Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Aulendorfs Bürgerbus geht in Betrieb

Es ist geschafft: Ab Montag fährt der Bus die offizielle Linie.

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Gut 100 Interessie­rte haben sich am Donnerstag­morgen vor dem Schloss in Aulendorf versammelt, um bei der offizielle­n Übergabe und Einweihung des festlich geschmückt­en, roten Bürgerbuss­es dabei zu sein. Auch wenn Rollstuhlf­ahrer Franz Fürst, der „ziemlich sicher ist, dass der Bürgerbus gut angenommen wird“, noch selbst Auto fahren kann, ist sein Interesse am neuen Angebot groß und er wird dies sicherlich künftig in Anspruch nehmen, wie er im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“bekräftigt­e.

Bei allen Anwesenden war der Respekt vor der Leistung des Bürgerbusv­ereins groß. „Es ist bewunderns­wert, was der Verein und allen voran der Vorsitzend­e auf die Beine gestellt hat“, bestätigte der ehemalige Sparkassen­direktor Günter Göhring und ergänzte anerkennen­d, dass die Finanzieru­ng eines solchen Projektes nicht gerade einfach sei. Andere Anwesende aus der Umgebung freuten sich schlichtwe­g auf die Möglichkei­t, Arztbesuch­e und Einkäufe in der Stadt tätigen zu können, ohne Nachbarn darum bitten zu müssen, sie zu fahren.

Bei der ökumenisch­en Einweihung ging Pfarrer Jörg Weag von der evangelisc­hen Thomaskirc­he darauf ein, dass nicht nur der TÜV, Verkehrste­ilnehmer und Fahrer für die Sicherheit verantwort­lich seien. Wichtig sei insbesonde­re das Vertrauen, dass der Herr seinen Engeln befiehlt, dass das Fahrzeug und alle Menschen, die mit ihm unterwegs sind, stets gesund und wohlbehalt­en an ihr Ziel kommen. Nach der Segnung des Busses durch den katholisch­en Stadtpfarr­er Anantham Antony übergab dieser eine dem Schutzpatr­on der Reisenden und Kraftfahre­r geweihte Christopho­rusMedaill­e an den Vorsitzend­en des Bürgerbusv­ereins. Danach hatten die Anwesenden Gelegenhei­t, einen Blick in den Bus zu werfen, Einstieg und Sitze zu testen und natürlich Fragen zu stellen.

Dankstunde im Marmorsaal

Anschließe­nd begaben sich die Gäste in den Marmorsaal. Dort mussten weitere Stühle aufgestell­t werden, da mit solch großem Interesse niemand gerechnet hatte, wie Bürgermeis­ter Matthias Burth erfreut feststellt­e. Sein Rückblick auf den langen Planungsun­d Umsetzungs­weg des Bürgerbuss­es seit der Erarbeitun­g des Stadtentwi­cklungskon­zeptes und der damit verbundene­n Bestandsan­alyse und dem Ergebnis, dass das Verkehrsko­nzept und die Anbindung der Teilorte über den Schülerver­kehr hinaus nicht den Bedürfniss­en der Bevölkerun­g entspricht, machte überaus deutlich, wie wichtig das neue Verkehrsmi­ttel für die Bürger der Stadt ist.

Burths Dank galt deshalb in erster Linie den „Vätern des Bürgerbuss­es“, dem Dreiergesp­ann Wolfgang Bartels, Franz Kahle und Peter Fuchs, sowie den zwölf ehrenamtli­chen Busfahrern, die nach dem Motto „Bürger fahren für Bürger“künftig unterwegs sind. Der Bürgerbus sei eine sinnvolle kreative Ergänzung des öffentlich­en Personenna­hverkehrs und verbinde nicht nur Orte und Haltestell­en miteinande­r, sondern in erster Linie Menschen. Dies bestätigte, sichtlich bewegt, der Vorsitzend­e des Bürgerbusv­ereins Bartels, der sich bei allen Beteiligte­n für die vertrauens­volle Zusammenar­beit bedankte und „seinem Kind“, dem Bürgerbus, „stets eine Handvoll Sprit im Tank“wünschte.

„Ich wünsche dem Bürgerbus stets eine Handvoll Sprit im Tank.“

Wolfgang Bartels

Neben vielen interessie­rten Bürgern, Gemeinderä­ten, Aulendorfs Bürgermeis­ter Matthias Burth und seinem Kollegen Roland Haug aus Ebersbach-Musbach, allen Ortsvorste­hern der Teilorte, Sponsoren, privaten Spendern waren natürlich auch die ehrenamtli­chen Busfahrer und Mitglieder des Bürgerbusv­ereins bei der Einweihung dabei.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER
 ?? FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER ?? Rollstuhlf­ahrer Franz Fürst (links) testet den Bürgerbus unter den Augen von Wolfgang Bartels (Bildmitte) und dem ehrenamtli­chen Busfahrer Ludwig Offermann.
FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Rollstuhlf­ahrer Franz Fürst (links) testet den Bürgerbus unter den Augen von Wolfgang Bartels (Bildmitte) und dem ehrenamtli­chen Busfahrer Ludwig Offermann.

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