Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Vom Sandkasten aufs Eis
Neues Projekt des Eissportvereins Ravensburg findet bei Aulendorfer Kindern großen Anklang
AULENDORF - An●einem neuen Projekt des Eissportvereins Ravensburg nehmen Kinder des Waldkindergartens Aulendorf und des Kindergartens St. Josef in Tannhausen teil. Noch bis Ende März findet einmal im Monat das Training in der Eissporthalle Ravensburg statt. Auch in dieser Woche übten die Kinder auf dem Eis.
Mit den Worten „Hey, schön, dass Du wieder dabei bist“, werden die Aulendorfer Kinder, die um 9 Uhr in die Halle des Eissportvereins Ravensburg (EVR) stürmen, namentlich von Trainer Alexander Rusch begrüßt, bevor sie eilig in der Umkleidekabine verschwinden. Mit dem Zug sind sie von Aulendorf nach Ravensburg gefahren und dort mit dem Kleinbus des Vereins abgeholt worden.
Helm und Handschuhe sind Pflicht
Die Erzieherinnen Simone Beer vom Waldkindergarten und Katrin Birkhofer vom Kiga St. Josef folgen „ihren“Kindern auf dem Fuß und bedauern sehr, dass ausgerechnet heute etliche Kinder wegen Krankheit nicht teilnehmen können. Dennoch wollen Knie- und Ellenbogenschutz, Helme mit und ohne Gesichtsgitter und natürlich die passenden Schlittschuhe, alles vom Verein gestellt, von den anwesenden Kindern sorgsam ausgewählt und angezogen werden. Auch die mitgebrachten, extra dicken Handschuhe sind Pflicht – und erst mit kompletter Montur dürfen die Kinder aufs Eis.
Während sich die Kinder umziehen, geben die Initiatoren des Projekts, Stefan Miller und Marc Vorderbrüggen, Auskunft über die Intension, die hinter dem Projekt steht: „Wir vom EVR wollen mit dieser Aktion den Kindern das Eislaufen nahebringen und zeigen, dass es neben Fußball, Leichtathletik und den üblichen Sportarten noch etwas anderes gibt.“Beim Eislaufen sei das Hinfallen, Aufstehen und Weitermachen wichtig. „Das ist eine wichtige Lebenserfahrung, die vielen Kindern heute fehlt“, erklärt der ehrenamtlich tätige Koordinator Miller, und Vorderbrüggen fügt hinzu, dass die Kinder heute kaum Gelegenheit hätten, einmal hart zu fallen und wieder aufzustehen
Fallen, Aufstehen, Weitermachen
Dann kommen die Kids aus der Umkleide. Am Eingang zur Eisfläche werden sie bereits von drei ehrenamtlichen Helferinnen, dem FSJler Jonas und Trainer Rusch erwartet. Trippelnd begeben sich die Kinder vorsichtig auf das Eis. Ups!, so einfach ist das nicht. Gleich mehrere fallen auf die Knie oder setzen sich ungewollt auf den Hosenboden. Sogleich werden sie vom Trainer und den Begleitern ermuntert, wieder aufzustehen: „So wie wir das letztes Mal geübt haben!“Wurde doch bei den letzten beiden Besuchen im Eisstadion in erster Linie das äußerst wichtige Fallen und Aufstehen geübt. Trippelnd, auf den Knien rutschend, sich aufrichtend, auf den Kufen balancierend, versuchen die Kinder, dem Trainer zu folgen.
Am Rand der Eisfläche, wo ansonsten die Eishockeystars ihren Platz haben, stehen heute die beiden Aulendorfer Erzieherinnen und freuen sich riesig über die Fortschritte ihrer Schützlinge. Nach aufmunternden Worten des Trainers stellen sich die Kinder fröhlich neuen Herausforderungen und sammeln weiter begeistert die ausgestreuten Pucks. Bei all dem Geschehen hat Trainer Rusch die Verfassung der Kinder stets im Blick und reagiert entsprechend mit einer Pause. Die Aulendorfer Kinder seien äußerst „taff“und würden super mitmachen, bestätigt der Trainer. Wie die Erzieherinnen erzählen, seien die Trockenübungen, zu denen die EVR-Verantwortlichen sogar extra nach Tannhausen gekommen seien, äußerst effektiv gewesen.
Seit Ende September bis März kommen die Kinder nun einmal im Monat zum Training nach Ravensburg. Die Zeiten, die hierfür zur Verfügung stehen, sind abhängig von den von der Stadt Ravensburg genehmigten „Eiszeiten“, wie die Verantwortlichen des Vereins mitteilen.