Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bauernhofbrand in Dürrenbach
Feuerwehren den ganzen Montag im Einsatz – Sachschaden über 200 000 Euro
ISNY - Rund 60 freiwillige Feuerwehrler haben am gesamten Montag einen Brand im Ökonomiegebäude eines Bauernhofs in Dürrenbach bekämpft. Zur Unterstützung der Stadtabteilung Isny sowie der Ortsfeuerwehren Großholzleute, Neutrauchburg und Rohrdorf wurde auch die Leutkircher Wehr angefordert.
Sie kam mit einer zweiten Drehleiter und dem Gerätewagen Atemschutz (GWA). Als Brandursache nannte Isnys Kommandant Markus Güttinger am Nachmittag einen „heißen Heustock“, der sich entzündet hatte. Den Schaden beziffern Polizei und Feuerwehr in einer „ersten groben Schätzung“auf mindestens 200 000 Euro.
Die Alarmierung der Isnyer Wehr war um 8.37 Uhr erfolgt, nachdem Anwohner laut Polizei Brandgeruch bemerkt hatten. Noch auf dem Weg zum Einsatzort forderte Güttinger Verstärkung aus Leutkirch an. Die Polizei sperrte die K 8020 zwischen Großholzleute und Rohrdorf komplett für den Verkehr.
Während sich die Einsatzkräfte zunächst darauf konzentrierten, ein Übergreifen der Flammen auf den Wohnteil des Hofeszu verhindern, was gegen 11 Uhr sichergestellt war, gelang es den Anwohnern laut Polizei, den kompletten Viehbestand aus dem Stall zu retten und ebenso landwirtschaftliches Gerät und Maschinen, die auf eine Wiese neben dem Hof verbracht wurden.
Laut Roswitha Klemm, bei der Freiwilligen Feuerwehr für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, musste eine Anwohnerin nach einer ersten Betreuung durch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ins Krankenhaus gebracht werden. Das DRK Isny unterstützte mit acht Einsatzkräften die Arbeiten der Feuerwehren. Über weitere Verletzte war bis zum Abend nichts bekannt.
Im Laufe des Vormittags versuchten die Einsatzkräfte, an der Nordund der Südseite des Ökonomiegebäudes die mit Blech und Holz verkleideten Außenwände aufzusägen und zu reißen, um an Glutnester im Innern des Stadels zu gelangen. Zugleich wurde Löschwasser in die Hitze gespritzt, weswegen es den ganzen Tag über immer wieder zu starker Rauchentwicklung kam.
Wichtig war vor Ort deshalb der Leutkircher GWA: Dieser hat in großer Anzahl Atemschutzgeräte an Bord, den sogenannten Lungenautomat und Masken sowie Atemluft-Flaschen, „um bei größeren Einsätzen den notwendigen Luftvorrat und Austausch-Masken für die Einsatzkräfte zu gewährleisten“, erläuterte Klemm: „Die Jungs an der Front müssen etwa alle 30 bis 60 Minuten die Flaschen austauschen – je nachdem, wie viel sie wegschnaufen. Die Flaschen werden dann vor Ort gleich wieder befüllt und geprüft.“Als Problematisch stellte sich schon zu Beginn des Einsatzes die Wasserversorgung in Dürrenbach dar: Die Wehrler bauten deshalb eine Versorgungsstrecke mit Schläuchen und einer Pumpe über rund einen Kilometer zur Unteren Argen auf.
Weil im Fluss nach wie vor Niedrigwasser herrscht, wurde außerdem mit Traktoren Löschwasser in Güllefässern zum Einsatzort transportiert.
Am späten Nachmittag ergänzte Kommandant Güttinger gegenüber der SZ vom Einsatzort, dass zwei Bagger „die halbe Tenne abgebrochen“und anschließend begonnen hatten, den Heustock auszuräumen. „Es qualmt immer wieder, und sobald das Heu Sauerstoff bekommt, flammt es wieder auf“, schilderte Güttinger. Die Isnyer wie die Leutkircher Drehleiter verblieben daher den ganzen Tag in Dürrenbach, um Glutnester oder neue auflodernde Flammen bekämpfen zu können.
Die Dauer des Einsatzes konnte Güttinger zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen: „Das geht bis in den Abend rein, wir sind bestimmt bis 20, 21 Uhr noch vor Ort“, sagte er mit Blick auf „bestimmt noch Dreiviertel der Mannschaft“, die gegen 17 Uhr nach wie vor im Einsatz waren.
Ein Bild von der Lage hatten sich am Vormittag auch Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter und Großholzleutes Ortsvorsteher Franz Mayer gemacht.