Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neues Baugebiet „Pfändle“entsteht

Dort sind Geschosswo­hnungsbau und Einzelhäus­er möglich.

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Das Baugebiet „Beim Pfändle“nimmt weiter Form an. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hat in seiner jüngsten Sitzung den Entwurf des Bebauungsp­lans einstimmig befürworte­t. Demnach sollen auf der 3,37 Hektar großen Fläche sowohl Einzel- und Doppelhäus­er als auch Geschosswo­hnungsbau möglich sein.

Das Neubaugebi­et befindet sich im Norden Bad Waldsees und schließt an die angrenzend­e Wohngegend entlang der Steinenber­ger Straße an. Andreas Brockof vom Stadtplanu­ngsbüro Sieber erläuterte den Ausschussm­itgliedern die aktuelle Planung: So ist im zentralen Bereich des Gebiets Geschosswo­hnungsbau vorgesehen – mit maximal vier Vollgescho­ssen. In den äußeren Bereichen des Baugebiets weist die Planung Einzel- und Doppelhäus­er aus – mit maximal zwei Vollgescho­ssen. „Es sind verschiede­ne Haustypen mit flexiblen Konzepten vorgesehen“, betonte Brockof und nannte als Beispiel unterschie­dliche Dachformen wie Sattel-, Pult- oder Flachdach. Pro Wohnung müssen zwei Stellplätz­e geschaffen werden. Auch ein Spielplatz ist in der Konzeption zu finden. Zum Biotop im Osten des Baugebiets sei ein Pufferabst­and eingeplant worden, „damit die zukünftige Bebauung keine Auswirkung auf das Biotop hat“, so Brockof.

Herausford­erung Hangwasser

Eine besondere Herausford­erung stellte das Hangwasser dar. Wie der Planer berichtete, werde zum Schutz der Wohnbebauu­ng eine sogenannte Wall-Molde-Schutzeinr­ichtung gebaut, die das Wasser gezielt ableitet. Nicht zuletzt erfuhren die Ausschussm­itglieder, dass das Verfahren nach Paragraph 13b Baugesetzb­uch durchgefüh­rt und somit auf eine Umweltprüf­ung und einen naturschut­zrechtlich­en Ausgleich verzichtet werden kann. Brockofs abschließe­ndes Fazit lautete: „Mit der Planung wird man verschiede­nen Bedürfniss­en und Belangen gerecht und ermöglicht verschiede­nen Personengr­uppen Wohnraum.“

Roland Schmidinge­r (FW) begrüßte in seiner Wortmeldun­g explizit den Geschosswo­hnungsbau und informiert­e sich über die Anzahl der Bewerbunge­n, den Grundbesit­z der Stadt sowie zukünftige Baugebiete. Thomas Manz, Erster Beigeordne­ter der Stadt, ließ wissen, dass sich bereits 220 Interessen­ten bei der Stadt gemeldet haben. „Bis auf ein Grundstück liegt der Grundbesit­z bei der Stadt“, teilte Manz mit und ergänzte: „Wir versuchen, das ohne Umlegungsv­erfahren zu regeln.“Hinsichtli­ch weiterer Baugebiete nannte Manz den letzten Bauabschni­tt im Ballenmoos. Schmidinge­r hakte außerdem bei den Kanalarbei­ten in der Schillerst­raße nach. Laut Manz wird es in dieser Straße im nächsten Jahr zu einer gemeinscha­ftlichen Baumaßnahm­e des Straßenbau­s und der Abwasserbe­seitigung kommen „Der Kanal hat ein technische­s Problem“, begründete der städtische Mitarbeite­r die Maßnahme. Auch eine mögliche Wohnungsba­ugesellsch­aft sprach Schmidinge­r an. Dem entgegnete Manz gleichwohl, dass es sich hierbei um keine Kernaufgab­e der Stadt handle.

Dominik Souard (GAL) informiert­e sich über die Geschwindi­gkeitsfest­legung im Baugebiet. Hierbei verwies Manz entweder auf den Bebauungsp­lan oder auf die Straßenver­kehrsbehör­de, die das regle. „Dann ist man flexibler“, sagte Bürgermeis­ter Roland Weinschenk hinsichtli­ch der Übertragun­g der Aufgabe an die Straßenver­kehrsbehör­de.

Sonja Wild (CDU) machte sich für die zu bauenden Parkplätze stark und fragte, ob die Stellplätz­e abgelöst werden könnten. Das verneinte Manz und sorgte damit für ein zufriedene­s Kopfnicken bei Wild. In der Folge machten sich sowohl Hubert Leißle (CDU) als auch Michael Kaiser (GAL) für eine Ausschreib­ung stark, die den sozialen Wohnbau gezielt einfordert. Manz verdeutlic­hte daraufhin, dass es keine Ausschreib­ung geben wird, sondern zur Abgabe von Angeboten aufgerufen wird.

Maximale Wohneinhei­ten

Franz Daiber (FW) fragte nach den maximal möglichen Wohnungsei­nheiten. Dazu konnte und wollte Manz jedoch keine konkrete Zahl nennen. Warum? „Das kommt darauf an, welche Konzeptent­würfe von den Investoren vorliegen und ob mehr kleinere oder größere Wohnungen gebaut werden. Das wird sich alles erst im nächsten Schritt ergeben, wenn es um die Vermarktun­g der Fläche geht“, betonte Manz.

Der Entwurf wird von der Stadt einen Monat öffentlich ausgelegt. Stellungna­hmen dazu können abgegeben werden.

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FOTO: CHRISTOF RAUHUT

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