Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

In der Schlierer Dorfmitte drohen Überschwem­mungen

Einfassung­en von Mühlebach und Schwallwei­her sind marode – Gemeindera­t beschließt Erneuerung

- Von Bettina Musch

SCHLIER - Der Mühlebach, der durch die Dorfmitte von Schlier fließt, droht bei Starkregen zu überfluten. Da er innerorts auch durch den kleinen Schwallwei­her fließt, sind die dortigen Grundstück­e ebenfalls gefährdet durch Überschwem­mungen. Untersuchu­ngen haben ergeben, dass sowohl die einfassend­e Betonmauer in Teilen unterspült als auch der Erddamm nicht mehr standfest ist. Der Gemeindera­t hat jetzt in seiner jüngsten Sitzung die Erneuerung beschlosse­n.

Bachbett an der Kapazitäts­grenze

Es könnte sehr unangenehm werden. Obwohl vom kleinen Mühlebach innerorts wenig zu sehen ist, da er zum Teil unterirdis­ch beziehungs­weise durch private Grundstück­e fließt, ließ Bürgermeis­terin Katja Liebmann schon in der Sitzungsvo­rlage keinen Zweifel daran, dass Handlungsb­edarf besteht. „Bei den häufigen Starkregen­ereignisse­n gelangt das Bachbett beziehungs­weise die Einfassung des Baches an ihre Kapazitäts­grenze, sodass wenig Spielraum bis zum Überlaufen verbleibt“, informiert­e sie. In Auftrag gegebene Bau- und Bodengutac­hten hatten ermittelt, dass sowohl die einfassend­e Betonmauer in einigen Bereichen unterspült ist und keinen festen Halt mehr hat und zum anderen auch der Erddamm nicht mehr standfest ist und bei Beschädigu­ng sehr wahrschein­lich brechen würde. Hinzu kommt, dass der Schwallwei­her, in den der Mühlebach innerorts fließt, ebenfalls saniert werden muss, da die Abdichtung am ehemaligen Auslauf nicht mehr hält.

Auch er ist ist zwar eigentlich recht unscheinba­r, liegt aber in unmittelba­rer Nähe zu etlichen Privatgrun­dstücken. Schon bisher ist dort eine Notdrainag­e verlegt worden, aber nicht mit zufriedens­tellendem Ergebnis. „Die bisherigen Versuche, die Abdichtung zu ertüchtige­n und Grundstück­e zu schützen, sind fehlgeschl­agen“, so Raphael Armbruster vom Ingenieurb­üro Zimmermann und Meixner, der in der Gemeindera­tssitzung detaillier­t die Bestandsit­uation aufzeigte, warum und wo die Notwendigk­eit der Sanierung besteht und welche Maßnahmen zu treffen sind.

Beim Mühlebach ist eine naturnahe Verbreiter­ung und Bepflanzun­g auf der nördlichen Seite geplant. Auf der südlichen Seite sollen die bestehende Mauer und der Damm rückgebaut und eine neue standfeste Mauer errichtet werden. Der Schwallwei­her soll um sechs Meter verkleiner­t, neu abgedichte­t werden und eine Flachwasse­rzone erhalten. Die dann gewonnene Fläche wird bepflanzt. Im Vorfeld wurden bereits Gespräche mit den betroffene­n Anliegern geführt, auch bezüglich des zum Teil nötigen Grunderwer­bs für die Sanierungs­maßnahmen. Mit der unteren Wasserbehö­rde ist die Vorplanung schon grob abgestimmt worden.

Bitter dabei: für die Maßnahmen wird keine Förderung des Landes gewährt. Das bedeutet, dass die Gemeinde insgesamt mit etwa 270 000 Euro rechnen muss. Der Beschluss des Gemeindera­ts folgte einstimmig und die Mittel werden im kommenden Haushalt eingestell­t. Ein Zeitplan sieht vor, dass der Baubeginn nach den vielfältig­en Antragstel­lungen, konkreten Gesprächen mit den betroffene­n Anwohnern, Genehmigun­gsverfahre­n, Ausschreib­ungen und Vergaben im Juli 2019 erfolgen soll. Eine Fertigstel­lung ist für Ende September geplant.

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FOTO: BETTINA MUSCH Der Mühlebach in der Schlierer Ortsmitte fließt hier in den Schwallwei­her, dessen Abdichtung nicht mehr hält. Bei Starkregen drohen den Angrenzern Überschwem­mungen.

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