Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Spitzenspiel wird zum rauschenden Eishockeyfest
Ravensburg Towerstars stürmen mit einem 9:2-Sieg gegen die Lausitzer Füchse an die Tabellenspitze der DEL2
RAVENSBURG - Die Zuschauer in der Ravensburger Eisporthalle haben am Freitagabend ein rauschendes Eishockeyfest erlebt. Im Spitzenspiel der DEL2 besiegten die Ravensburg Towerstars den bisherigen Tabellenführer Lausitzer Füchse mit 9:2 (3:1, 3:1, 3:0) und stürmten unaufhaltsam auf Platz eins.
Die Towerstars starteten denkbar schlecht. Robbie Czarnik musste früh auf die Strafbank, diese erste Überzahl nutzten die Gäste zur Führung durch Cedric Schiemenz. Ravensburg war aber nur kurz beeindruckt. Andreas Driendls Übersicht sorgte dafür, dass Maximilian Kolb freie Bahn hatte und rechts oben zum 1:1 (6.) einnetzte. Jonas Langmann war es bei einer erneuten Unterzahl zu verdanken, dass die Towerstars nicht wieder in Rückstand gerieten. Ein Steilpass Sören Sturms setzte Tim Brunnhuber in Szene, der abgeklärt wie einer, der schon 500 Zweitligaspiele auf dem Buckel hat, zum 2:1 einschob. Für den Nachwuchsmann war es das erste Tor in dieser Saison seit seinem Doppelpack am ersten Spieltag gegen Dresden. Nach einer fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung – ein großes Gerangel hatte nur eine Strafe gegen Ravensburgs Mathieu Pompei zur Folge – drohte die nächste brenzlige Unterzahlsituation.
Mayer findet die Lücke, Pozivil trifft
Weil bald darauf aber auch zwei Füchse in der Kühlbox saßen, waren die Towerstars plötzlich zwei Spieler in Überzahl, als Pompei von der Strafbank kam. Diese letzten zwei Minuten vor der Drittelpause nutzten die Towerstars, um sich den Gegner zurechtzulegen und die entscheidende Lücke zu finden. Kapitän Vincenz Mayer fand sie, passte auf Ondrej Pozivil – und dieser schoss 24 Sekunden vor der Sirene zur verdienten 3:1-Pausenführung ein. Erstmals lag die Tabellenführung für die Towerstars in der Luft.
Obwohl Ravensburg auch anfangs
Ravensburg Towerstars - Lausitzer Füchse 9:2 (3:1, 3:1, 3:0) Tore: 0:1 (2:04 ÜZ) Cedric Schemienz (Kuchejda, Breitkreuz), 1:1 (5:22) Maximilian Kolb (Driendl, Schwamberger), 2:1 (10:40) Tim Brunnhuber (Sturm), 3:1 (19:36 ÜZ2) Ondrej Pozivil (Mayer, Czarnik), 3:2 (25:01) Clarke Breitkreuz (Hayes, Geiseler), 4:2 (26:41) Olivier Hinse, 5:2 (37:05) Vincenz Mayer (Pikkarainen, Dronia), 6:2 des zweiten Drittels dominierte und sehenswert kombinierte, kam Weißwasser zum Anschlusstreffer. Mit einem feinen Pass fand Jeff Hayes seinen
(38:44 ÜZ) Ilka Pikkarainen (Pozivil, Czarnik), 7:2 (46:26) Andreas Driendl (Pompei), 8:2 (50:00 ÜZ) David Zucker (Driendl, Sturm), 9:2 (50:50) Thomas Merl. Strafminuten: Ravensburg 18 Minuten + 10 (Pikkarainen, übertriebene Härte), Weißwasser 16 Minuten + 10 (Boiarchinov, übertriebene Härte) + 10 (Breitkreuz, übertriebene Härte).
Zuschauer: 3159. Teamkollegen Clark Breitkreuz, der problemlos traf. Doch die Towerstars hatten schnell eine Antwort. Und der Jubel über das 4:2 war besonders groß. Denn nach neun erfolglosen Spielen traf Zugang Olivier Hinse erstmals im Towerstars-Trikot. Fast über das ganze Feld fuhr er mit dem Puck aufs Lausitzer Tor zu und überwand Goalie Maximilian Franzreb. Diesem rutschte der Puck durch, daraufhin übernahm Olafr Schmidt zwischen den Pfosten der Sachsen. So richtig zu tun hatte aber eigentlich nur sein Gegenüber. Es war in dieser Phase Langmann zu verdanken, dass Weißwasser nicht verkürzte – die Ravensburger Nummer eins heilt mehrfach glänzend. Ravensburg war da deutlich effektiver. Kapitän Mayer legte das 5:2 nach (38.), Ilkka Pikkarainen sogar das 6:2 (39.) – die Tabellenführung war da schon klar. Durch die Halle schwappten erste „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe.
Merl besorgt hammerhart den Schlusspunkt
Die Anfangsphase des Schlussdrittels war bezeichnend für den Spielverlauf. Weißwasser hatte mit zwei Pfostentreffern einfach Pech, Ravensburg war extrem effektiv. Nach einem langen Lauf Mathieu Pompeis auf links an der Bande entlang, fand der Puck Andreas Driendl vor dem Tor – mit seinem achten Saisontreffer erzielte der Goldhelm das 7:2 (47.). Robbie Czarnik vergab danach aus guter Position, dafür machte es David Zucker nach einem DriendlZuspiel in Überzahl wieder besser und traf zum 8:2 (50.), Thomas Merl legte mit einem hammerharten Schuss gleich noch einen drauf zum 9:2 (51.).
Wohlgemerkt: Gegen den Spitzenreiter aus Sachsen! Der das an dieser Stelle die längste Zeit gewesen war. Denn die Tabellenführung übernahmen an diesem berauschenden Eishockeyabend die Ravensburg Towerstars.