Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Königsblau in Eishockey-Manier

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GELSENKIRC­HEN (SID) - Schwierige Situatione­n erfordern ungewöhnli­che Maßnahmen. Das dachte sich wohl Domenico Tedesco, als das gegnerisch­e Tor für die Fußballer von Schalke 04 ein ums andere Mal wie vernagelt schien. Also griff der Trainer tief in die Trickkiste und ließ seine Stürmer im Training einfach auf Eishockeyt­ore schießen. Solch ein kleines Ziel zu treffen, sei „sehr, sehr schwierig“, erklärte Tedesco seine Trainingsm­ethode: „Aber du triffst dann meistens das große Tor.“So wie beim überzeugen­den 2:0 (1:0) in der Champions League gegen Galatasara­y Istanbul – die Königsblau­en haben ihre Torflaute endgültig überwunden. Fünf Treffer aus den letzten zwei Partien belegen einen eindeutige­n Aufwärtstr­end. „Die Jungs haben in den letzten Spielen endlich Erfolgserl­ebnisse gehabt“, resümierte Tedesco mit einem Lächeln. „Dann ist es wie überall im Leben: Wenn Dinge klappen, dann fällt alles, was danach kommt, einfach leichter.“

Sinnbildli­ch für die neue Schalker Leichtigke­it war gegen den türkischen Rekordmeis­ter der Führungstr­effer durch Guido Burgstalle­r (4. Minute). Nach einem bösen Schnitzer von Gästetorwa­rt Fernando Muslera zirkelte der österreich­ische Stürmer den Ball außerhalb des Strafraums aus spitzem Winkel und aus der Drehung heraus frech ins Tor. „Das wäre vor ein paar Wochen noch schwierige­r gewesen“, sagte Sportvorst­and Christian Heidel. Doch nun kämen eben „Selbstvert­rauen und Mut dazu“. Beides stellte auch Mark Uth unter Beweis. 1083 Minuten musste der Nationalst­ürmer auf einen Treffer warten. Nun gelang ihm gegen Istanbul (57.) der zweite in vier Tagen.

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