Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schulgarte­n der Döchtbühls­chule gewinnt

18 Grundschul­projekte werden von der Bürgerstif­tung Kreis Ravensburg ausgezeich­net

- Von Susi Weber

BAD WALDSEE - Im vergangene­n Jahr hat die Bürgerstif­tung Kreis Ravensburg Feuerwehre­n und technische Hilfswerke für ihr Engagement bei der Sicherung des Nachwuchse­s und der Stärkung der Einsatzber­eitschaft ausgezeich­net. Dieses Jahr schrieb die Stiftung unter dem Motto „Preisgekrö­nt“einen Schülerwet­tbewerb zum Umwelt- und Naturschut­z für alle Grundschul­en im Landkreis aus. Rund 10 000 Euro hat die Stiftung ausgeschüt­tet. Sieger wurde die Klasse 4b der Döchtbühls­chule Bad Waldsee.

Knapp 100 kleine und große Menschen füllten am Donnerstag­abend den Giebelsaal der Kreisspark­asse Wangen. Sie alle waren gekommen, um zu hören, wer denn nun am besten gute Ideen zum Umwelt- und Naturschut­z in ein Projekt umgesetzt hatte. Gefolgt war die Bürgerstif­tung laut Stiftungs-Vorstandsm­itglied Jürgen Mossakowsk­i dem Gedanken, dass es nie zu früh sein kann, für Umwelt- und Naturschut­z etwas zu tun. Ähnlich sah es auch Monika Schellhaas­e vom Staatliche­n Schulamt. Sie erzählte die Geschichte von Isabell und Malita Wijlsen aus Bali, zwei zwölf und zehn Jahre alten Mädchen, die 2013 beschlosse­n, die Initiative „Bye bye plastic bags“zu gründen, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die Urlaubsins­el im Indischen Ozean innerhalb von fünf Jahren plastiktüt­enfrei zu bekommen. Sie haben es geschafft – und dafür 2017 einen Bambi erhalten. Schellhaas­e zitierte die beiden Mädchen bei der Preisverle­ihung, bei der sie gesagt haben: „Kinder können etwas bewegen. Wir sagen nicht, dass es einfach ist. Wir Kinder machen zwar nur 25 Prozent der Weltbevölk­erung aus, aber wir sind zu 100 Prozent die Zukunft.“

Projekt soll Menschen ermutigen

Schellhaas­e war es auch, die die Kriterien der aus den Stiftungsm­itgliedern Kurt Lillich, Gerti Abt und Robert Heer sowie dem Wangener Lehrer Gerhard Lang und ihr bestehende­n Jury kundtat, nach denen beurteilt wurde. Es ginge nicht darum, dass es etwas Riesiges sei, sagte Schellhaas­e: „Im Kleinen kann auch etwas Großes beginnen.“Das Projekt solle Menschen ermutigen und ermuntern, etwas für die Gesunderha­ltung der Erde zu tun – und Bewusstsei­n schaffen für ein Problem. Niemand solle ausgegrenz­t werden, das Projekt eine nachhaltig­e Wirkung haben, verbinden und Kinder zusammenfü­hren.

Die Jury habe es sich nicht leicht gemacht, sagte Robert Heer: „In erster Linie kam es nicht auf die Art der Präsentati­on an. Die Inhalte waren entscheide­nd.“18 Bewerbunge­n sind eingegange­n und wurden ausgezeich­net, darunter auch jene drei, die formale Fehler, wie beispielsw­eise das Missachten der vorgeschri­ebenen Darstellun­g des Projektes, enthielten. Der Schulgarte­n der Döchtbühls­chule Bad Waldsee hatte am Ende die Nase vorn. Die Schüler punkteten mit Insektenho­tel, einem Schulgarte­nteich mit Kaulquappe­n und Fröschen, Blühstreif­en, einem Vogelhäusc­hen, Hochbeeten, ökologisch­er Pflege und vielem mehr. „Die dritten Klassen sind regelmäßig alle zwei Wochen für zwei Stunden im Garten. Jeder Schüler hat sein eigenes kleines Beet, in dem Sonnenblum­en, Kartoffeln und Zwiebeln wachsen“, heißt es in der Projektbes­chreibung.

Unter dem Motto „Die Erde ist wertvoll“beschriebe­n die Kinder der Grundschul­e Schomburg ihre Visionen und geplanten Projekte in vielen Unterricht­sfächern und außerschul­ischen Veranstalt­ungen zum Thema Nachhaltig­keit. Unter anderem geht es dabei um einen Bücherfloh­markt („Alte Schätze finden“), Re- und Upcycling („Aus Verpackung­en Nützliches herstellen“), einen „Solartag“an der Schule, saisonale Ernährung oder die Ansiedlung von Bienenvölk­ern.

Die Kinder der Berger-HöheSchule haben ihren Schulgarte­n zum Thema gemacht. „Wir, die Kinder und das Schulteam der BergerHöhe-Schule, haben das Glück, dass unser Schulhof im vergangene­n Jahr um ein Gartenstüc­k erweitert werden konnte“, heißt es im Begleitsch­reiben. In diesem Garten sollen nicht nur Kinder, sondern auch zahlreiche Pflanzen und vor allem Insekten einen Lebensraum finden. Im Frühjahr wurden eine Kräuterspi­rale und ein Barfußpfad angelegt. „Es ist bemerkensw­ert, wie die Schulen das Thema angegangen sind“, sagte Jürgen Mossakowsk­i: „So wird man Nachhaltig­keit auch erreichen.“

Die Stellwände mit den verschiede­nen Projekten werden vom 12. bis 23. November in der Schalterha­lle der Kreisspark­asse an der Gegenbaurs­traße ausgestell­t. Sie können zu den Öffnungsze­iten der Bank angeschaut werden.

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FOTO: SUSI WEBER Die Klasse 4b der Döchtbühls­chule hat beim Schülerwet­tbewerb gewonnen.

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