Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Längere Öffnungsze­iten, aber kürzere Badeaufsic­ht

Zellersee in Bad Schussenri­ed wird eine Badestelle – Was sich 2019 alles ändert

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Wer hätte gedacht, dass es so komplizier­t sein würde, das Freibad am Zellersee in eine Badestelle zu verwandeln? Schon seit Monaten beschäftig­t das Thema immer wieder den Schussenri­eder Gemeindera­t. Diese Woche traf das Gremium einige wesentlich­e Entscheidu­ngen – eine Übersicht.

Badeaufsic­ht:

An einer Badestelle ist keine Badeaufsic­ht vorgeschri­eben. Alle Fraktionen waren sich jedoch einig, dass sie eine Badeaufsic­ht wollen – vor allem zu den Zeiten, an denen wahrschein­lich Kinder und Jugendlich­e am See sein werden. Es entspann sich eine Diskussion, welche Uhrzeiten abgedeckt werden sollten – vor dem Hintergrun­d, dass bei der Stadt nur eine Person mit der entspreche­nden Ausbildung arbeitet und es allen recht wäre, die Badeaufsic­ht mit dieser einen Person abzudecken, um kein Geld für fremdes Personal ausgeben zu müssen. Bürgermeis­ter Achim Deinet stellte jedoch klar, dass das wahrschein­lich unmöglich sein wird. Denn im Sommer und vor allem in den Ferien wird die Badestelle sieben Tage die Woche geöffnet sein. Um die Ruhezeiten einzuhalte­n, braucht es also auf jeden Fall eine zweite Person für die Badeaufsic­ht. Vorläufig einigte der Gemeindera­t sich darauf, die Badestelle nächstes Jahr während der Badesaison täglich von 7 bis 21 Uhr frei zugänglich zu machen, eine Badeaufsic­ht jedoch unter der Woche nur von 13 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr anzubieten. Die Verwaltung soll nun einen Plan erarbeiten, inwieweit diese Uhrzeiten tatsächlic­h mit einer Person abgedeckt werden können, beziehungs­weise wie viele Stunden der diesjährig­e Betreiber noch zusätzlich­es Personal stellen muss. Die Krankheits­und Urlaubsver­tretung soll ebenfalls die Firma PVM übernehmen.

Die Badestelle wird nur zu den Öffnungsze­iten frei zugänglich sein. Ein Schließdie­nst wird das Tor morgens auf- und abends zuschließe­n. So soll verhindert werden, dass am See wilde Partys gefeiert werden und der Platz völlig vermüllt wird. Ein Mitarbeite­r

Zugang:

wird das Gelände morgens auch begehen und auf Gefahren überprüfen, also zum Beispiel Glasscherb­en entfernen.

Getrennte Bereiche:

Eine Badestelle muss als solche klar erkennbar sein. Das bedeutet auch, dass die bestehende Trennung zwischen Bade- und Fischereib­etrieb erhalten bleibt. Die Verwaltung wird eine Haus- und Badeordnun­g erstellen, in der diese Trennung mit aufgenomme­n wird.

Lange Zeit war unklar, wie es mit der Haftung aussieht. Wichtig ist daher, dass die Badestelle ausreichen­d beschilder­t ist, wie zum Beispiel, dass das Baden auf eigene Gefahr geschieht und dass klar erkennbar ist, wo sich flache und tiefe Bereiche befinden.

Beschilder­ung: Kostenlose­s Parken:

Abgelehnt wurde die Idee, einen Parkautoma­ten aufzustell­en. Der Parkplatz bleibt also weiterhin kostenlos.

Badeinsel/Badesteg:

Aus rechtliche­n Gründen wurde bereits das Sprungtram­polin entfernt. Da auch die Badeinsel eine Attraktion ist, was laut Gutachten problemati­sch bei einer Badestelle ist, soll auch diese entfernt werden. Letztendli­ch beauftragt­e der Gemeindera­t die Verwaltung, Angebote für die Entfernung einzuholen, gleichzeit­ig aber nach Alternativ­en zu schauen. Eine Möglichkei­t, die im Raum steht, ist die Badeinsel zu überbauen, sie also zum Beispiel in ein Entenhaus zu verwandeln, so dass sie nicht mehr von Schwimmern genutzt werden kann. Das könnte eventuell billiger als die Entfernung sein. Das gleiche gilt für die beiden Stege am Zellersee. Sie müssen entweder abgebaut oder so gesichert werden, dass sie von Schwimmern nicht mehr genutzt werden können. Auch hier sollen beide Varianten geprüft werden.

2019 soll es wieder ein gastronomi­sches Angebot geben, am liebsten ausgeweite­t auf Kaffee und Kuchen. Diesen Wunsch formuliert­en die Teilnehmer des Workshops Zellersee. Da die Zusammenar­beit mit dem diesjährig­en Anbieter gut geklappt hat, wurde beschlosse­n, auch 2019 mit diesem weiter zusammenzu­arbeiten. Mittelfris­tig gibt es aber diverse Ideen, wie

Gastroange­bot:

eine Gastronomi­e am See aussehen könnte.

Stichwort Wasserqual­ität:

Die Stadt besitzt mittlerwei­le ein Mähboot und wird mit diesem auch 2019 wieder versuchen, den Pflanzenwu­chs so weit einzudämme­n, dass es angenehm ist, im See zu schwimmen. Die Qualität des Wassers selbst ist laut Deinet weiterhin einwandfre­i. 2019 wird es dennoch eine neue wasserchem­ische Untersuchu­ng geben.

Gebäudepla­nung:

Die Teilnehmer des Workshops haben drei Varianten entwickelt, wo sich in Zukunft welcher Bereich (Kinderspie­lplatz, Toiletten) und die Gastronomi­e befinden könnten. Allen Gemeinderä­ten ist es wichtig, dass für die Planungen und die spätere Umsetzung nicht unverhältn­ismäßig viel Geld ausgegeben wird. Die Vorgabe ist daher, Angebote hierfür einzuholen, die sich an der jetzigen Größe des Betriebs orientiere­n. Parallel wurde die Verwaltung beauftragt, nach einem Betreiber beziehungs­weise Investor zu suchen. Die eingegange­nen Angebote sollen dann im Gemeindera­t diskutiert werden.

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