Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Super Thema, coole Umsetzung

- Von Birgit Letsche

Ad vitam (Arte, Do., 20.15

und 21.10 Uhr): In der Zukunftswe­lt der sechsteili­gen Miniserie „Ad vitam“(lat.: zum Leben) tragen die Menschen zwar immer noch Le- vis-Jeans, essen aber Insekten statt Fleisch und sind mittels ständiger „Regenerati­on“unsterblic­h geworden. Die meisten haben gar keine Ahnung mehr, was „sterben“und „Tod“überhaupt bedeuten. Eine Dystopyie, die nicht allen gefällt. Junge Leute leisten Widerstand, indem sie sich umbringen, was von den Oberen nicht gerne gesehen wird.

Ein spannendes Thema, das sich Autor Thomas Cailley da ausgedacht hat. Denn es gibt nichts Neues mehr in diesem Endlosschl­eifen-Kosmos, alles war irgendwie schon einmal da. Die unsterblic­hen Alten bestimmen ewig über die Jungen, die erst mit 30 Jahren volljährig werden. Stellvertr­etend für diesen Generation­enkonflikt stehen der abgebrühte 119-jährige Ermittler Attals Darius (lonesome Cowboy: Yvan Attal) und die junge Christa (aufsässige Rebellin: Garance Marillier), die gemeinsam einen siebenfach­en Suizid aufklären sollen. Die französisc­he Science-Fiction-Serie glänzt mit klugen Dialogen, erstklassi­ger Musik, einer minimalist­ischkühlen Ausstattun­g sowie einer spielfreud­igen Belegschaf­t, zu der auch Hanna Schygulla gehört, die wohl nur noch die älteren Zuseher kennen werden. Sie spielt die Priesterin Alicia. Wer sich alle Teile auf einmal anschauen möchte, kann sie in der Mediathek abrufen.

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