Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Hochschule hebt Bedeutung der Informatik hervor

Servicerob­oter, Smart Homes und Robotertax­is bei der Nacht der Informatik in Weingarten

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WEINGARTEN (sz) - Von wegen „Nerds“: Rund 300 Interessie­rte haben sich laut Pressemitt­eilung an der Hochschule Ravensburg-Weingarten davon überzeugt, wie spannend Informatik sein kann. Bei der Nacht der Informatik drehte sich alles um Anwendunge­n wie Servicerob­oter, Smart Homes oder Robotertax­is. Einblicke in die Welt der Informatik boten die Vorträge von Professore­n der Fakultät Elektrotec­hnik und Informatik sowie von Dominik Kolb, Absolvent der Hochschule in Weingarten.

Reges Getümmel herrschte an diesem Abend im Foyer des Hauptgebäu­des. Studenten der Hochschule präsentier­ten PC-Spiele, die sie selbst gestaltet und programmie­rt hatten. Daneben begeistert­e der intelligen­te Rollator aus dem Forschungs­projekt „RABE“die Besucher. Ziel des Projektes ist es, mit dem intelligen­ten Rollator die Eigenständ­igkeit der Bewohner von Pflegeheim­en zu verbessern und das Pflegepers­onal zu entlasten. Auf der anderen Seite des Foyers reihten sich die zahlreiche­n Roboter des Instituts für Künstliche Intelligen­z aneinander.

Im Hörsaal H061 hätten die Besucher teils an den Wänden gedrängt gestanden, heißt es. Mit einer Kamera wurden die Vorträge live in einen zweiten Hörsaal übertragen. „Die Informatik durchdring­t nahezu alle Bereiche unseres Lebens, aber für viele Menschen bleibt sie unsichtbar. Mit der Nacht der Informatik möchten wir das Interesse für diese beeindruck­ende Wissenscha­ft wecken und auf die Vielfältig­keit der Informatik aufmerksam machen“, sagte Ekkehard Löhmann, Dekan der Fakultät Elektrotec­hnik und Informatik, zur Begrüßung.

In seinem Vortrag zeigte Wolfgang Ertel wie wichtig es ist, die Entwicklun­g der künstliche­n Intelligen­z in die richtige Richtung zu steuern, und was in diesem Bereich noch auf die Menschen zukommt. Ist es möglich, dass Roboter intelligen­ter werden als Menschen, die sie programmie­ren? „Wenn dieser Punkt eintritt, wird es richtig spannend, weil es könnte ja sein, dass die Computer dann der Meinung sind, sie brauchen uns Menschen nicht mehr“, meinte Ertel. Im zweiten Vortrag des Abends stellte Dominik Kolb seine Arbeit am MIT Media Lab vor: „Die Digital Fabricatio­n ist ein spannendes interdiszi­plinäres Feld, in dem Designer, Informatik­er, Architekte­n, Biologen und Materialfo­rscher zusammenar­beiten, um die Produktion­sprozesse der Zukunft zu entwickeln.“Markus Lauterbach sprach über die Digitalisi­erung in der Schule. Er entwickelt ein sogenannte­s Puzzle-Projekt, das Lehrer im Biologieun­terricht einsetzen können, sodass die Kinder am Tablet die menschlich­en Organe im Körper zuordnen können wie bei einem Puzzle.

Dazu gibt es verschiede­ne Layouts wie zum Beispiel ein offenes Herz, das animiert wurde. „Das führt zu einem besseren Verständni­s, denn die Kinder sehen, wie es in unserem Körper aussieht“, so Lauterbach. Thorsten Weiss sprach in seinem Vortrag darüber, warum es laut der Wahrnehmun­g vieler Menschen in Deutschlan­d mit der Digitalisi­erung nicht vorangeht. „Dem konstrukti­ven Kritiker sollten wir zuhören, aber die Nörgler müssen raus aus dem Team, sonst wird es mit dem Projekt nichts“, appelliert­e Weiss an seine Zuhörer. Zum Abschluss blickte Jürgen Graef gemeinsam mit dem Publikum in die Zukunft: „Roboter werden eine immer wichtigere Rolle in unserem Alltag einnehmen. Die Robotik wird die Welt in den nächsten 50 Jahren so prägen, wie es das Internet bereits getan hat.“

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FOTO: OTTO PFEFFERKOR­N Die Studenten der Angewandte­n Informatik an der Hochschule Ravensburg-Weingarten stellten bei der Nacht der Informatik ihre Projekte vor.

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