Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neues Baugebiet „Pfändle“entsteht
Dort sind Geschosswohnungsbau und Einzelhäuser möglich.
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BAD WALDSEE - Das Baugebiet „Beim Pfändle“nimmt weiter Form an. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hat in seiner jüngsten Sitzung den Entwurf des Bebauungsplans einstimmig befürwortet. Demnach sollen auf der 3,37 Hektar großen Fläche sowohl Einzel- und Doppelhäuser als auch Geschosswohnungsbau möglich sein.
Das Neubaugebiet befindet sich im Norden Bad Waldsees und schließt an die angrenzende Wohngegend entlang der Steinenberger Straße an. Andreas Brockof vom Stadtplanungsbüro Sieber erläuterte den Ausschussmitgliedern die aktuelle Planung: So ist im zentralen Bereich des Gebiets Geschosswohnungsbau vorgesehen – mit maximal vier Vollgeschossen. In den äußeren Bereichen des Baugebiets weist die Planung Einzel- und Doppelhäuser aus – mit maximal zwei Vollgeschossen. „Es sind verschiedene Haustypen mit flexiblen Konzepten vorgesehen“, betonte Brockof und nannte als Beispiel unterschiedliche Dachformen wie Sattel-, Pult- oder Flachdach. Pro Wohnung müssen zwei Stellplätze geschaffen werden. Auch ein Spielplatz ist in der Konzeption zu finden. Zum Biotop im Osten des Baugebiets sei ein Pufferabstand eingeplant worden, „damit die zukünftige Bebauung keine Auswirkung auf das Biotop hat“, so Brockof.
Herausforderung Hangwasser
Eine besondere Herausforderung stellte das Hangwasser dar. Wie der Planer berichtete, werde zum Schutz der Wohnbebauung eine sogenannte Wall-Molde-Schutzeinrichtung gebaut, die das Wasser gezielt ableitet. Nicht zuletzt erfuhren die Ausschussmitglieder, dass das Verfahren nach Paragraph 13b Baugesetzbuch durchgeführt und somit auf eine Umweltprüfung und einen naturschutzrechtlichen Ausgleich verzichtet werden kann. Brockofs abschließendes Fazit lautete: „Mit der Planung wird man verschiedenen Bedürfnissen und Belangen gerecht und ermöglicht verschiedenen Personengruppen Wohnraum.“
Roland Schmidinger (FW) begrüßte in seiner Wortmeldung explizit den Geschosswohnungsbau und informierte sich über die Anzahl der Bewerbungen, den Grundbesitz der Stadt sowie zukünftige Baugebiete. Thomas Manz, Erster Beigeordneter der Stadt, ließ wissen, dass sich bereits 220 Interessenten bei der Stadt gemeldet haben. „Bis auf ein Grundstück liegt der Grundbesitz bei der Stadt“, teilte Manz mit und ergänzte: „Wir versuchen, das ohne Umlegungsverfahren zu regeln.“Hinsichtlich weiterer Baugebiete nannte Manz den letzten Bauabschnitt im Ballenmoos. Schmidinger hakte außerdem bei den Kanalarbeiten in der Schillerstraße nach. Laut Manz wird es in dieser Straße im nächsten Jahr zu einer gemeinschaftlichen Baumaßnahme des Straßenbaus und der Abwasserbeseitigung kommen „Der Kanal hat ein technisches Problem“, begründete der städtische Mitarbeiter die Maßnahme. Auch eine mögliche Wohnungsbaugesellschaft sprach Schmidinger an. Dem entgegnete Manz gleichwohl, dass es sich hierbei um keine Kernaufgabe der Stadt handle.
Dominik Souard (GAL) informierte sich über die Geschwindigkeitsfestlegung im Baugebiet. Hierbei verwies Manz entweder auf den Bebauungsplan oder auf die Straßenverkehrsbehörde, die das regle. „Dann ist man flexibler“, sagte Bürgermeister Roland Weinschenk hinsichtlich der Übertragung der Aufgabe an die Straßenverkehrsbehörde.
Sonja Wild (CDU) machte sich für die zu bauenden Parkplätze stark und fragte, ob die Stellplätze abgelöst werden könnten. Das verneinte Manz und sorgte damit für ein zufriedenes Kopfnicken bei Wild. In der Folge machten sich sowohl Hubert Leißle (CDU) als auch Michael Kaiser (GAL) für eine Ausschreibung stark, die den sozialen Wohnbau gezielt einfordert. Manz verdeutlichte daraufhin, dass es keine Ausschreibung geben wird, sondern zur Abgabe von Angeboten aufgerufen wird.
Maximale Wohneinheiten
Franz Daiber (FW) fragte nach den maximal möglichen Wohnungseinheiten. Dazu konnte und wollte Manz jedoch keine konkrete Zahl nennen. Warum? „Das kommt darauf an, welche Konzeptentwürfe von den Investoren vorliegen und ob mehr kleinere oder größere Wohnungen gebaut werden. Das wird sich alles erst im nächsten Schritt ergeben, wenn es um die Vermarktung der Fläche geht“, betonte Manz.
Der Entwurf wird von der Stadt einen Monat öffentlich ausgelegt. Stellungnahmen dazu können abgegeben werden.