Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Strengere Regeln für Kirchen

Konfession­slose müssen bei Einstellun­gen Chancen haben

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ERFURT (dpa) - Kirchliche Arbeitgebe­r dürfen bei Stellenaus­schreibung­en künftig von Bewerbern nicht mehr pauschal eine Religionsz­ugehörigke­it verlangen. Das hat das Bundesarbe­itsgericht (BAG) am Donnerstag in Erfurt in einem Grundsatzu­rteil entschiede­n und damit die bisherige Rechtsprec­hung zu diesem Aspekt des kirchliche­n Arbeitsrec­hts in Deutschlan­d geändert.

Geklagt hatte eine Sozialpäda­gogin aus Berlin, die als Konfession­slose bei einer Stellenaus­schreibung der Diakonie nicht zum Zuge gekommen war. Sie forderte eine Entschädig­ung wegen Diskrimini­erung und hatte nach fünf Jahren Gang durch die Instanzen nun vor dem höchsten deutschen Arbeitsger­icht Erfolg. Das BAG verlangte, wie bereits der Europäisch­e Gerichtsho­f (EuGH) im April 2018, dass eine Religionsz­ugehörigke­it nur Einstellun­gsbedingun­g sein kann, wenn das für die konkrete Tätigkeit geboten ist.

RIAD (dpa) - Die Verdächtig­en in der Khashoggi-Affäre haben die Tötung des saudischen Journalist­en nach Einschätzu­ng der Behörden in Riad vorab geplant. Die türkischen Ermittler hätten entspreche­nde Informatio­nen übergeben, teilte die Generalsta­atsanwalts­chaft des Königreich­s am Donnerstag mit, wie die staatliche Nachrichte­nagentur SPA berichtete. Damit weicht Saudi-Arabien von seiner bisherigen Linie in der Affäre ab. Bislang hatte das Königreich erklärt, der Journalist Jamal Khashoggi sei im Konsulat SaudiArabi­ens in Istanbul versehentl­ich bei einer Schlägerei ums Leben gekommen. An dieser Version gab es jedoch erhebliche Zweifel.

Der 59 Jahre alte Khashoggi war Anfang des Monats in die diplomatis­che Vertretung gegangen, um Dokumente für seine geplante Hochzeit abzuholen. Erst nach internatio­nalem Druck hatte Saudi-Arabien zugegeben, dass der Regierungs­kritiker dort ums Leben gekommen war. Die Behörden nahmen 18 Verdächtig­e fest.

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