Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die Jury hat Probleme mit dem Dialekt
Dieter Bohlen mag den Bodensee, obwohl ihn hier keiner kennt
LOCHAU - Nachdem ihn einen Tag lang nur ausgewählte Kandidaten zu Gesicht bekommen haben, äußerte sich jetzt DSDS-Urgestein Dieter Bohlen auf einer Pressekonferenz. Er spricht darüber, wie er und seine Co-Juroren Oana Nechiti, Pietro Lombardi und Xavier Naidoo das Casting im Badehaus am Hotel am Kaiserstrand in Lochau am Bodensee erleben.
Die ganze Woche verbringt das Juryteam am Bodensee, um Kandidaten für die Castingshow auszuwählen, die 2019 ausgestrahlt wird. Bohlen hat sich schon ganz gut eingelebt. Er war am frühen Morgen beim Joggen am Bodensee. „Schenk mir hier ein Haus, und ich zieh ein“, sagt der erfolgreiche Produzent. Am Abend war er mit seinen Co-Juroren in einer Pizzeria. Eines hat ihn dabei offenbar gestört. Er erzählt: „Von den Leuten hier erkennt mich offenbar kein Schwein“
Von einigen Kandidaten sind die Juroren ganz angetan. Soulsänger Xavier Naidoo sagt: „Wenn ein junger Mann hier im Holzfällerhemd auftaucht und uns dann auch ganz charmant fragt ob wir Ed Sheeran kennen, ist das schon echt gut. Wobei ja viele selbstbewusst auftreten, allerdings wird das dann oft von der Stimme nicht unterfüttert.“Bohlen äußert sich da weniger anerkennend. „Deutlich mehr als 50 Prozent von denen, die hier singen, sind scheiße“, sagt er.
Ein Problem sind manchmal die Dialekte, ob Schwäbisch, Vorarlbergerisch oder Schweizerdeutsch. Ein Großteil der Jury ist da manchmal etwas ratlos. Dann muss immer Naidoo, der aus Mannheim kommt, übersetzen.
Die Österreicher lieben DSDS
Dass das Casting in Österreich ist, ist kein Zufall. Zwar hat es die Show nur einen knappen Kilometer in die Alpenrepublik hinein geschafft, aber Alex Bruns, der Produzent von DSDS, meint: „Wir hatten in den letzten Jahren viele sehr gute Kandidaten aus Österreich. Jetzt wollten wir das Land dafür mal etwas belohnen und halten deswegen hier ein Casting ab. Allerdings spricht die Location hier am Bodensee auch für sich.“
Die Österreicher danken es ihm. Allein am ersten Castingtag waren schon mehr als 150 junge Frauen und Männer am Seehotel in Lochau, die große Mehrheit von ihnen aus Österreich. Olcay Zengin ist aus Ludesch bei Bludenz angereist. „Ich finde es klasse, dass DSDS jetzt mal in meiner Nähe stattfindet, so kann ich mal teilnehmen.“
Trotz 16 Staffeln und einer breiten Gegnerschaft ist das Interesse an der Sendung noch immer vorhanden. Dieter Bohlen meint: „Es ist fabelhaft, dass Jahr für Jahr so viele junge Menschen kommen und hier ihren Weg suchen.“Er würde gerne noch andere Gesangsshows machen. „Das abgesetzte DSDS-Kids würde ich gerne wiederbeleben. Was ich aber noch spannender finde, das wäre eine Show mit Kandidaten, die über 30 sind. Die haben einfach mehr erlebt und bringen ganz andere Emotionen mit“, schwärmt der Musikproduzent.