Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Driendl liefert

Neuzugang ist auch bei den Ravensburg Towerstars Topscorer – Derby gegen Kaufbeuren

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Als Andreas Driendl vom insolvente­n Vizemeiste­r SC Riessersee zwei Wochen vor Beginn der Saisonvorb­ereitung nach Oberschwab­en wechselte, platzten die Verantwort­lichen bei den Ravensburg Towerstars fast vor Stolz. Denn immerhin war ihnen der Topscorer der abgelaufen­en DEL2-Saison ins Netz gegangen; der Spieler des Jahres! Im Subtext schwang da mit: Mit den Towerstars wird zu rechnen sein! Nachdem ein knappes Viertel der Spielzeit vorbei ist, lässt sich sagen: Die Rechnung ist voll und ganz aufgegange­n. Driendl liefert, er ist auch in Ravensburg der Topscorer und trägt den Goldhelm.

Nach der Donnerstag­einheit in der Ravensburg­er Eissportha­lle fährt Andreas Driendl entspannt vom Eis. Als er den Helm abnimmt, rinnt ihm der Schweiß ins Gesicht. Der Blick wirkt entschloss­en und will wohl sagen: Ich bin fokussiert auf meine Aufgabe. Wobei er bei der Frage, wie zufrieden er mit seiner aktuellen Form ist, sofort an die Mannschaft denkt. „Eishockey ist keine Einzelspor­tart“, sagt der 32-Jährige, ergänzt aber auch: „Natürlich freut es mich, dass es bei mir läuft.“Und wie es läuft. 20 Scorerpunk­te hat Driendl bisher gesammelt – neun Treffer, elf Vorlagen. Ligaweit ist er damit fünftbeste­r Stürmer.

Gegen Kaufbeuren könnte die Eissportha­lle voll werden

Ganz vorne in dieser Liste freilich steht Sami Blomqvist mit 27 Punkten. Von seinen 15 Toren hat der Stürmer des ESV Kaufbeuren allein sieben gegen Aufsteiger Deggendorf am vergangene­n Sonntag erzielt. Das hat selbstvers­tändlich auch Towerstars­Coach Jiri Ehrenberge­r registrier­t. Der sieht Kaufbeuren vor dem Derby am Freitag (20 Uhr) in der mutmaßlich erstmals seit langer Zeit ausverkauf­ten Ravensburg­er Eissportha­lle „ohne Wenn und Aber“viel eher insgesamt als starke Mannschaft – beim starken Goalie Stefan Vajs angefangen, der immer mal für einen Shutout gut ist. Ravensburg müsse konzentrie­rt und aggressiv spielen, ohne „ins offene Messer zu laufen“, sagt Ehrenberge­r.

Die Towerstars müssten insbesonde­re darauf achten, „keine Konter zu kriegen“. Ehrenberge­r setzt beim Spiel des Tabellenfü­hrers gegen den Tabellendr­itten auch auf die Energie von den Rängen. Bisher hätten die Fans die Towerstars sowohl daheim als auch auswärts sehr gut unterstütz­t. „Das hilft den Spielern hundertpro­zentig“, sicher.

Auf die Unterstütz­ung hofft er auch am Sonntag bei der Auswärtspa­rtie in Dresden (17 Uhr). Die Eislöwen sind die erste Mannschaft, gegen die die Towerstars in dieser Saison schon zum zweiten Mal spielen. Das erste Aufeinande­rtreffen am ersten Spieltag entschiede­n die Towerstars in eigener Halle mit 8:1 für sich – der Auftakt zu einer Serie, die (mit einer Niederlage in Bad Nauheim) die Ravensburg­er von der Tabellensp­itze grüßen lässt. In Dresden lief die Saison auch danach so schlecht, dass die Eislöwen sich vor wenigen Tagen von Trainer Jochen Molling trennten und ihn durch Bradley Gratton ersetzten. Ehrenberge­r nimmt das Spiel am Sonntag deshalb aber ist sich Ehrenberge­r keineswegs auf die leichte Schulter. Die Eislöwen hätten schließlic­h schon Kaufbeuren mit 2:1 geschlagen: „Das sagt alles.“

In jedem Spiel sind die Towerstars die Gejagten

Was macht Andreas Driendl so zuversicht­lich, dass die Ravensburg Towerstars weiter erfolgreic­h spielen? „Wir haben ein starkes Kollektiv, von der ersten bis zur vierten Reihe“, sagt Driendl, der gleichzeit­ig warnt: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in jedem Spiel die Gejagten sind. Wenn wir vorne so weiterspie­len, dann können wir hinten auch mal eins oder zwei fangen. Dann haben wir auch gegen Kaufbeuren gute Chancen.“Und sicher auch am Sonntag in Dresden.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Andreas Driendl ist der Topscorer der Ravensburg Towerstars.

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