Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Keine Angst vor der Internetkonkurrenz
sagt die Chefin, „und werden es immer mehr.“Ein Kunde steht bei den Kochbüchern, ein Frauengrüppchen unterhält sich vor den Frauenromanen. Jemand bezahlt und plaudert noch ein wenig über den Sportkurs, von dem er gerade kommt. Zu dritt wird hier an diesem Werktagmorgen bedient. Aaron Hedrich hat morgens die Lieferungen ausgepackt, den Laden aufgeräumt und kümmert sich jetzt um Bestellungen. Dass er sich auch „künstlerisch betätigen“darf und bei der Deko einbringen, findet er gut. Dass er mitbekommt, wie Vertreterbesuche ablaufen, wie Lesungen oder Angst vor Internetkonkurrenz wie Amazon? „Nicht wirklich“, so Lorinser. „Bei uns kann man bis abends um halb sechs ein Buch bestellen und es morgens versandkostenfrei abholen, das wird viel genutzt und schafft nicht einmal Amazon.“Und die Zunahme von EBooks? „Wir verkaufen selbst ein EBook-System“sagt sie, „das kann man selbstverständlich nicht ignorieren.“Sie weiß aber auch, „dass der E-Book-Absatz wieder stagniert und dass viele unserer Kunden, ein E-Book nur auf Reisen mitnehmen und ansonsten das Haptische brauchen, das heißt, es lieben, ein Buch aus Papier in den Händen zu halten.“Ganz davon abgesehen, erzählt sie, seien Bildbände, Kochbücher, Literatur zu Gesundheit oder Pflanzen oder auch Reiseführer als E-Book nicht beliebt. „Außerdem ist das Gespräch bei uns wahnsinnig wichtig.“Das hat Aaron Hedrich längst gelernt. Auch er sieht die Stärke seines Berufs im „persönlichen Kontakt“.