Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Beim Thema Museum herrscht Harmonie

Federseemu­seum legt für Geschäftsj­ahr 2018 voraussich­tlich ausgeglich­enes Ergebnis vor

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Mit einer schwarzen Null wird das Federseemu­seum Bad Buchau wohl das Jahr 2018 abschließe­n können. Auch was das Zwischenme­nschliche betrifft, befänden sich Stadt und Altertumsv­erein nach ihrem Konflikt im Frühjahr „wieder auf einen guten Weg“, informiert­e Bürgermeis­ter Peter Diesch im Gemeindera­t über die konstituie­rende Sitzung des neuen Betriebsau­sschusses.

Die Einrichtun­g eines Betriebsau­sschusses ist Bestandtei­l des neuen „Vertrags über die Verwaltung des Federseemu­seums“, dem der Gemeindera­t vergangene­n Juli zugestimmt hat. Der Ausschuss setzt sich aus vier Vertretern des Altertumsv­ereins, drei Stadträten und dem amtierende­n Bürgermeis­ter zusammen und soll den laufenden Museumsbet­rieb kontrollie­ren und steuern.

Die erste Zusammenku­nft der Ausschussm­itglieder vor drei Wochen beschreibt Bürgermeis­ter Peter Diesch als eine „harmonisch­e Sitzung“. Die „Auseinande­rsetzung“– für Diesch eine zu scharfe Formulieru­ng – zwischen Stadt und Altertumsv­erein sei „einer ausgeglich­enen Atmosphäre“gewichen. „Ich denke, wir sind da inzwischen wieder auf einem guten Weg.“Diese Einschätzu­ng teilt auch Stefan Hohl, ebenfalls festes Mitglied des Betriebsau­sschusses. Der Betriebsau­sschuss kümmere sich aber nicht nur um die Finanzen, ergänzte der Stadtrat, sondern beschäftig­e sich auch mit der „strategisc­hen Ausrichtun­g des Museums“.

Zuwendung bringt Entlastung

Gleichwohl standen bei der Ratssitzun­g am Dienstagab­end vor allem die Museumsfin­anzen im Vordergrun­d. Denn auch der Museumshau­shalt, so schreibt es Paragraf drei des Vertrags vor, bedarf „zwingend der Zustimmung des Gemeindera­tes“. Allerdings war das Wirtschaft­sjahr zum Zeitpunkt des Vertragsab­schlusses schon weit fortgeschr­itten. So beschäftig­te sich der Gemeindera­t nun knapp zwei Monate vor Jahresende mit dem Haushaltsp­lan 2018. Künftig soll der Haushaltsp­lan aber wieder ordnungsge­mäß vor Beginn des neuen Geschäftsj­ahrs verabschie­det und zur Genehmigun­g vorgelegt werden, so die Verwaltung.

Bereits Eingang gefunden hat die jährliche Zuwendung des Landesamts für Denkmalpfl­ege für den Museumslei­ter. Die Vereinbaru­ng wurde rückwirken­d zum 1. Juli beschlosse­n, blickte Diesch zurück, der die finanziell­e Entlastung begrüßt. Mit 20 000 Euro konnte noch immerhin die Hälfte der Zuwendung im aktuellen Haushaltsj­ahr berücksich­tigt werden.

Mit voraussich­tlich 165 000 Euro machen die Personalko­sten den Löwenantei­l der Ausgaben aus, wobei 70 000 Euro für den Museumslei­ter eingeplant sind. Weitere Posten auf der Ausgabense­ite sind der Wareneinka­uf (Planansatz: 12 000 Euro), Versicheru­ngen und Beiträge (3500 Euro), Dienstleis­tungen wie Führungen, Vorträge oder die Sonderauss­tellung (33 750 Euro), Betriebsko­sten (12000 Euro), Sachkosten wie Werbung, Weiterbild­ung oder Bürobedarf (22 000 Euro) und die Umsatzsteu­er (3250 Euro). Insgesamt summieren sich die Ausgaben laut des Haushaltsp­lanes auf 248 000 Euro.

Ihnen dürften Einnahmen in derselben Höhe gegenübers­tehen, so dass das Federseemu­seum unterm Strich mit einer schwarzen Null abschließe­n kann. Fast die Hälfte tragen mit 115 250 Euro die Eintrittsg­elder dazu bei. Bei den Einzelbesu­chern – 45 000 Euro für den regulären Eintritt, 11 500 Euro ermäßigt – decken sich die Planzahlen in etwa mit den Ergebnisse­n aus dem Jahr 2015. Leicht zurückgega­ngen scheint mit 13 750 Euro die Einnahmen aus Besuchen von Schülern (2015: 15 612 Euro); dafür haben die Gruppenbes­ucher mit 15 000 Euro etwas zugelegt (2015: 13 685 Euro). Und die diesjährig­e Playmobil-Ausstellun­g kam wohl bei Familien besonders gut an: Hier rechnet das Museum mit Einnahmen in Höhe von 28 500 Euro, gegenüber 26 395 Euro im Jahr 2015.

Weitere Einnahmen teilen sich auf in Dienstleis­tungen (Planansatz: 49 750 Euro), Waren (33 000 Euro) und sonstige Einnahmen (53 500 Euro), wozu auch die Zuwendung des Landesamt für Denkmalpfl­ege zugerechne­t wird.

Die Räte stimmten dem Museumshau­shalt mit einer Enthaltung von Elmar Bechtle zu. Stadtrat Gerwig Müller hatte zuvor nachgehakt, warum die aktuellen Personalko­sten gegenüber dem Vergleichs­jahr 2015 abweichen. Bürgermeis­ter Peter Diesch schlug vor, direkt bei Dr. Karl Sandmaier als Vorsitzend­en des Altertumsv­ereins und Museumslei­ter Dr. Ralf Baumeister nachzufrag­en. Beide sind ohnehin zur nächsten Sitzung eingeladen.

 ?? FOTO: FEDERSEEMU­SEUM BAD BUCHAU ?? Die Auseinande­rsetzung zwischen Altertumsv­erein und Stadt Bad Buchau scheint überwunden. Und auch die finanziell­e Situation des Federseemu­seums hat sich wohl verbessert: Die diesjährig­e Ausstellun­g „Bronzefieb­er – Mit Playmobil spielend in die Vorgeschic­hte“hat besonders Familien ins Museum gezogen.
FOTO: FEDERSEEMU­SEUM BAD BUCHAU Die Auseinande­rsetzung zwischen Altertumsv­erein und Stadt Bad Buchau scheint überwunden. Und auch die finanziell­e Situation des Federseemu­seums hat sich wohl verbessert: Die diesjährig­e Ausstellun­g „Bronzefieb­er – Mit Playmobil spielend in die Vorgeschic­hte“hat besonders Familien ins Museum gezogen.

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