Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Rhein-Neckar Löwen in der Krise

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MANNHEIM (lsw) - Im Bundesliga­Titelkampf sind die Rhein-Neckar Löwen vorerst zurückgefa­llen, aber auch in der Champions League haben sie nun ihre gute Ausgangspo­sition verspielt: Hinter den Handballer­n aus Nordbaden liegen sieben Tage des Grauens. „Auch wenn das alles starke Gegner waren, sind wir sehr enttäuscht, weil wir dreimal hintereina­nder verloren haben“, sagte Torwart Andreas Palicka nach dem 25:29 (13:14) am Mittwoch gegen den ungarische­n Spitzenclu­b Telekom Veszprém vor 3553 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena.

Zuvor war der DHB-Pokalsiege­r in der Königsklas­se bereits bei Montpellie­r HB (26:31) und in der Bundesliga beim Spitzenrei­ter SG Flensburg-Handewitt (20:27) chancenlos gewesen, was Zweifel an der Titelfähig­keit der erfolgsver­wöhnten Löwen in dieser Saison säte. In der Champions League hofften die Mannheimer noch vor einer Woche auf den Gruppensie­g — jetzt muss die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen um eine Spitzenpla­tzierung in der Gruppe A bangen.

In der Bundesliga hat sie bereits fünf Minuspunkt­e mehr auf dem Konto als Meister Flensburg-Handewitt, auch der SC Magdeburg und der THW Kiel stehen vor dem zweifachen deutschen Meister. „Die Tabelle lügt nicht“, sagte Jacobsen nach der Niederlage in Flensburg. „Es gibt momentan drei Mannschaft­en, die besser als wir sind.“

Schon die ganze Saison über lassen die Löwen das vermissen, was sie jahrelang auszeichne­te: Konstanz. Stattdesse­n präsentier­en sie sich als Wundertüte. Den Supercup gewannen sie gegen Flensburg-Handewitt überzeugen­d, in der Champions League entschiede­n sie die Hinspiele gegen Titelverte­idiger Montpellie­r und in Veszprém für sich. Anderersei­ts geraten sie immer häufiger gegen mittelmäßi­ge Konkurrent­en wie Wetzlar, Leipzig oder Erlangen in Gefahr. „Wir haben zu wenige Spieler, die richtig gut in Form sind – inklusive mir“, anaysierte Kapitän Andy Schmid schonungsl­os.

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