Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Lehrstunde für Youngster

Dortmund bleibt trotz des 0:2 in Madrid positiv

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MADRID (dpa) - Der Frust über das Ende der imposanten Erfolgsser­ie hielt sich in Grenzen. Kein Dortmunder Profi wertete das 0:2 (0:1) bei Atlético Madrid als schlechtes Omen für den Bundesliga-Gipfel am Samstag gegen den FC Bayern. Torhüter Roman Bürki gewann der ersten Niederlage im 16. Pflichtspi­el unter Trainer Lucien Favre sogar noch positive Seiten ab: „Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir nach den letzten Wochen, in denen alles top war, mal wieder auf dem Boden der Realität angekommen sind.“

Der dürftige Auftritt taugte wahrlich nicht als Inspiratio­n für das Duell mit dem Erzrivalen aus München. Atlético bot Bayern Anschauung­sunterrich­t, wie die zuletzt hochgelobt­e BVB-Offensive lahmgelegt werden kann. „Wir hatten 70 Prozent Ballbesitz. Das ist auswärts bei Atlético unglaublic­h viel, da müssen wir bessere Lösungen finden“, klagte Favre.

Keiner der ohnehin dürftigen vier BVB-Schüsse traf das Tor. Das ist der schlechtes­te Wert für den Revierclub in der Champions League seit 2003. Doch selbst diese Daten konnten Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng, nicht schrecken: „Wir werden uns davon nicht verunsiche­rn lassen, dafür gibt es zu viel Positives.“

Überforder­te Youngster

Nach dem 1:0 durch Saúl (33.) geriet der BVB ins Schwimmen und war am Ende mit dem 2:0 durch Antoine Griezmann (80.) noch gut bedient. „Mit dem Gegentor war unser Spiel wie abgeschnit­ten. Wir waren geistig nicht ganz auf der Höhe. Aber das Leben geht weiter“, sagte Kapitän Marco Reus. Dass seine Profis im Gegensatz zum famosen 4:0 im Hinspiel in einigen Szenen unreif wirkten, missfiel Favre: „In solchen Spielen musst du Geduld haben, darfst keine unnötigen Bälle verlieren und musst Konter unbedingt vermeiden.“

Youngster wie Jadon Sancho und Christian Pulisic waren diesmal überforder­t und konnten zu keiner Phase ihre Stärke im Dribbling zeigen. „Wir haben Lehrgeld bezahlt“, sagte Kehl. „Aber das ist kein Beinbruch. Wir können mit dem 0:2 gut leben, weil wir im direkten Vergleich mit Atlético vorn sind.“Schon bei einem Remis in drei Wochen gegen Brügge wäre die Qualifikat­ion fürs Achtelfina­le perfekt. Abwehrspie­ler Manuel Akanji sagte: „Ich glaube nicht, dass es bei uns einen Knacks gibt. Man kann auch aus Negativem lernen.“

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FOTO: DPA Zu stark: Madrid um Weltmeiste­r Antoine Griezmann.

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