Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neureuther bleibt das Pech treu: Daumen gebrochen
LEVI (SID/dpa) - Levi, sagt Felix Neureuther unverblümt, „ist ein Scheißhang“. Neureuther meinte damit bislang eher die Beschaffenheit der „Black“, der Weltcup-Piste vor Ort, doch am Freitag wird er das wohl im übertragenen Sinne gedacht haben, denn: Zwei Tage vor seinem geplanten Comeback zog sich der 34-Jährige beim Training im finnischen Skigebiet 170 Kilometer nördlich des Polarkreises einen Bruch des Grundgelenks im rechten Daumen zu.
Ein Start am Sonntag ist nahezu ausgeschlossen, aber Neureuther will das Training am Samstag noch abwarten. Es werde an einer Möglichkeit gearbeitet, seine Hand so mit dem Skistock zu verbinden, dass sich der Daumen nicht bewegen kann. „Die Ärzte sagen eigentlich, dass es nahezu unmöglich ist, den Schmerz da so wegzubringen, dass das Skifahren Sinn macht“, sagte Neureuther.
Die Verletzung holte sich Neureuther im Training, als er mit der Hand in einem Loch im Schnee hängen blieb. „Der Knochen ist rausgebrochen, hinten am Grundgelenk vom Daumen ist es luxiert. Der Daumen ist null stabil“, berichtete Neureuther. „Das ist schon sehr frustrierend, weil ich mich gut vorbereitet habe und mich das erste Mal wieder körperlich hundertprozentig fit gefühlt habe.“
Nach seiner Rückkehr aus Finnland wird sich Neureuther auf jeden Fall einer Operation unterziehen müssen, eine weitere Verzögerung seines Comebacks nach dem Kreuzbandriss Ende November 2017 scheint unausweichlich. Vor drei Wochen war schließlich schon der Riesenslalom zum Saisonauftakt in Sölden ausgefallen. Schon damals wäre Neureuther „bereit gewesen“, doch das Rennen wurde wegen schlechten Wetters abgesagt – wie 2017. Im vergangenen Jahr freilich gewann Neureuther gleich danach. In Levi.