Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Der Volleyball-Clasico
VfB Friedrichshafen empfängt heute im Bundesliga-Topduell die Berlin Recycling Volleys
FRIEDRICHSHAFEN - Nach vier Spieltagen der neuen Saison stehen sie im Bundesliga-Ranking aktuell zwar „nur“auf den Plätzen zwei und drei. Dennoch zählen der VfB Friedrichshafen und die Berlin Recycling Volleys seit vielen Jahren zu den beiden Topklubs der deutschen Volleyballszene. Heute Abend schlagen beide Mannschaft ab 18.30 Uhr (live auf Sport1/Free TV) in der Häfler ZF-Arena auf. Dem Sieger winkt, zumindest bis zum Wochenende, die Tabellenführung. Auf dem Papier geht der VfB favorisiert ins Spiel.
Mitte Oktober erwischte die Mannschaft von VfB-Chefcoach Vital Heynen mit drei klaren Dreisatzerfolgen beim Ligakonkurrenten TV Rottenburg sowie vor heimischer Kulisse gegen VCO Berlin und den Volleyball Bisons Bühl einen optimalen Saisonstart. Ende des Vormonats gaben die Häfler ihre Visitenkarte beim Aufsteiger Helios Grizzlys Giesen ab – und kamen dabei mit einem blauen Auge davon. 3:2 hieß es nach mehr als zwei Stunden Spielzeit am Ende für die Gäste vom Bodensee. Womöglich war es ein kleiner Dämpfer zur rechten Zeit für die erfolgsverwöhnten Friedrichshafener Spieler. Die nahmen am Wochenende nach dem knappen Tiebreakerfolg in der Volksbank-Arena Hildesheim locker die erste Pokalhürde und stehen nach dem zweiten, siegreich gestalteten Aufeinandertreffen der Saison gegen Rottenburg im Viertelfinale.
Nun empfangen die Mannen von Heynen am Donnerstagabend keinen Geringeren als die BR Volleys zum Spitzenspiel des fünften Spieltags der Hauptrunde in der Volleyball-Bundesliga. Wie gegen Rottenburg, hatten die Häfler Volleyballer in der noch jungen Spielzeit auch gegen Berlin schon das Vergnügen. Am 28. Oktober traten die beiden Schwergewichte im deutschen Volleyballsport im Supercup gegeneinander an. Nach schwachem Beginn (17:25) gewann der VfB die drei folgenden Sätze und heimste mit dem 3:1-Sieg den ersten Saisontitel ein. In Spiellaune präsentierte sich damals Bartlomiej Boladz: Der VfB-Diagonalangreifer steuerte nicht weniger als 24 Punkte zum Sieg des amtierenden Pokalsiegers über den amtierenden Deutschen Meister bei.
Nun werden die Karten im „Duell der Giganten“, wie die BRV-Verantwortlichen auf ihrer Homepage schreiben, beim „Kräftemessen am Bodensee“neu gemischt. Für den Hauptstadtklub ist es die erste von drei wegweisenden Partien innerhalb einer Woche – nach Friedrichshafen warten am Sonntag die United Volleys Rhein-Main und Mitte kommender Woche der belgische Meister Greenyard Maaseik im ersten Champions-League-Gruppenspiel auf die Mannschaft von Cedric Enard. „Danach wissen wir definitiv, wo wir stehen“, lässt der Berliner Cheftrainer verlautbaren. Der musste, neben zwei Dreisatzerfolgen über den Hauptstadtkonkurrenten VCO Berlin und Giesen sowie einem 3:1Heimsieg über Herrsching, bereits die erste Saisonniederlage hinnehmen. Ausgerechnet beim ersten Heimspiel in der Max-SchmelingArena am 18. Oktober gegen Düren setzte es ein schmerzliches 2:3.
Benjamin Patch wieder an Bord
„Auf dem Zettel hat Berlin die größere individuelle Qualität“, wird Heynen mit Blick auf den Kader der Haupstädtler beim anstehenden deutschen Volleyball-Klassiker zitiert. Die werden gestärkt die Reise von der Spree an den Bodensee antreten: mit dem wiedergenesenen Diagonalangreifer Benjamin Patch und womöglich auch mit Moritz Reichert. Der Ex-Häfler Außenangreifer soll, nach überstandenem doppelten Bänderriss wieder halbwegs fit sein.
Neben Zenit St. Petersburg und Ach Volley Ljubljana steht Chaumont VB 52 HM als dritter Gruppengegner des VfB in Pool C der Gruppenphase der 2019 Volleyball Champions League fest. Nach dem 3:0-Hinspielerfolg setzte sich der französische Klub in der Qualirunde zur europäischen Königsklasse am Dienstag auch im Rückspiel gegen Novi Sad in drei Sätzen (25:23, 25:23, 25:17) durch.