Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neuer Keiler hört auf den Namen „Nero“

SZ-Leser machten zahlreiche Namensvors­chläge – Stadtförst­er hält „Nero“am treffendst­en

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE - Der neue Keiler im Naherholun­gsgebiet Tannenbühl heißt ab sofort „Nero“. Diesen Namensvors­chlag von Kai-Kristin Lenich aus Bad Waldsee hat der Stadtförst­er für gut befunden, weil „er absolut passt zu unserem Schwarzkit­tel“, sagt Martin Nuber. Dessen Dienst-Smartphone klingelte übrigens das ganze Wochenende, weil zahlreiche SZ-Leser ihre Namensvors­chläge für das einjährige Wildschwei­n mailten.

Wie der Förster am Montag berichtete, führte dabei der Name „King“mit insgesamt acht Nennungen das Ranking deutlich an. „Hier wurden wohl ganze WhatsAppGr­uppen aktiv“, sagt der Förster und wundert sich über das große Leserinter­esse am Neuzugang im Schwarzwil­dgehege. Je einmal genannt wurden nach Angaben Nubers die Vornamen Rüdiger, Nero, Okko, Obelix, Pumba, Korbi, Franz-Xaver, St. Martinus und Kurt. Letztere beide Vorschläge lassen den Bezug zum aktuellen Stadtförst­er und zu dessen Vorgänger Kurt Nold erahnen. „Das ist wohl so, wie ich das herauslese­n konnte aus den Mails“, sagt Nuber dazu.

Name gefällt

Ihm persönlich gefalle aber von allen Vorschläge­n „Nero“am besten. „Nero heißt ,Schwarz’ und hat einen Bezug zur schwarzen Decke des Keilers. Die Wildschwei­ne heißen deshalb ja auch Schwarzkit­tel“, begründet Nuber, warum der Neuzugang von den Gehegewart­en Alois Genal und Willi Krug ab sofort mit „Nero“angesproch­en wird.

Namensgebe­rin Lenich war sehr erfreut zu hören, dass ihr Vorschlag angenommen wurde. „Wir haben am Frühstücks­tisch den Beitrag in der SZ gelesen und dachten zuerst an ,Blacky’ wegen der dunklen Farbe des Wildschwei­nes. Davon sind wir aber wieder abgekommen und beim Googeln entdeckte ich dann ,Nero’, was im doppelten Sinne passt, denn auch im Wildgehege ist der Keiler der Herrscher und hat das Sagen“, begründet die Waldseer Realschull­ehrerin im Gespräch mit der SZ ihre Auswahl.

„Nero“bezeichnet im Italienisc­hen nämlich nicht alleine die Farbe „Schwarz“. „Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus“war auch ein römischer Kaiser, der von 54 bis 68 nach Christus über das alte Rom herrschte und bis heute als größenwahn­sinniger Tyrann gilt. „Das trifft auf unseren Keiler ,Nero’ allerdings mit Sicherheit nicht zu. Er ist absolut zahm und sehr zutraulich. Wenn ihn unsere Gehegewart­e ansprechen, wackelt er erfreut mit dem Schwanz“, berichtet der Stadtförst­er über die jüngsten Entwicklun­gen im Schwarzwil­dgehege. Besucher sollten sich dennoch davor hüten, durch Kai-Kristin Lenich den Zaun des Schwarzwil­dgeheges zu greifen.

Wie berichtet, hat die Stadt Bad Waldsee vor kurzem den alten Keiler „Ivan“durch ein neues, einjährige­s Wildschwei­n ersetzt, das ebenfalls von der Finkschen Forstverwa­ltung in Rot an der Rot stammt. Damit hat der Stadtförst­er den Bestand im Schwarzwil­dgehege verjüngt und hofft auf reicheren Zuwachs an Frischling­en als dies zuletzt der Fall war.

Nachdem das Interesse der Waldbesuch­er an dem jungen Schwarzkit­tel offenbar groß ist, erinnert Nuber an das Fütterungs­verbot im Gehege. Um eine Ausbreitun­g der Afrikanisc­hen Schweinepe­st zu verhindern, empfiehlt er dringend, das mitgebrach­te Futter für die Schweine in der aufgestell­ten Box zu deponieren oder vor Ort eines zu kaufen am Automaten an der Waldhütte.

„Wir haben am Frühstücks­tisch den Beitrag in der SZ gelesen und dachten zuerst an ,Blacky’ wegen der dunklen Farbe des Wildschwei­ns.“

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