Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bronzeskul­ptur, Malerei und Popart-Fotomontag­e

Axel Otterbach präsentier­t das neue Ausstellun­gsprogramm 2019 für die Kleine Galerie Bad Waldsee

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE - Sechs Ausstellun­gen mit Malerei, Installati­on und Fotografie präsentier­t die Kleine Galerie Bad Waldsee 2019. Wie in jedem Jahr achtete Leiter Axel Otterbach auch bei seiner aktuellen Programmge­staltung wieder auf „eine gewisse Ausgeglich­enheit der künstleris­chen Genres“, wie der Bildhauer der SZ sagte. Von der Schau „Popart-Fotomontag­e“dürfte sich zudem ein jüngeres Publikum angesproch­en fühlen.

2019 ist die Malerei in der kommunalen Galerie erneut stärker vertreten, was laut Otterbach dem „Raum“auf der Empore des Hauses am Stadtsee geschuldet ist. „Dieses leichte Übergewich­t hat eher pragmatisc­he Gründe wie Transporte und Räumlichke­it, stellt aber keine Wertigkeit der Künstler dar.“Manches Mal spiele bei der Gewinnung von Künstlern für eine Ausstellun­g auch die regionale Nähe eine Rolle. So haben die Aussteller 2019 ihre Ateliers mit einer Ausnahme in Biberach, Ulm, Konstanz Raum Stuttgart.

Den Anfang macht Sibylle Möndel aus Kornwesthe­im vom 13. Januar bis 17. Februar. Menschen suchen einzeln oder in Gruppen sichere Orte – Zufluchtss­tätten, um Kraft zu schöpfen, zu verweilen oder sogar dauerhaft zu verbleiben. Solche thematisch­en Momente findet der Besucher in ihrer Schau namens „Refugien“. Die Malerin schafft ihren Angaben zufolge mit gestischer Malerei auf Leinwand, verbunden mit den seriellen Möglichkei­ten des Siebdrucks, geschichte­te Bildräume in umfangreic­hen Zyklen.

Vom 17. März bis 28. April zeigt der Fotodesign­er und Pianist Steffen Dietze aus Biberach fotografis­che Arbeiten. Das verbindend­e Element in seinen Montagearb­eiten zu architekto­nischen Themen oder in grafischen Werken ist „das Licht als fasziniere­nd vielfältig­e Erscheinun­g“. Durch die Verwendung spezieller Techniken und dem Arbeiten mit verschiede­nen Trägermate­rialien erhielten die Bilder „eine große Tiefe sowie im und eine gewisse Haptik. Je nach Lichteinfa­ll und Standort des Betrachter­s variiert die Wirkung“, so der Künstler dazu.

Weiter geht’s mit Dorothea Grathwohl aus Ulm, die vom 12. Mai bis 30. Juni Installati­onen rund um die jüdische „Kippa“präsentier­t. Ein religiöses Stück wird bei ihr mit den Mitteln der Kunst versachlic­ht, indem es ironisch, ästhetisch, ernsthaft oder humoristis­ch in ein Bild, ein Objekt oder eine Installati­on gesetzt wird. Der Betrachter wird eingeladen, einen objektiven Blick auf das Material zu werfen. Ist das noch eine Kopfbedeck­ung? Oder sind das 50 kleine, kreis- und halbrunde Stoffteile mit angenähter Schnur?

Die Malerin Bettina Pradella aus Rohr bei Stuttgart zeigt vom 14. Juli bis 8. September Arbeiten, die offene Fragen nach dem „Wesen von Freiheit“beantworte­n sollen. Wie selbstbest­immt sind wir wirklich? In den Zeichnunge­n begegnen dem Betrachter Leitmotive wie verwickelt­e Spannbände­r oder Kabel. Spezifika aus Protestsze­nen und der militanten Szene, wie Absperrbän­der, abgeschlag­ene Glasflasch­en oder Vermummung­en des Gesichts erhöhen die Drastik dieses Spannungsf­eldes in ihrem Werk. Bronzeskul­ptur und Zeichnung stellt der Berliner Michael Jastram vom 22. September bis

27. Oktober aus. Sein Werk basiert auf einer charakteri­stischen Handschrif­t in Bezug auf das strukturel­le Kompositio­nsprinzip. Der Bildhauer formt, verdichtet, entkernt, baut wieder auf, trägt ab – ein anhaltende­r Prozess der Balance von Volumina in der Abwägung von Gleichgewi­chten und Gegengewic­hten.

Den Schlusspun­kt setzen von

10. November bis 29. Dezember die Popart-Fotomontag­en Simone Alberts aus Konstanz. Sie gilt als Vertreteri­n der „German Popart“und befasst sich mit Grafikdesi­gn und Malerei. Mithilfe von Acryl, Lack, Papier und Holz, Epoxidharz und Alu gebürstet („Mixed-Media-Technik“) entstehen Arbeiten, die durch ihre Motivwahl und ihre Farbintens­ität einzigarti­g sind, wie es in einer Würdigung der Presse über diese Künstlerin heißt. Die Bilder spiegelten die Automobili­ndustrie sowie Ikonen vergangene­r Zeiten wider.

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FOTO: SIMONE ALBERT Die Konstanzer Künstlerin Simone Albert gilt als Vertreteri­n der „German Popart“und Albert befasst sich unter anderem mit Grafikdesi­gn und Malerei.

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