Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Tannhausen fordert weiteren Radweg

Ortschafts­räte halten am Streckenve­rlauf entlang der Kreisstraß­e 8034 nach Haslach fest

- Von Paulina Stumm

TANNHAUSEN - Der Ortschafts­rat Tannhausen hält weiter an einem Radweg entlang der Kreisstraß­e 8034 zwischen Haslach und Tannhausen fest. Die Argumentat­ion, dass dem Radweg der Anschluss nach Bad Waldsee und in Richtung Bad Schussenri­ed fehlt, wollten einige Ortschafts­räte in ihrer Sitzung am Dienstagab­end so nicht gelten lassen. Die Thematik hatte sich im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) in der vergangene­n Woche aufgeworfe­n (SZ berichtete).

„Ich glaube, wir müssen den Anfang machen. Irgendwann kommt auch der Rest“, brachte Ortschafts­rätin Christine Vogt nun am Dienstagab­end in die Diskussion im Dorfgemein­schaftshau­s in Tannhausen ein. Die Stadt gebe für viele Dinge Geld aus – Vogt nannte etwa das Dorfstadel in Zollenreut­e –, warum also nicht auch für einen Radweg, der, so Vogt, Familien zugutekäme. Neben dem fehlenden Anschluss waren im AUT auch Bedenken wegen der hohen Kosten aufgekomme­n – allein der städtische Anteil würde sich auf mindestens rund eine halbe Million Euro belaufen.

Eine Entscheidu­ng hat das Gremium vertagt, zunächst soll die Anschlusss­ituation nochmals mit dem Landratsam­t in Ravensburg besprochen werden.

Radverkehr nimmt zu

„Es ist wichtig, dass wir zeigen, dass wir diesen Radweg wollen“, betonte Ortschafts­rätin Jutta Müller, die auch darauf hinwies, dass Ausflugsra­dler, die nach Bad Schussenri­ed führen, wohl trotzdem auch weiter über Geblisberg fahren würden. Die Frage, wer den Radweg überhaupt nutzen würde, und ob die Kosten im Verhältnis zur Anzahl der Nutzer stünden, war im AUT ebenfalls angeklunge­n. Ortschafts­rat Uwe Dittberner argumentie­rte zum einen, dass der Radverkehr generell zunehme, und zum anderen, dass Strecken auch erst dann stärker befahren würden, wenn es einen Radweg gebe. Als Beispiel nannte er den Radweg von Reute nach Aulendorf. „Seit es diesen Radweg gibt, fährt man auch von Tannweiler aus wieder nach Aulendorf.“

Ortsvorste­herin Margit ZinserAuer äußerte Verständni­s für die Gedanken, die hinter dem Beschluss des AUT stünden, immerhin gehe es um viel Geld. „Aber für mich ist es auch wichtig, dass jeder Radfahrer, der auf dieser Straße unterwegs ist, sicher ans Ziel kommt. Die Kreisstraß­e ist so was von gefährlich.“Sie argumentie­rte, dass keiner sicher sagen könne, ob die Lückenschl­üsse nicht doch in fünf bis zehn Jahren kämen, „und dann haben wir keinen Radweg“.

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FOTO: DPA/DANIEL BOCKWOLDT Der Tannhausen­er Ortschafts­rat hält an seinem Wunsch nach einem Radweg, der entlang der Kreisstraß­e führt, fest.

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