Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ravensburger Kitas müssen wachsen
Neue Betreuungsplätze werden schon nachgefragt, bevor sie überhaupt geschaffen sind
RAVENSBURG - Die Kindertagesstätten in Ravensburg müssen wachsen. Aktuell können 2280 Kinder betreut werden, so das Sozialamt der Stadtverwaltung. Doch auch das reiche langfristig nicht aus. Vor allem bei der Kleinkindbetreuung könnte demnach eine Übergangslösung nötig werden, um den Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze für unter Dreijährige zu erfüllen.
Seit dem 1. August 2013 gibt es für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Neu geschaffene Kinderbetreuungsplätze werden in Ravensburg nach Angaben des Sozialamtes schon stark nachgefragt, bevor sie überhaupt eingerichtet sind. Ein Grund dafür dürfte sein, dass viele Familien in neue Wohngebiete in Ravensburg gezogen sind und ziehen werden.
„Wir haben Druck im Kessel“, sagte Bürgermeister Simon Blümcke am Mittwochabend in der Sitzung des Ravensburger Sozialausschusses. Im kommenden Jahr könnte es im Bereich der Kleinkindbetreuung knapp werden. „Wenn es eng wird, müssen wir sehr schnell über Interimsmöglichkeiten nachdenken“, sagte Timo Hartmann vom Sozialamt der Stadt. Man werde in so einem Fall versuchen, Räume der Stadt zu nutzen oder anzumieten, um vorrübergehende Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen. Nur im Notfall könnten es auch eine Containerlösung für eine Übergangszeit geben.
Eine Übersicht über die laufenden und geplanten Ausbauarbeiten an Kindertagesstätten und Kindergärten.
Markuskindergarten:
Der Anbau steht bereits. Ende November soll alles fertig sein. Dann ziehen die Kinder in das neue Gebäude um, damit ältere Gebäudeteile innen erneuert werden können. Im September 2019 soll der Kindergarten auf dem neuesten Stand sein und eine dritte Gruppe entstehen. Zusätzliche U3- und Ü3-Plätze entstehen. Gegenüber könnte ein Neubau für zwei Gruppen entstehen, 2019 soll mit der Planung begonnen werden, heißt es von Seiten der Stadt.
Casa Elisa:
Die Kindertagesstätte Casa Elisa in den Räumen des ehemaligen Kinderkrankenhauses wird um zwei Gruppen erweitert. Dadurch stehen voraussichtlich ab März 2019 zusätzliche U3- und Ü3Plätze zur Verfügung.
Für die Erweiterung wurden Räume des ehemaligen Kleiderladens des Deutschen Roten Kreuzes umgebaut. Die zusätzlichen Ü3-Plätze stehen laut Stadtverwaltung voraussichtlich ab Ende November zur Verfügung.
Villa Kunterbunt: Montessori-Kinderhaus Schwalbenbach:
Seit September gibt es in den Räumen des Alpenland-Seniorenzentrums in der Weststadt eine Kita-Gruppe. Eine zweite Gruppe soll es ab Januar 2019 geben. Es sind U3- und Ü3- Plätze neu entstanden.
Waldkitas:
Im Lauf des Jahres wurde eine neue Gruppe am Hirscheck gegründet. Außerdem gibt es zwei Waldspielgruppen. Ü3-Plätze sind neu entstanden. Alle Waldkitas bieten jetzt Plätze für Ü3- und U3Kinder.
Nordstadt:
Der Standort des Kindergartens St. Ludmilla soll nach Angaben der Stadtverwaltung abgestoßen und der Kindergarten mit dem Standort St. Andreas zusammengelegt werden. Derzeit werde untersucht, ob St. Andreas erweitert werden kann. Für die Kita Purzelbaum werden immer noch Ersatzräume gesucht.
Rinker-Areal:
Auf dem RinkerAreal könnte eine Kita mit vier Gruppen für Ü3- und U3-Kinder entstehen. Welcher Träger die Kita betreibt, entscheidet der Gemeinderat voraussichtlich am 19. November.
In Schmalegg soll 2019 mit der Planung eines KitaNeubaus für fünf Gruppen begonnen werden. In Obereschach plant das diakonische Unternehmen Die Zieglerschen derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Squash-Halle eine Kita für vier Gruppen. Auch in Oberzell werden wegen der Entwicklung von Wohngebieten zusätzliche Kita-Plätze benötigt. Die Alte Schule könnte grundsätzlich als Kita genutzt werden, so die Stadt. Noch stehe nichts fest, verschiedene Grundstücke würden in Bezug auf einen Neubau geprüft, heißt es.
Ortschaften: