Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kellerduell in Oberzell
Für den SVO, zuletzt in der Landesliga nicht von Erfolg verwöhnt, ist ein Sieg gegen Kißlegg Pflicht
OBERZELL - Kellerduell in Oberzell: Der SVO erwartet am Samstag um 14.30 Uhr den Tabellenletzten, die SG Kißlegg. „Ein Sieg muss her“, sagt Achim Pfuderer, der Trainer der Oberzeller. „Egal wie!“
Fangen wir mit einem Blick auf die Statistik an – speziell auf die Auswärtsbilanz der Kißlegger in der laufenden Saison: Der Aufsteiger hat noch keinen einzigen Punkt auf fremdem Platz geholt. Noch krasser bringt die Torbilanz die Schwäche der Kißlegger auf den Punkt, wenn sie kein Heimspiel haben: 1:28 Treffer stehen in den sechs Auswärtsspielen zu Buche – und das eine Tor auf der Habenseite war ein Eigentor von Weilers Dominik Dieing.
Achim Pfuderer nimmt das zwar zur Kenntnis, aber „über die Auswärtsbilanz der Kißlegger denke ich nicht nach“, meint der Coach des SVO. „Dafür ist der Fußball zu schnelllebig.“Und in Oberzell wird man auch registriert haben, dass die Formkurve der Kißlegger zuletzt nach oben zeigte: Vier Punkte in den letzten drei Spielen – die SGK hat aktuell ihre beste Phase. Der Saisonstart war beim Aufsteiger nach Punkten gerechnet völlig missraten – erst am achten Spieltag gab’s den ersten Zähler. Der 4:3-Sieg gegen die TSG Balingen II vor drei Wochen sorgt zumindest dafür, dass die Allgäuer noch nicht alle Hoffnung fahren lassen mussten.
Klar ist: Beide Mannschaften müssen das Kellerduell – es spielt der 13. gegen den Letzten – gewinnen. Allerspätestens jetzt ist Abstiegskampf angesagt für den SV Oberzell. „Da ist Druck – dem müssen wir uns stellen“, sagt Pfuderer. „Wir wissen alle, wie schwer solche Spiele sind.“Auch die Oberzeller werden kein überbordendes Selbstbewusstsein mitbringen – durch das 0:2 beim VfB Friedrichshafen sind sie auf einen Abstiegsplatz abgerutscht.
Sieben Spiele ohne Sieg
„Das war eine verdiente Niederlage“, findet der Trainer im Rückblick. „Wir haben uns zu Beginn der Partie zu wenig zugetraut, haben durch individuelle Fehler Tore kassiert und im Gegenzug selbst hundertprozentige Chancen nicht genutzt. Die zweite Halbzeit war besser, aber nicht genug, um das Spiel noch drehen zu können.“Siebenmal blieb der SVO zuletzt ohne Sieg, in den letzten drei Partien hat die Mannschaft nur ein einziges Tor erzielt. Das soll gegen Kißlegg anders werden. Aber wie? „Es gibt einige Überlegungen, aber die bleiben bis Samstag unter Verschluss“meint Pfuderer. Nur so viel: „Wir wollen viel Ballbesitz, das Spiel breit machen, die Spielkontrolle – wir müssen das Spiel aktiver gestalten.“Gleichzeitig wollen die Oberzeller aber auch nicht die ersten sein, gegen die die SGK ihr erstes Auswärtstor erzielt.
Personell werden sich kaum Veränderungen ergeben. Der Stand bei den Verletzten: Torwart Sven Benno ist wieder ins Training eingestiegen, Muhammed Furkan Ata kam bereits beim VfB wieder eine Halbzeit zum Einsatz, für Sinan Birinci wird es für die Partie gegen die Kißlegger noch nicht reichen.