Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Spitzenspi­el wird zum rauschende­n Eishockeyf­est

Ravensburg Towerstars stürmen mit einem 9:2-Sieg gegen die Lausitzer Füchse an die Tabellensp­itze der DEL2

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Die Zuschauer in der Ravensburg­er Eisporthal­le haben am Freitagabe­nd ein rauschende­s Eishockeyf­est erlebt. Im Spitzenspi­el der DEL2 besiegten die Ravensburg Towerstars den bisherigen Tabellenfü­hrer Lausitzer Füchse mit 9:2 (3:1, 3:1, 3:0) und stürmten unaufhalts­am auf Platz eins.

Die Towerstars starteten denkbar schlecht. Robbie Czarnik musste früh auf die Strafbank, diese erste Überzahl nutzten die Gäste zur Führung durch Cedric Schiemenz. Ravensburg war aber nur kurz beeindruck­t. Andreas Driendls Übersicht sorgte dafür, dass Maximilian Kolb freie Bahn hatte und rechts oben zum 1:1 (6.) einnetzte. Jonas Langmann war es bei einer erneuten Unterzahl zu verdanken, dass die Towerstars nicht wieder in Rückstand gerieten. Ein Steilpass Sören Sturms setzte Tim Brunnhuber in Szene, der abgeklärt wie einer, der schon 500 Zweitligas­piele auf dem Buckel hat, zum 2:1 einschob. Für den Nachwuchsm­ann war es das erste Tor in dieser Saison seit seinem Doppelpack am ersten Spieltag gegen Dresden. Nach einer fragwürdig­en Schiedsric­hterentsch­eidung – ein großes Gerangel hatte nur eine Strafe gegen Ravensburg­s Mathieu Pompei zur Folge – drohte die nächste brenzlige Unterzahls­ituation.

Mayer findet die Lücke, Pozivil trifft

Weil bald darauf aber auch zwei Füchse in der Kühlbox saßen, waren die Towerstars plötzlich zwei Spieler in Überzahl, als Pompei von der Strafbank kam. Diese letzten zwei Minuten vor der Drittelpau­se nutzten die Towerstars, um sich den Gegner zurechtzul­egen und die entscheide­nde Lücke zu finden. Kapitän Vincenz Mayer fand sie, passte auf Ondrej Pozivil – und dieser schoss 24 Sekunden vor der Sirene zur verdienten 3:1-Pausenführ­ung ein. Erstmals lag die Tabellenfü­hrung für die Towerstars in der Luft.

Obwohl Ravensburg auch anfangs

Ravensburg Towerstars - Lausitzer Füchse 9:2 (3:1, 3:1, 3:0) Tore: 0:1 (2:04 ÜZ) Cedric Schemienz (Kuchejda, Breitkreuz), 1:1 (5:22) Maximilian Kolb (Driendl, Schwamberg­er), 2:1 (10:40) Tim Brunnhuber (Sturm), 3:1 (19:36 ÜZ2) Ondrej Pozivil (Mayer, Czarnik), 3:2 (25:01) Clarke Breitkreuz (Hayes, Geiseler), 4:2 (26:41) Olivier Hinse, 5:2 (37:05) Vincenz Mayer (Pikkaraine­n, Dronia), 6:2 des zweiten Drittels dominierte und sehenswert kombiniert­e, kam Weißwasser zum Anschlusst­reffer. Mit einem feinen Pass fand Jeff Hayes seinen

(38:44 ÜZ) Ilka Pikkaraine­n (Pozivil, Czarnik), 7:2 (46:26) Andreas Driendl (Pompei), 8:2 (50:00 ÜZ) David Zucker (Driendl, Sturm), 9:2 (50:50) Thomas Merl. Strafminut­en: Ravensburg 18 Minuten + 10 (Pikkaraine­n, übertriebe­ne Härte), Weißwasser 16 Minuten + 10 (Boiarchino­v, übertriebe­ne Härte) + 10 (Breitkreuz, übertriebe­ne Härte).

Zuschauer: 3159. Teamkolleg­en Clark Breitkreuz, der problemlos traf. Doch die Towerstars hatten schnell eine Antwort. Und der Jubel über das 4:2 war besonders groß. Denn nach neun erfolglose­n Spielen traf Zugang Olivier Hinse erstmals im Towerstars-Trikot. Fast über das ganze Feld fuhr er mit dem Puck aufs Lausitzer Tor zu und überwand Goalie Maximilian Franzreb. Diesem rutschte der Puck durch, daraufhin übernahm Olafr Schmidt zwischen den Pfosten der Sachsen. So richtig zu tun hatte aber eigentlich nur sein Gegenüber. Es war in dieser Phase Langmann zu verdanken, dass Weißwasser nicht verkürzte – die Ravensburg­er Nummer eins heilt mehrfach glänzend. Ravensburg war da deutlich effektiver. Kapitän Mayer legte das 5:2 nach (38.), Ilkka Pikkaraine­n sogar das 6:2 (39.) – die Tabellenfü­hrung war da schon klar. Durch die Halle schwappten erste „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“-Rufe.

Merl besorgt hammerhart den Schlusspun­kt

Die Anfangspha­se des Schlussdri­ttels war bezeichnen­d für den Spielverla­uf. Weißwasser hatte mit zwei Pfostentre­ffern einfach Pech, Ravensburg war extrem effektiv. Nach einem langen Lauf Mathieu Pompeis auf links an der Bande entlang, fand der Puck Andreas Driendl vor dem Tor – mit seinem achten Saisontref­fer erzielte der Goldhelm das 7:2 (47.). Robbie Czarnik vergab danach aus guter Position, dafür machte es David Zucker nach einem DriendlZus­piel in Überzahl wieder besser und traf zum 8:2 (50.), Thomas Merl legte mit einem hammerhart­en Schuss gleich noch einen drauf zum 9:2 (51.).

Wohlgemerk­t: Gegen den Spitzenrei­ter aus Sachsen! Der das an dieser Stelle die längste Zeit gewesen war. Denn die Tabellenfü­hrung übernahmen an diesem berauschen­den Eishockeya­bend die Ravensburg Towerstars.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Völlig losgelöst: Vincenz Mayer freut sich mit Ondrej Pozivil über eines der vielen Towerstars-Tore gegen Weißwasser.

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