zeit. Die Stadt Aulendorf stellt künftig Leiterinne­n von Kindertage­sstätten in bestimmten Fällen zu einem gewissen Prozentsat­z für diese Aufgaben frei.

Eine entspreche­nde landesrech­tliche Regelung zur Leitungsfr­eistellung gibt es derzeit noch nicht, obwohl, wie aus den Sitzungsun­terlagen des Gemeindera­ts hervorgeht, eine rechtliche Grundlage dafür auf Bundeseben­e geschaffen wurde. Das heißt, Städte, die eine Freistellu­ng gewähren, tun dies noch auf eigene Rechnung als freiwillig­e Leistung. Der Gemeindera­t der Stadt Aulendorf hat nun mehrheitli­ch folgende Konditione­n für eine Leitungsfr­eistellung beschlosse­n.

Kindertage­sstätten, die eine Ganztagsbe­treuung anbieten, erhalten eine zehnprozen­tige Leitungsfr­eistellung pro Gruppe. Einrichtun­gen ab zwei Kindergart­engruppen erhalten eine Leistungsf­reistellun­g mit fünf Prozent pro Gruppe, eingruppig­e Kindergärt­en erhalten keine. Betroffen sind damit der städtische Kindergart­en Villa Wirbelwind mit fünf Gruppen sowie die katholisch­en Kindergärt­en St. Berta und St. Martin, drei und zwei Gruppen, der Naturkinde­rgarten Grashüpfer (drei Gruppen) und der evangelisc­he Thomaskind­ergarten mit seinen zwei Gruppen.

Die Verwaltung wird auf Drängen von BUS-Rätin Karin Halder in einem Jahr die Wirksamkei­t überprüfen. Greifen sollen die Regelungen sofort, es sei denn, das würde sich negativ auf erwartete Mittel nach dem GuteKita-Gesetz auswirken. Gegebenenf­alls soll die Regelung erst 2019 greifen. Damit ist der Gemeindera­t unter den Empfehlung­en verschiede­ner Trägerverb­ände geblieben, hat aber gegenüber ersten Überlegung­en im Verwaltung­sausschuss aus dem Jahr 2016 aufgestock­t.

Um den Betreuungs­schlüssel aufrechtzu­erhalten, muss bei einer Freistellu­ng der Leitung mehr Geld für Erzieher ausgegeben werden, die die Betreuungs­aufgaben der Leiterin im Umfang ihrer Freistellu­ng übernehmen. Die Stadt rechnet für die beschlosse­nen Konditione­n mit Mehrkosten von rund 35 000 bis 40 000 Euro pro Jahr.

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