Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neu asphaltierter Radweg freigegeben
Viele kamen zur Einweihung der Verbindung zwischen Kümmerazhofen und Baindt
BAD WALDSEE - Mit Grußworten und kirchlicher Segnung ist am Freitag die neu asphaltierte Radwegeverbindung zwischen Kümmerazhofen und Baindt-Sulpach offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Dank kurzer Bauzeit können Radfahrer aus Bad Waldsee und dem Schussental diesen befestigten Radweg damit noch vor dem Wintereinbruch nutzen. Der gut vier Meter breite Radweg ist Teil des „Radnetzes Baden-Württemberg“, mit dem im Land flächendeckend alltagstaugliche Fahrradverbindungen entlang von Siedlungsachsen geschaffen werden.
Dieser Freitag war ein „Tag der Freude und ein Tag des Dankes“für viele Radfahrer, wie es Manfred Ströhm, Vorsitzender des Radfahrervereins Weingarten, bemerkte. Deshalb sind zur offiziellen Freigabe aus beiden Richtungen auch gut 100 Radfahrer an den Ort der feierlichen Übergabe bei der Radweg-Unterführung an der B 30 gekommen. Dazu reisten noch gut 50 Gäste – darunter Vertreter von Baubehörden, Polizei und kommunalen Gremien – mit dem Auto an.
Grußworte sprachen mit Roland Weinschenk und Elmar Buemann die Bürgermeister von Bad Waldsee und Baindt. Bekanntlich verläuft der Radweg auf deren Gemarkungen, und es sind vor allem Bürger dieser Kommunen, die als Berufspendler täglich von der Befestigung der Strecke profitieren. Weinschenk erinnerte daran, dass die Realisierung dieses Projekts von vielen Akteuren „seit mindestens zwei Jahrzehnten“gefordert wird und dass mit der Übergabe „ein lange gehegter Wunsch der Stadt Bad Waldsee“in Erfüllung gehe. „Eine gravierende, bedeutsame Lücke im Radnetz unserer Gemeinden und der Region ist nun geschlossen und zudem wurde eine weitere Maßnahme aus den Radverkehrskonzepten von Land, Kreis und Stadt umgesetzt“, sagte das Stadtoberhaupt, das mit dem Fahrrad anrückte. Sein Baindter Amtskollege Buemann schloss sich seinem Vorredner an und würdigte unter anderem die Radfahrvereine aus dem Schussental, die sich mit der „notwendigen Beharrlichkeit“für diesen neuen Radweg engagiert hätten. „Radfahrer sind angewiesen auf gute Strecken, und ich wünsche Ihnen allen viel Freude mit der neuen Verbindung“, wandte sich der Bürgermeister an die Zweiradfahrer.
„Dieser Weg wird nicht nur von Rennradlern genutzt, sondern vor allem von Berufspendlern, die nun sicherer ans Ziel kommen, und das auch noch gute zehn Minuten schneller als auf der früheren Schotterpiste“, sagte Manfred Ströhm. Aber es gebe auch einen kleinen Wermutstropfen. „Wir hätten den Radweg lieber über Marsweiler geführt – das ist kürzer und nicht direkt an der B 30“, sagte Ströhm. Zudem mahnte er erneut den Neubau eines Radwegs zwischen Baienfurt und Bergatreute an.
Die Waldseer Pfarrer Wolfgang Bertl (evangelisch) und Stefan Werner (katholisch), der ebenfalls auf dem Zweirad kam, übernahmen die Segnung der Strecke. Sie erbaten Gottes Segen für die Radfahrer und appellierten an alle Verkehrsteilnehmer, auf der Straße Rücksicht zu nehmen. Abschließend durften die beiden Bürgermeister, Ortsvorsteher Achim Strobel (Reute-Gaisbeuren) sowie Karin Kramer (Regierungspräsidium) und Manfred Ströhm das weiß-rote Band durchschneiden und den Radweg für eröffnet erklären.
Die Stadt Bad Waldsee sorgte für einen Punsch- und Teeausschank . Und mit den ausgegebenen „BioRadfahräpfeln“konnten sich die Teilnehmer noch etwas stärken, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machten auf „ihrem neuen Radweg“.
Die Wegstrecke wurde dank einer guten Kooperation zwischen Forstund Straßenbauverwaltung innerhalb von nur vier Wochen asphaltiert. Die Gesamtkosten in Höhe von 400 000 Euro teilen sich der Bund (280 000 Euro) und die Stadt Bad Waldsee (120 000 Euro).