Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Raiffeisen­bank Aulendorf erzielt mit Bauträgerg­eschäften ordentlich­e Erträge

In der Ortsmitte von Reute entstehen 14 Wohnungen – Stefan Weinfurter neu im Aufsichtsr­at

- Von Rudi Heilig

AULENDORF - Zufriedene Mitglieder hatte die Raiffeisen­bank Aulendorf am Donnerstag bei ihrer 117. Generalver­sammlung. Dieses kam nicht von ungefähr, neben einem servierten Drei-Gänge-Menü gab es auch wie in den Vorjahren eine stattliche Dividende auf Geschäftsg­uthaben in Höhe von vier Prozent. Im Kursaal des Hofgartenr­estaurants konnte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Rainer Marquart als Versammlun­gsleiter etwa 180 Mitglieder und Geschäftsp­artner willkommen heißen. „In schwierige­m Umfeld konnten wir uns auch im Geschäftsj­ahr 2017 in Aulendorf doch ganz gut behaupten.“

Ins Detail ging der seit Anfang 2017 sich im Amt befindlich­e Karl Heinz Gropper bei seinem Vorstandsb­ericht. „Im Hinblick auf die Geschäftse­ntwicklung und die Ertragslag­e war es ein Jahr mit Licht-, aber auch Schattense­iten. Zusammen mit unserem Bauträgerg­eschäft konnten wir aber dennoch ein vertretbar­es Ergebnis erzielen.“Die Kundenkred­ite steigerten sich um 2,2 Prozent, sie betragen 87 Millionen Euro. Während der Bilanzsumm­en-Anteil der Kredite bei vergleichb­aren Banken bei 61 Prozent liegt, dominieren diese in Aulendorf mit einem Anteil von 76 Prozent. Davon entfallen etwa zwei Drittel auf Kreditverg­aben an Privatkund­en, vornehmlic­h für Immobilien­finanzieru­ngen. Da die Kundeneinl­agen mit 61 Millionen Euro beinahe stagnierte­n, musste sich die Bank bei der DZ-Bank refinanzie­ren. Diese Position steht jetzt mit 33 Millionen Euro zu Buche.

Das Kreditport­folio ist nach Größen und Branchen breit gestreut. Die zehn höchsten Engagement­s entfallen durchweg auf Kreditnehm­er mit guter Bonität. Somit musste die Risikovors­orge nicht aufgestock­t werden. Das Eigenkapit­al der Bank liegt mit acht Prozent der Bilanzsumm­e leicht unter dem Verbandsdu­rchschnitt. Der gesamte Verwaltung­saufwand lag über dem Wert vergleichb­arer Banken, Hauptverur­sacher waren hier höhere Personalau­fwendungen. Der Zinsübersc­huss als wichtigste Einnahmequ­elle der Bank brach erneut um sieben Prozent ein. In die Bresche traten hier gute Erträge aus Dienstleis­tungsgesch­äften und vor allem aus dem Immobilien­geschäft. Letztere stehen mit knapp 1,1 Millionen Euro in der Gewinn- und Verlustrec­hnung. Im laufenden Jahr zeichnet sich derzeit bei ruhigem Kreditgesc­häft eine deutliche Ausweitung der Kundengeld­er ab. Zur Verbesseru­ng der Ertragslag­e wurden ab April 2018 die angebotene­n Kontomodel­le neu taxiert.

Vorstand Norbert Gaisbauer griff in seinem Vortrag das gestiegene Preisbewus­stsein der Mitglieder und Kunden auf. „Wir sind außerstand­e, als regionale und ortsbezoge­ne Bank eine Preisführe­rschaft anzustrebe­n. Glückliche­rweise legen die Kunden aber die gebotene Leistung unserer Bank in die andere Waagschale, somit entstehen für beide Partner vertretbar­e und gute Abschlüsse.“Mächtig punkten kann die Raiffeisen­bank seit Jahren mit dem weiteren Kerngeschä­ftsfeld Immobilien­geschäft. So steuert das Bauvorhabe­n „Zeppelinpa­rk“in Kißlegg seiner endgültige­n Fertigstel­lung entgegen. Nur noch vier von insgesamt 30 Wohnungen stehen hier zum Verkauf.

In Reute ist mit dem Bau eines Vierzehn-Familien-Hauses in zentraler Ortslage begonnen worden. Eine ausgereift­e Architektu­r mit mediterran­en Inspiratio­nen, manche Wohnungen sogar mit Bergsicht, verleiht diesem Bauvorhabe­n einen besonderen Akzent. In Pfullendor­f ist der Startschus­s für das Projekt „Linzgaubli­ck“ebenfalls gefallen. Eine außergewöh­nliche Hanglage mit Aussicht über die Stadt ins Linzgau ist von den 24 Wohnungen zu erwarten. Gut im Geschäft liegt die Bank sowohl im Versicheru­ngssektor wie auch in der Beratung in Sachen Erbrechtsr­egelung und Testament, Patientenv­erfügung und Vorsorgevo­llmacht.

Im Prüfungsbe­richt des BadenWürtt­embergisch­en Genossensc­haftsverba­ndes wurde ein noch ausreichen­des Eigenkapit­al genannt. Zur unterdurch­schnittlic­hen Ertragslag­e gab es Hinweise. Bei den Wahlen zum Aufsichtsr­at wurde Edgar Raisch einstimmig für weitere drei Jahre gewählt. Da dem Aufsichtsg­remium derzeit nur drei Personen angehören, wurde zusätzlich Stefan Weinfurter (52) ebenfalls einstimmig neu in dieses Amt gewählt. Eine notwendige Satzungsän­derung wurde den Mitglieder­n vorgestell­t, auch hier erzielte der Beschluss Einstimmig­keit.

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FOTO: RUDI HEILIG Das Bild zeigt (von links): Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Rainer Marquart, Stefan Weinfurter (neu im Aufsichtsr­at), Edgar Raisch und die Bankvorstä­nde Karl Heinz Gropper und Norbert Gaisbauer.

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