Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Zweimal Feueralarm bei Center Parcs
Leutkircher Wehr rückt wegen „Unachtsamkeit“und Küchendunst aus
URLAU (sts) - Gleich zweimal ist die Urlauer Bevölkerung in der Nacht zum Mittwoch von Sirenengeheul aus dem Schlaf gerissen worden. Grund für den doppelten Feueralarm war laut Leutkirchs Kommandant Michael Klotz der Ferienpark von Center Parcs, wohin die Leutkircher Wehr habe ausrücken müssen.
Nachts um 3 Uhr hätten zunächst „Handwerker aus Unachtsamkeit mit einer Hebebühne einen Linearmelder ausgelöst“, erklärte Klotz auf Nachfrage der SZ-Redaktion. Ein solcher Melder soll laut einer Produktbeschreibung im Internet eigentlich unnötige Alarmierungen vermeiden. Der Linearmelder sendet Infrarotlicht zu einem Reflektor, der es zurückschickt, wobei eine zusätzliche Distanzmessung Fremdkörper im Lichtstrahl erkennen soll, heißt es dort – etwa, „wenn der Strahl durch einen Gabelstapler unterbrochen wird“. Die Theorie wurde von der Praxis in Urlau augenscheinlich außer Kraft gesetzt. Für den zweiten Sirenenalarm war laut Kommandant Klotz dann die Großküche im Ferienpark ursächlich: „Technikleute haben versäumt, die Absauganlage in der Küche einzuschalten, die Klappen waren zu.“Als dann gegen halb sechs die Köche mit dem Kochen begonnen hätten, sei der Dunst nicht abgezogen. „Wieder sind mehrere Rauchmelder losgegangen, wir sind ein zweites Mal zu Center Parcs – und ich hoffe, das war heute das letzte Mal“, schilderte Klotz gestern Mittag mit übernächtigtem Unterton.
Zugleich ergänzte er in diesem Zusammenhang, dass derlei Alarmierungen für die Freiwilligen der Leutkircher Feuerwehr keine Seltenheit seien: „Das haben wir auch in anderen Firmen, wenn etwa Handwerker anrücken, die nicht über eine Brandmeldeanlage informiert sind und einfach unter einem Melder das Bohren anfangen.“Brandmeldeanlagen seien „natürlich Fehlerquellen“, sagte Klotz. Er appelliert deshalb an Verantwortliche von Firmen, in deren Gebäuden solche Vorrichtungen installiert sind, dass sie beispielsweise Handwerkern, die vor Ort tätig werden, „einen zentralen Anlaufpunkt“benennen, der über den Brandschutz umfassend Bescheid weiß. Diese Person solle verantwortlich sein für eine sogenannte „Meldeschleife“. l „An dem klemmt’s manchmal“, bedauert Klotz.