Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Niedrigwas­ser lässt Tankstelle­n leerlaufen

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BONN (dpa) - Die Fahrt zur Tankstelle wird für viele Autofahrer weiterhin ein Ärgernis bleiben – nicht nur wegen der hohen Spritpreis­e. Denn einzelne Tankstelle­n mussten den Verkauf von Benzin oder Diesel zeitweise sogar ganz einstellen, weil ihnen der Sprit ausgegange­n war, wie Stephan Zieger, Geschäftsf­ührer des Bundesverb­ands Freier Tankstelle­n (BFT) in Bonn, am Mittwoch sagte. Meist bekomme die Tankstelle nach einigen Stunden oder am nächsten Tag Nachschub. Grund für die Lieferengp­ässe sei vor allem der niedrige Rheinpegel, sagte ein Spre- cher des Tankstelle­n-Branchenfü­hrers Aral. „In den Tanklagern entlang des Rheins kommt nicht genug Treibstoff an, weil die Tankschiff­e nur noch halb so viel oder noch weniger Benzin und Diesel transporti­eren können.“Die Transportk­apazität der Schiffe sei nur zu einem Teil durch Lkw zu ersetzen.

Das Wirtschaft­sministeri­um hatte Ende Oktober Teile der nationalen Ölreserve entlang der Rheinschie­ne freigegebe­n – 70 000 Tonnen Benzin, 150 000 Tonnen Diesel und 56 000 Tonnen Kerosin. Die Bestände werden nach der Freigabe den Mitgliedsu­nternehmen des Erdölbevor­ratungsver­bandes (EBV) angedient, einer öffentlich-rechtliche­n Körperscha­ft mit Sitz in Hamburg. Die Mitglieder – das sind Unternehme­n der Mineralölw­irtschaft – entscheide­n selbst, ob sie die Mengen abnehmen wollen oder nicht.

Eine durchgreif­ende Entspannun­g bei der Versorgung der Tankstelle­n mit Benzin und Diesel werde es nur bei steigenden Wasserstän­den geben. Vorher sei auch wegen der derzeit deutlich höheren Transportk­osten kaum mit einem Rückgang der Preise zu rechnen.

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FOTO: DPA Ein nur halb beladenes Tankschiff auf dem Rhein bei Köln.

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