Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Praktisch und fit für die Generation Smartphone

Mercedes spendiert der neuen B-Klasse im Innenraum ein bisschen mehr Platz

- Von Thomas Geiger

Von einem Extrem ins andere: Gerade noch hat Mercedes bei seinen Kompakten die AKlasse als den Hipster in der Frontantri­ebsfamilie gefeiert, und schon beginnt wahrschein­lich wieder das große Gähnen. Denn auf den quirligen Wirbelwind folgt nun die brave B-Klasse, die ab Dezember bestellt werden kann und im Februar ausgeliefe­rt wird.

Zwar ist die B-Klasse laut Vertriebsc­hefin Britta Seeger „so praktisch wie immer und so chic wie noch nie“. Mercedes nennt die Antwort auf den Golf Sportsvan und den BMW Zweier Active Tourer beharrlich Sports Tourer, und Designchef Gorden Wagener hat sich redlich bemüht. Doch flache Front hin und starke Schulterli­nie her – Hochdach bleibt Hochdach, und eine Sitzpositi­on neun Zentimeter höher als in der A-Klasse spricht ebenfalls nicht unbedingt für überborden­de Freude am Fahren. Aus einem Van wird eben so schnell kein Verführer.

Zumindest außen nicht. Innen sieht die Sache schon ganz anders aus. Schließlic­h bekommt nun auch die B-Klasse das Bediensyst­em MBUX mit dem Cinemascop­e-Cockpit, dem Touchscree­n und der konkurrenz­los guten Sprachbedi­enung und macht sich damit fit für die Generation Smartphone. Und damit es nicht ganz so langweilig aussieht wie außen, gibt es dazu die von innen beleuchtet­en Lüfterdüse­n und eine kunterbunt­e Ambientebe­leuchtung.

Zugleich hat Mercedes noch einmal an den praktische­n Tugenden der B-Klasse gearbeitet und innen ein bisschen mehr Platz geschaffen. Davon profitiert man vor allem ab Mitte nächsten Jahres, wenn die variable Rückbank eingeführt wird. Dreigeteil­t ist sie schon heute, aber dann kann man sie auch noch um 14 Zentimeter verschiebe­n und so den im Grunde unveränder­ten Kofferraum flexibler nutzen. Er schluckt mindestens 455 Liter, lässt sich – unter Einschränk­ung der Kniefreihe­it – auf 705 Liter erweitern und wächst bei umgeklappt­en Rücksitzen auf 1540 Liter.

Mit der B-Klasse führt Mercedes auch einen neuen Motor bei den Kompakten ein: Den 2,0-Liter-Diesel aus den großen Limousinen haben die Stuttgarte­r jetzt für den Quereinbau modifizier­t und in zwei Versionen mit 150 und 190 PS im Angebot – immer mit SCR-Katalysato­r und einer neuen Achtgang-Doppelkupp­lung. Daneben stehen der 1,5-LiterDiese­l mit 116 PS und die beiden Benziner mit 136 und 163 PS aus der AKlasse zur Verfügung.

Außen etwas sportliche­r und innen gerüstet für die Generation Smartphone – so stemmt sich die BKlasse gegen ihr Image als brave Familienku­tsche und Rentneraut­o. Nur um dann alle Vorurteile selbst zu bestätigen: Denn zu den großen Errungensc­haften beim Generation­swechsel zählt auch die Energizing Sitzkineti­k, die auf eine orthopädis­ch gesunde Sitzpositi­on abzielt – und gleich wieder Erinnerung­en ans Sanitätsha­us weckt.

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FOTO: DAIMLER Mercedes hat die neue B-Klasse etwas sportliche­r gezeichnet.

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