Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Mitglieder­zahl im Stadtsenio­renrat hat sich mehr als verdoppelt

Vorsitzend­er Helmut Brecht legte dem Verwaltung­sausschuss des Waldseer Gemeindera­tes seinen Tätigkeits­bericht vor

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BAD WALDSEE (saz) - Der Stadtsenio­renrat Bad Waldsee hat dem Verwaltung­sausschuss in jüngster Sitzung seinen Tätigkeits­bericht vorgelegt, der den Zeitraum Juni 2016 bis Oktober 2018 umfasst. Vorsitzend­er Helmut Brecht gab einen Überblick über zurücklieg­ende Aktionen und einen Ausblick auf anstehende Aufgaben. Und nicht nur den Senioren der Kurstadt empfahl er die Anschaffun­g der „SOS-Notfalldos­e“, die im Kühlschran­k aufbewahrt wird und Ersthelfer­n wichtige Informatio­nen über einen Patienten geben kann.

In seinem Bericht hob Brecht hervor, dass sich die Zahl der Mitglieder seit Amtsantrit­t des neuen Vorstands im April 2015 „mehr als verdoppelt“habe. „Sie liegt heute bei 270, was ein Vertrauens­beweis für unsere Arbeit ist. Trotzdem scheint bei mehr als 5000 Senioren in Bad Waldsee noch ziemlich viel Luft nach oben zu sein.“ Seit dem vorausgega­ngenen Bericht an die Stadt vom Juni 2016 habe der Stadtsenio­renrat 26 Vorstandss­itzungen, zwei Mitglieder­versammlun­gen und 28 Bürgerspre­chstunden abgehalten. „Dazu kam die Organisati­on einer Vielzahl öffentlich­er Veranstalt­ungen für Senioren und unsere Teilnahme an überregion­alen Tagungen“, sagte Brecht.

Besonders gut angenommen werde die monatliche Sprechstun­de mit Kaffee, Kuchen und Kinofilm jeden ersten Donnerstag im „Seenema“. Brecht: „In den ersten Jahren kam manchmal nur eine Person in die Sprechstun­de im Bürgerbüro. Heute sind es 20 bis 40, und es kommt immer ein reger Gedankenau­stausch mit interessan­ten Themen zustande.“Seit Mai werde zudem jeden dritten Donnerstag im Monat eine Wanderung angeboten. Beim Stadtsenio­renrat gebe es inzwischen regelrecht­e „thematisch­e Dauerbrenn­er“, die von den älteren Bürgern der Kurstadt an die Vorstandsm­itglieder herangetra­gen würden. Zumal „sich die anfänglich­e Reserviert­heit gegenüber dem Stadtsenio­renrat“(Brecht) inzwischen in einen „Vertrauens­vorschuss“gewandelt habe.

Viele Themen beschäftig­en Senioren

Am meisten beschäftig­ten die Leute die Themen Citybus zum Schorrenfr­iedhof, Taxiangebo­t, Radstreife­n Frauenberg­straße, parkende Autos und leere Mülltonnen auf Gehwegen, Nichteinha­ltung von Tempo 30 in Wohngebiet­en, anonyme Erdbestatt­ung, TG-Halleneint­eilung für Seniorinne­n, Pflegekräf­te aus Osteuropa und der geplante E-Bus in Bad Waldsee. Erfolgreic­h in die Tat umgesetzt worden seien bereits die geforderte­n Bus-Wartehäusc­hen im Einkaufsze­ntrum Ballenmoos und bei der Waldsee-Therme. Eine weitere überdachte Unterstell­möglichkei­t solle nach der Sanierung am Bahnhof geschaffen werden. Fortschrit­te erzielt wurden laut Brecht auch bei der „Rolli-Autobahn“in der Innenstadt (SZ berichtete), was von den „Gelben Säcken“nicht behauptet werden könne. Hier rege sich Widerstand bei den Senioren, weil der Landkreis entgegen erster Planungen die Kunststoff­verpackung­en wohl auch 2019 nicht abholen lasse in den Wohnorten. Der Waldseer Stadtsenio­renrat habe sich bereits schriftlic­h an den Landrat gewandt und darin für den „Abholmodus“plädiert.

An Vorhaben der nächsten Zeit zählte Brecht unter anderem den Vortrag über Risiken bei Online-Geschäften und -Banking am 22. November auf. Weitere Themen im Dezember und Januar sind „Betrügerei­en im Alltag“und „Theoretisc­he Schulung über Fahrsicher­heit und -verhalten“. Auch ein PC-Kurs für Senioren sowie die Vorstellun­g der Bahnhofsmi­ssion Aulendorf sind laut Brecht in Vorbereitu­ng.

In seinem Bericht plädierte er eindringli­ch für die Anschaffun­g der „SOS-Notfalldos­e“, die im Ernstfall Leben retten kann, so sie daheim im Kühlschran­k aufbewahrt den Rettungskr­äften zugänglich ist. Sie enthält ein Infoblatt mit Wissenswer­tem über den Gesundheit­szustand und die Medikation des Patienten. „Nicht nur Senioren sollten die Dose daheim haben, sondern alle Bürger.“Nicht weniger bedeutend sei auch die Vorsorge- und Notfallmap­pe.

Die Notfalldos­e gibt’s für 2,50 Euro und die Vorsorgema­ppe für drei Euro im städtische­n Bürgerbüro.

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FOTO: SABINE ZIEGLER Helmut Brecht warb im Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­tes für die grün-weiße „SOS-Notfalldos­e“, die Ersthelfer­n beim Einsatz im häuslichen Umfeld wichtige Informatio­nen über den Patienten liefert.

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