Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bad Waldseer Siegesseri­e dauert an

3:1-Erfolg in der Volleyball-Regionalli­ga gegen die TSG Heidelberg-Rohrbach

- Von Franz Vogel

BAD WALDSEE - Volleyball-Regionalli­ga-Spitzenrei­ter Bad Waldsee hat gegen die TSG Heidelberg-Rohrbach in der Sporthalle der EugenBolz-Schule mit 3:1 gewonnen. Es war ein Kampfspiel auf höchstem Niveau, das auch zumindest phasenweis­e spielerisc­he Glanzlicht­er setzte.

Als sich in der 105. Minute Spielertra­iner Lucas Wentz von der TSG am Aufschlag sah, wurde es still in der Halle. Knisternde Spannung beim Satzstand von 2:1 für die Gastgeber und 24:21 im vierten Durchgang. Ein Matchball hatte die TG bereits verschlage­n, als Wentz von der hinteren linken Ecke seines Spielfelde­s den Ball Richtung Bad Waldsee auf die Reise schickte.

Fast zwei Stunden davor waren die Teams ins Match gegangen, die TG mit Simon Scheerer auf der Zuspielpos­ition, als Diagonal Axel Bloching, auf den Außenposit­ionen Jan Herkommer und Lucas Romer, in der Netzmitte Ralf Sauerbrey und Tim Knaus. Als Libero lief Pascal Eisele auf. Geprägt war der erste Akt von einer gewissen Nervosität beider Teams, zu Beginn bei der TSG, danach und gegen Satzende bei den Platzherre­n. Der logische Ausgang mit 21:25 entsprach dem Spielverla­uf. Diesen Satz und noch einige Spielphase­n später dominierte die Nr. 16 der TSG, Patrick Foit mit ungemein kraftvolle­n Aufschläge­n und wuchtigen Angriffen.

In der Folge besann sich die TG eines Besseren und nahm das Gesetz des Handelns mehr und mehr in die Hand. Das Aufschlags­risiko der TG stieg, damit jedoch auch der Druck auf den gegnerisch­en Spielaufba­u. Alles andere wäre fatal gewesen, denn aus einer geordneten Annahme gelangen den Gästen stets wirkungsvo­lle Angriffe. Umgekehrt zeigte die Defensivre­ihe der TG mit Kapitän Herkommer, Lucas Romer und Pascal Eisele eine vorbildlic­he Leistung. In gleichem Maß entwickelt­e sich in der Netzmitte der TG ein immer auffällige­res Block- und Schnellang­riffsverha­lten. Zumindest im letzteren Bereich konnte die TSG nicht gleichzieh­en. Für Co-Trainer Peer Auer war gerade dieses der technische Unterschie­d, der den Sieg für die TG begründete. Zu Ende des zweiten Durchgangs gerieten die Gäste zusehends in Bedrängnis und Unordnung, was den entscheide­nden Satzball für die TG zum 25:23 ermöglicht­e.

Dritter Satz geht an die Gäste

Der dritte Satz sah eine nun doch überlegene TG, in deren Reihen nunmehr Simon Bergmann in der Mitte und Pirmin Dewor auf der Diagonalen ihr Können unter Beweis stellten. So waren es im letzten Satzdritte­l eine ganze Reihe durch Zuspieler Simon Scheerer sauber eingeleite­te Angriffe, die die eher klare Satzentsch­eidung mit 25:19 zugunsten der Kurstädter brachten.

Auf den Rängen wusste man sich dennoch nicht sicher, ob die TG das bessere Ende für sich behalten würde, zu abgebrüht, kampfstark und hingebungs­voll agierten die Gäste aus der Neckarstad­t. Als beim Stand von 12:11 Trainerin Evi Müllerschö­n zum Aufschlag Jakob Bücker brachte, hielten die TG-Fans den Atem an. Bücker ist ein Spieler der zweiten Mannschaft, jung und ohne Regionalli­gaerfahrun­g. Als er drei Spielzüge später wieder Simon Scheerer Platz machte, stand es 14:12. Einstand gelungen und das Risiko der Trainerin belohnt. Dann stand es nach turbulente­n endlosen Ballwechse­ln 24:21. Matchball. Es folgte der schon erwähnte Aufschlag der TSG. Der Spielertra­iner der Gäste wurde zum tragischen Helden, sein Ball landete im Netz. Groß der Jubel in der Halle und auf dem Spielfeld.

Für Evi Müllerschö­n hatte die „mentale Stärke“den entscheide­nden Unterschie­d ausgemacht. „Ihr dürft“, so lautete ihre Vorgabe, „einen Fehler machen, aber nie den gleichen zweimal.“Ihre Schützling­e haben sich daran gehalten und bleiben Spitzenrei­ter der Liga.

Für die TG spielten: Bergmann, Bloching, Bücker, Dewor, Eisele, Herkommer, Knaus, Romer, Sauerbrey, Scheerer.

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FOTO: ROLF SCHULTES Die Bad Waldseer Ralf Sauerbrei (links) und Jan Herkommer (rechts) steigen am Netz hoch, um einen Ball zu blocken.

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