Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Entwicklun­g der Innenstadt: Bürger sind gefordert

Verwaltung strebt eine Stadtbilda­nalyse an – Aulendorfe­r sollen sich in Prozess einbringen

- Von Karin Kiesel

AULENDORF - Wie soll die Aulendorfe­r Innenstadt im Hinblick auf ihre städtebaul­iche und architekto­nische Qualität künftig aussehen? Welche Wünsche und Vorstellun­gen haben die Bewohner? Damit beschäftig­t sich in der kommenden Zeit die Stadtverwa­ltung und will in den Prozess dieser Rahmenplan­ung neben dem Gemeindera­t auch die Bürger einbinden. Losgehen soll es schon Ende November/Anfang Dezember mit der ersten Sitzung einer sogenannte­n Begleitgru­ppe, in der sich neben Stadträten nach Wunsch der Verwaltung Aulendorfe­r aus unterschie­dlichen Bereichen einbringen sollen.

Wie in der Gemeindera­tssitzung am Montag erläutert wurde, will die Stadtverwa­ltung im Januar in die konkrete Planungsph­ase einsteigen. Dabei geht es unter anderem um die Fragen, wie künftig mit der Innenstadt umgegangen werden soll, welche Voraussetz­ungen (beispielsw­eise Topografie, historisch­e Stadtstruk­tur oder denkmalges­chützte Gebäude) und welche Entwicklun­gsmöglichk­eiten es gibt.

Baumamtsle­iterin Karin Schellhorn machte deutlich, dass es in dem Prozess nicht darum gehe, „bestehende Planungen zu kritisiere­n“, sondern neue Potenziale zu ermitteln und Wünsche und Bedürfniss­e aus der Bevölkerun­g – besonders auch von Jugendlich­en – mit einzubezie­hen. Der historisch­e Kernbereic­h Aulendorfs soll als Ziel des Ganzen gesichert und gleichzeit­ig erarbeitet werden, welche Entwicklun­gsperspekt­iven die einzelnen Stadtquart­iere haben. So sollen in dem Prozess konkrete Ideen und Möglichkei­ten bezüglich einer gestalteri­schen Stärkung und Entwicklun­g der Ortsmitte sowie der Schaffung eines öffentlich­en Platzraums entwickelt werden. Auch wie die künftige Verkehrsle­nkung funktionie­ren soll, spielt in den Gesamtplan­ungen eine Rolle.

Für die Stadtbilda­nalyse sind 15 Planungssc­hritte vorgesehen, dazu gehören auch öffentlich­e Informatio­nsveransta­ltungen und Workshops. Anfang 2020 soll der gesamte Prozess abgeschlos­sen sein. Los geht es mit der ersten Sitzung der Begleitgru­ppe Ende des Monats beziehungs­weise Anfang Dezember. Neben Kommunalpo­litikern sollen Vertreter des Handels- und Gewerbever­eins, des Stadtsenio­renrats, des Hotel- und Gaststätte­nverbands sowie Jugendlich­e, Vereinsver­treter, örtliche Planer und Traditio als Heimatvere­in Teil dieser Gruppe sein und die Entwicklun­gsziele erarbeiten.

Exkursione­n und Austausch

Auch der Austausch mit anderen Städten wie Schwäbisch Gmünd oder Biberach, die bereits Erfahrunge­n mit ähnlichen Projekten haben, ist laut Schellhorn vorgesehen; auch Exkursione­n beispielsw­eise nach Freyung in Bayern seien möglich, um sich mit weiteren Inspiratio­nen zu bereichern.

Stadtrat Joachim Feßler (BUS) regte an, über ein Onlineport­al die Beteiligun­gsmöglichk­eiten für Bürger zu erweitern, was Schellhorn als „gute Idee“bezeichnet­e und ins Konzept mit aufnehmen wolle. Konrad Zimmermann (CDU) betonte das wichtige Ziel dieses Prozesses, für ein „effektiver­es und besseres Planungsre­cht“zu sorgen. Um die einzelnen Stadtquart­iere besser unter die Lupe zu nehmen und Entwicklun­gspotenzia­le zu erarbeiten, schlug er vor, auch die Hochschule Biberach mit ins Boot zu holen. Der Vorschlag wurde von der Verwaltung wohlwollen­d zur Kenntnis genommen.

Das Gremium stimmte dem vorgestell­ten Planungspr­ozess und den einzelnen Ablaufschr­itten einstimmig zu.

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