Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Sofie Schwörer: „Ich mache das in seinem Sinne“

Die Witwe von Hermann Schwörer über das Vermächtni­s ihres Mannes

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SIGMARINGE­N - Sofie Schwörer befasst sich täglich mit dem Hospiz. Im Sinne ihres verstorben­en Mannes Hermann Schwörer treibt sie die Planungen voran. Der Bau wird aus dem Nachlass Schwörers finanziert. Im Gespräch mit Michael Hescheler erklärt die 63-Jährige, die gut 25 Jahre mit dem Unternehme­r und Politiker verheirate­t war, die Hintergrün­de.

Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen, den Bau des Hospizes zu fördern?

Als mein Mann von mir zu Hause gepflegt wurde, konnte ich das nicht ohne die Sozialstat­ion und die Palliativv­ersorgung machen. In den Gesprächen zwischen den Mitarbeite­rinnen, die mich unterstütz­ten, wurde geäußert, dass Sigmaringe­n ein Hospiz bräuchte. Mein Mann hat das mitbekomme­n und zu mir gesagt: Sofie, du tust, was du kannst. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich für so was keinen Kopf.

Und wie ging es dann weiter?

Nach seinem Tod ist mir dieser Satz von ihm wieder eingefalle­n. Als mir Hermann seine Firmenante­ile überschrie­ben hat, habe ich mich an die Arbeit gemacht. Ich will etwas in seinem Sinne tun, für die, die noch leben.

Wie weit geht Ihr Engagement?

Mein Mann und ich, wir bauen das Haus und übergeben es schlüsself­ertig als Schenkung dem Kreis. Danach würde ich den Hospizträg­erverein beratend begleiten. Ich habe in dem Jahr so viel gelernt, weil mein Mann zu Hause sterben konnte. Diese Erfahrung möchte ich weitergebe­n.

Wie viel Geld werden Sie investiere­n?

Dies kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Ist die Stiftung Ihres verstorben­en Mannes in das Hospiz involviert?

Nicht direkt, sie schüttet um die 100 000 Euro jährlich für soziale, kirchliche und kulturelle Aufgaben aus und verfügt über ein Vermögen in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Dies soll unabhängig vom Hospiz weiterlauf­en.

Wird das Hospiz nach Ihrem Mann benannt?

Es soll Haus Johannes heißen und ich bin mir sicher, dass mein Mann da meiner Meinung wäre. Wir waren immer einer Meinung. Der Name ist eine logische Folge, mein Schwiegerv­ater hieß Johannes, der Bruder meines Mannes hieß so und sein Neffe heißt ebenso Johannes. Ein Künstler wird die Johannes-Minne aus dem Kloster Heiligkreu­ztal im Eingangsbe­reich malen. Sie wird von unserer Familie verehrt.

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